Chapter 106

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Wir waren wieder in Jungkooks' Penthouse angekommen und ich verarzte seine Platzwunde an der Lippe.
Jungkook zischte vor Schmerz auf und zuckte zurück.

„Tschuldige", murmelte ich und tupfte weiter mit der Watte, die in Desinfektionsmittel getunken war.

Jungkook packte mein Handgelenkt, legte die Watte aus meiner Hand und lächelte mich an.
„Danke", sagte er sanft und legte seine Hand auf meine Wange, strich mit seinem Daumen über meine Unterlippe.

„Wofür?", fragte ich und schmiegte mich in seine Hand.
„Das du mitgekommen bist. Jetzt ergibt auch alles einen Sinn." Er schüttelte den Kopf.
„Mir tut Jisoo leid", gab ich leise von mir und Jungkook nickte.
„Ja. Ich werde später nochmal mit ihr reden müssen." Diesmal nickte ich und gab seinen Fingern einen flüchtigen Kuss, nahm wieder die Watte und tupfte diese auf seine Wunde.

„Ich hätte nicht gedacht, dass dein Vater sowas machen würde." Ich war sauer. Stinksauer und froh darüber, mitgekommen zu sein. So habe ich alles selber hören und miterleben können.
Ich hasse Jungkooks' Vater für das, was er seinem eigenen Sohn angetan hat. Und ich hasste auch den Vater von Jisoo. Sie hatte es nicht verdient so behandelt zu werden.

„Das traurige an der ganzen Sache ist, dass ich es selber von ihm nicht erwartet hätte, obwohl ich ihn so gut kenne." Jungkook presste sein Kiefer zusammen und ich strich sanft über seine Unterlippe.
„Hey" Ich zwang ihn mich anzusehen. „Es wird alles wieder gut" Mit einem Lächeln sah ich ihn an und er schloss mich in die Arme.
„Danke, Baby. Ich habe dich nicht verdient."
„Es war nicht deine Schuld. Dein Vater hat dich dazu praktisch genötigt"
„Trotzdem hätte ich es dir erzählen können, dann wäre uns das ganze Theater erspart geblieben. Ich hatte einfach nur Angst, dass er dir was antun würde und ich könnte nichts dagegen unternehmen. Deswegen fand ich es besser mich von dir zu Trennen. So habe ich dich in Sicherheit gewusst."
„Ich weiß", murmelte ich gedämpft.

Wir saßen aneinander gekuschelt auf der Couch, meine Arme um seine Taille geschlungen und meine Beine auf den seinen abgelegt.

Durch das heutige Szenario ist mir klar geworden, dass Jungkook mit mir nie gespielt hat. Seine Liebe war immer echt gewesen und nie weniger geworden. Und die Tage hatten es auch deutlich gezeigt, als er mit mir im Krankenhaus war und mich zu sich geholt hatte.

Ich war wieder zu Hause.

Am nächsten Tag saßen wir mit Jisoo in einem Cafe. Jungkook wollte mich dabei haben und meinte auch, dass Jisoo mich ebenfalls kennenlernen wollte.

Sie schlürfte an ihrem Tee, setzte die Tasse ab und sah von Jungkook zu mir.
„Es ist wirklich schön dich kennen zu lernen, Jimin. Jungkook hat mir vieles über dich erzählt." Ihr Lächeln war warm und freundlich. Sie war definitiv kein schlechter Mensch.

„Ich hoffe doch nur gutes." Ich stieß mit meinem Ellbogen in Jungkooks' Rippen und er ächzte. Jungkook rieb sich die Stelle und sah mich amüsiert an.
„Oh glaube mir, wenn ich dir sage, dass er dieses Funkeln in den Augen hatte, wenn bloß dein Name gesagt wurde. Wie ein verliebter Teenager." Sie grinste uns an und meine Wangen wurden warm.
„Das bin ich auch", bestätigte es Jungkook, legte seine Hand auf meinen Oberschenkel und strich mit seinem Daumen über den Jeansstoff. Seine Berührungen ließen mich ruhig werden und gleichzeitig mein Herz höher schlagen.

„Es tut mir so leid, was sie dir angetan haben.", sprach ich dann sanft.
Ich konnte verstehen, wieso Jungkook sie mochte. Jisoo war eine zierliche Frau mit langen, schwarzen Haaren und einem vertrauenswürdigem Gesicht. Ihre Augen strahlten diese gewisse Wärme aus.
Es würde mich freuen, wenn der Kontak mit ihr aufrecht gehalten werden würde.

Mir tut es leid, dass ihr zwei darunter so gelitten habt.
Ich wollte es dir erzählen Jungkook, schon damals als sie über diese besagte 'Schwangerschaft' sprachen und über eine Hochzeit redeten.
Ich wollte... ich wollte nie das ihr..."
Ihre Stimme brach ab und sie war den Tränen nahe.

Toxic Love | JikookWhere stories live. Discover now