Kapitel 99

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Am frühen morgen wurde ich von grellen Sonnenstrahlen aus dem Schlaf gerissen, die plötzlich durchs Fenster schienen, grummelnd wälzte ich mich im Bett hin und her. Schwach vernahm ich Gekicher und Geraschel in meinem Zimmer und fragte mich, wer zur Hölle mich bloß so früh aus dem Bett kriegen wollte. Nur schwer öffneten sich auch meine trägen Augenlider, begegneten direkt dem gleißenden Sonnenschein des kalten Februars und ich verzog mich seufzend unter meine Bettdecke. Einfach weiterschlafen...

Für einen Moment verstummten die Geräusche und ich gab ein erleichtertes Seufzen von mir, legte die Decke etwas beiseite. Urplötzlich schrieen mir eine überfröhliche Stimmen direkt in meine Ohren: "Herzlichen Glückwunsch!"

Vor Schreck setzte ich mich augenblicklich auf und hielt mir eine Hand an die Brust, versuchte meinen donnernden Herzschlag unter Kontrolle zu bringen. Mir strahlten grinsende Gesichter entgegnen, die belustigt vor sich hin kicherten. Ich verdrehte die Augen und motzte heiser lachend: "Wollt ihr mich zu Tode erschrecken?"

"Was für eine Schande es wäre, wenn du nur mit 21 sterbest", lachend schüttelte Harry den Kopf und nahm mich liebevoll in den Arm, drückte kräftig zu. "Alles gute zum Geburtstag, Honey."

"Dir ebenfalls, Haz", entgegnet ich lächelnd und platzierte einen kleinen Schmatzer auf seine Wange. In seinen Augen funkelte es geradezu, wie bei einem Kleinkind an seinem Geburtstag - was ausgesprochen gut passte. Danach stürzte sich Niall mit Gekicher regelrecht auf mich, sodass wir beide glatt aus meinem Bett herausfielen wären - hätte mein großer Bruder uns nicht rechtzeitig festgehalten.

"Deine Sterberate liegt heute ausgesprochen hoch", spaßte Niall fröhlich lachend und umarmte mich herzhaft. "Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Prinzessin. Komm runter, wir haben tolle Geschenke für dich."

Aufgeregt schlug ich die Decke beiseite und sprang wortwörtlich aus dem Bett, woraufhin Harry auf Kommando die Zimmertür aufhielt und uns höflich herausbat. Offenbar sollte ich heut wie eine kleine Prinzessin behandelt werden - ließe man die 'Sterberate' und 'Mordversuche' der Jungen beiseite. Gerade als ich die Treppe herunter trotten wollte, packten mich zwei starke Arme von hinten und hoben mein ganzes Gewicht mühelos auf. Kreischen und Lachen gleichzeitig tat mir morgenfrüh nicht gut, erst recht nicht den Nachbarn, aber ich konnte nichts für meine ausgesprochen kitzelige Gestalt.

Während Niall mich einigermaßen sicher unten an der Treppe abgesetzt hatte, blickte ich mich gebannt und mit offenem Mund im Wohnzimmer um. Förmlich konnte ich spüren, wie meine Augen vor Entzücken aufglühten und mein Lächeln kurz davor war, abzufallen.

Unser Wohnzimmer war vollbedeckt mir allerlei Partydecke, keine Ecke blieb ungestaltet. Alles um mich herum glitzerte, funkelte und sprießte vor Farben, Luftschlangen erstreckten sich von der einen Zimmerdeck zur anderen. Ich wusste nicht, wo ich zuerst hinschauen sollte und sah wohlmöglich total bescheuert aus, wie ich mich um meine eigene Achse drehte und freudig kicherte.

"Harry, Niall", baff fuhr ich mir durch die Haare und war gerührt, wie viel Mühe sich die beiden doch stets für mich machten. "Aber das alles war doch nicht nötig gewesen!"

"Natürlich?", Harry warf mir einen irritierten und schiefen Blick zu, als wäre ich ein ahnungsloses Kleinkind. Plötzlich holte er breit grinsend eine Flasche Sekt unter dem Kaffeetisch hervor und schenkte einwenig in die darauf bereitgestellten Gläser ein. "Denn heute Abend kommen eine Menge Leute, um deinen Geburtstag zu feiern!"

Unbedingt wollte ich nachhaken, welche Gäste denn kommen würden, doch Niall hielt mir plötzlich einen Finger gegen meine Lippe. Grinsend schnappte er nach meinem Handgelenk und zog mich quer durch das voll dekorierte Wohnzimmer, passte auf, keine Dekoration zu zertreten. Verwirrt schaute ich mich um und versuchte zu erraten, was mein bester Freund mir doch zeigen wollte. Harry reichte mir ein volles Glas mit dem Sekt, das ich dankend annahm und vorsichtig den Inhalt kostete, obwohl man früh am Morgen nun wirklich kein Alkohol trinken sollte. Überraschenderweise gefiel mir der Geschmack sogar sehr, was bei Alkohol recht selten vorkam, daraufhin nickte ich überzeugt und nahm einen weiteren Schluck.

c'mon c'mon » l.t. ✓Donde viven las historias. Descúbrelo ahora