Kapitel 108

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Ein nervtötendes Geräusch riss mich gnadenlos aus dem erholsamen Schlaf und augenblicklich setzten die Kopfschmerzen wieder ein, frustriert stöhnend kuschelte ich mich an mein Kopfkissen. Leider war das Geräusch dermaßen schrill, dass es mich regelrecht zwang, die schweren Augenlider zu öffnen. Ich fühlte mich schrecklich krank, was ich tatsächlich auch war und deshalb heute im Bett liegen geblieben bin, statt mit Damien zur Arbeit zu fahren. Sicherlich hat Damien unseren Chef nochmal daran erinnert, dass ich mir am Abend davor einen freien Tag genommen hatte.

Brummend wälzte ich meinen trägen Körper auf die andere Bettseite und stemmte mich mit den Armen auf, um den Schlaf einigermaßen weg zu scheuchen. Auf einmal verstummte das Geräusch und ich stieß ein erleichtertes Seufzen aus, ließ mich direkt daraufhin zurück auf die Matratze fallen. In meinem Kopf schien eine rasante Achterbahnfahrt stattzufinden, einschließlich der Übelkeit und dem Adrenalinkick. Jedenfalls fühlte sich meine momentane Gesundheit genau so an. Durch das hohe Fieber fühlten sich alle Gliedmaßen träge und wie Beton an, eigentlich wurde ich nur selten krank, aber nun hatte es mich heftig erwischt. Vielleicht lag das an dem frisch aufgewühlten Drama in meinem vorerst störungsfreien scheinenden Leben...

Vor lauter Schreck zuckte ich zusammen, als das dämliche Geräusch wieder ertönte und ich schlug die Augenlider auf, was ich sofort bereute und die Hände an den Kopf legte. Allmählich wurde ich wacher und erkannte auch nun, dass dieses schrille Geräusch der Klingelton meines Handys war - den musste ich unbedingt ändern. Widerwillig warf ich die Bettdecke zur Seite und erhob mich aus dem kuschelweichem Bett, inspizierte das Schlafzimmer nach meinem weiterhin läutenden Handy. Als ich es auf der Kommode entdeckte, der Bildschirm grell aufgeleuchtet, schritt ich darauf zu und starrte es argwöhnisch an. Eine unbekannte Nummer zierte den Bildschirm und mit gerunzelter Stirn nahm ich das klingelnde Handy in die Hand, bestätigte den Anruf.

"Hallo?", fragte ich in den Hörer und bemühte mich, nicht vollkommen genervt zu klingen.

"Ah, Miss Styles. Schön, dass ich Sie endlich erreiche", ertönte die Stimme von Junior Adams und aus dieser hörte man klar heraus, wie ironisch und genervt er gerade war. Da nahm ich zum allerersten Mal bei der Arbeit einen Tag frei und wurde mit Anrufen terrorisiert, von dem COO höchstpersönlich.

"Wie kann ich Ihnen helfen? Sie wissen doch, dass ich heute einen freien Tag bekommen habe."

"Natürlich, das ist mir klar. Aber vielleicht interessiert es Sie, dass ein gewisses Mitglied von One Direction gerade in unser Gebäude hereinspaziert ist."

Unmittelbar stockte mir der Atem und mein Herz setzte für einen kurzen Moment aus, bloß die Ruhe bewahren. Nur weil es 'ein gewisses Mitglied von One Direction' hieß, musste es nicht direkt Louis sein... oder? Aber die Band bestand halt nicht nur aus Louis alleine, es könnte auch ganz gut Niall, Harry, Liam oder sogar Zayn sein, die mir schlicht einen spontanen Besuch abstatten wollten. Außerdem schien mir dies völlig unlogisch, weil die Band heute in aller Frühe eigentlich in die nächste Stadt zu einem weiteren anstehenden Konzert hätte fliegen müssen. Weshalb sollte also eine der Jungen überhaupt noch in New York-?

"Oh, meine Güte!", keuchte ich beim Geistesblitz und suchte schon hastig nach einigen Klamotten zum Anziehen, während ich die ganze Zeit die Befürchtung hatte, dass Louis vermutlich dort war. Dieser Idiot war stur genug, um den Flieger sausen zu lassen und durch seine Eifersucht gesteuert mich mit allen möglichen Mitteln zurückzugewinnen. Doch sein Verhalten war nach wie vor total unklar, denn was lieferte mir den richtigen Beweise, dass er mich wirklich noch liebte? Oder er einfach nicht alleine bleiben wollte? Gosh, ich musste unbedingt zum Unternehmen, um erstens: Louis davon abzuhalten, Damien höchstwahrscheinlich eigenhändig umzubringen und zweitens auf jeden Fall mit ihm ein klares und ernstes Wörtchen zu reden.

c'mon c'mon » l.t. ✓Where stories live. Discover now