Kapitel 79

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Alles verlief so schnell und im Nu waren wir auf dem Parkplatz des Irish Pub's. Liam hatte es anscheinend extrem eilig, zurück nach Greenwich in das Hotel zu fahren, den Grund verriet er uns aber nicht - vorerst. Wie ein Irrer düste er die dunkle verlassene Straße entlang und achtete nichtmal auf die Geschwindigkeitsbegrenzung.

"Kannst du mal runterkommen ?!", rief Niall panisch vom Beifahrersitz, "Du rast mit 110 Kilometer pro Stunde durch eine siebziger Zone !"

Daraufhin schnaubte Liam einfach wütend und gab nochmals kräftig Gas. Ängstlich hielt ich mich an dem Ledersitz fest und mein mulmiges Gefühl verstärkte sich bei jeder einzelnen Sekunde. Hat Liam etwa Louis oder Eleanor gesehen und wollte mir das Szenario ersparen ? Ist irgendjemandem etwas schlimmes zugestoßen ?

"Sh*t, Liam !", sagte Niall und konnte seine Panik und Wut nicht mehr zurückhalten, "Liegt jemand im sterben oder wieso fährst du immer schneller ?"

Kurz blieb Liam still, verlangsamte das Tempo um ein Stückchen und hielt das Lenkrad um so fester mit den Händen fest, seine Knöchel wurden bleicher.

"Harry braucht uns.", erklärte er und die Besorgnis versetzte mir einen Stich ins Herz, "Momentan ist er in dem Hotel in Greenwich... Mit Louis."

Totenstille herrschte im Auto, nur mein wie verrückt pochendes Herz war wohl zu vernehmen. Louis war in Greenwich und wusste bestimmt, in welchem Hotel ich eingecheckt habe. Ängstlich blickte ich runter, zu meinem Schoß und versucht ruhig zu atmen. Mein ganzer Körper zitterte wie in einer Winternacht. Hatte ich Angst ? - vor Louis ? Wohlmöglich... Oder einfach vor unserem Zusammentreffen.

"Ver*rsch uns nicht.", sagte Niall kleinlaut und schüttelte ungläubig den Kopf, genauso wie ich.

"Wieso sollte ich lügen ?", fragte Liam leicht gekränkt und schlug wütend seine Faust gegen das Lenkrad, "Hoffen wir einfach, dass Harry und Louis keine heftige Prügelei anfangen."

*•*•*•*

Da waren wir, direkt vorm Hotel und keiner von uns sagte auch nur ein Wort. Gleichzeitig stiegen wir aus und marschierten durch die Eingangshalle, nachdem Liam das Auto verschlossen hat. Nie waren wirklich viele Leute in diesem Hotel, deswegen erleichterte es mich etwas, weil wir umso weniger Aufmerksamkeit auf uns ziehen würden - falls das Zusammentreffen eskaliere. Während wir die Treppe bestiegen, schrieb Liam Harry und fragte, wo er nun sei. Bevor wir in der richtigen Etage angekommen waren, kam keine Antwort von meinem großen Bruder, aber dafür entdeckten wir 'ihn'.

Hastig zogen Niall und Liam mich hinter die Ecke, sodass Louis uns nicht sehen konnte. Ich war wie festgefroren und deswegen dankte ich meinen beiden besten Freunden für ihre kleine Rettung. Trotzdem linste ich heimlich um die Ecke und sofort fing mein Herz an zu rasen und Feuer zu fangen.

Louis hatte dunkle und dicke Klamotten an, auf dem Kopf eine graue Beanie, aus der seine Haare deutlich herauslugten. Auch war sein Bärtchen richtig nachgewachsen und er wirkte erschöpft. Den Blick fest auf die Tür meines Hotelzimmers gerichtet, schien er geduldig zu warten. Mich quälte die Frage: 'Wieso war er hier ?'

Plötzlich entdeckte ich Harry, der von der anderen Seite, hinter einer Ecke hervorkam. Wütend, definitiv war er stinkwütend, dass Louis hier stand, ich konnte es an seiner Mimik erkennen. Mit schweren Schritten marschierte er auf Louis zu und bevor dieser realisieren konnte, was gerade passierte, schubste mein großer Bruder ihn grob und aggressiv gegen die Wand. Leicht erschrocken starrte Louis seinen Angreifer an, fing aber an zu schmunzeln, als er bemerkte, dass es nur Harry war. Mein Bruder hingegen schnaubte wütend, ballte kampfbereit die Fäuste.

"Was suchst du hier ?", knirschte Harry, "Verschwinde."

"Begrüßt man so seinen besten Freund und Ex-Verlobten seiner Schwester ?", fragte Louis frech, wie ich ihn so kannte, "Außerdem könnte ich dich das gleiche fragen."

c'mon c'mon » l.t. ✓Where stories live. Discover now