Chapter 97

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Jungkook POV

Ich tigerte in meinem Arbeitszimmer auf und ab und dachte nach.
Immer wieder fuhr ich mir durchs Haarund kaute unbehagen auf meiner Unterlippe herum. Als es an der Tür klopfte, blieb ich mitten im Raum stehen.
„Mr. Jeon? Hier ist ihr Kaffee"
„Danke", murmelte ich meiner Sekritärin zu, die sich verbeugte und aus dem Raum gehen wollte.
„Guten Tag, Mr. Jeon.", sprach sie und ich drehte mich um, nur um in das grinsende Gesicht meines Bruders zu blicken.

„Kai. Was verschafft mir die Ehre?"
„Für mich auch einen Kaffee, bitte. Mit Milch und ohne Zucker." Er zwinkerte meiner Sekritärin zu, die rote Ohren bekam. Dann verbeugte sie sich erneut und stöckelte endlich aus dem Raum.

Kai plumpste auf die weiße Ledercouch. „Ich wollte dich nur besuchen."
Augenverdrehend ließ ich mich auf meinen Drehstuhl nieder, nahm mein Handy und wollte Jisoo anrufen. Doch stattdessen rief sie mich an.

„Jisoo, ich wollte dich gerade anrufen."
Kai blickte von der Zeitung kurz zu mir hoch.
„Jungkook... ich... ich muss mit dir reden."
Ich legte meine Stirn in Falten. „Okay... treffen wir uns in einer Stunde bei mir?"
„Ja, bis dann"

Perplex starrte ich mein Handy an.
„Was ist los?", fragte Kai
„Ich habe keine Ahnung. Jisoo will mit mir reden."
„Über?"
„Woher soll ich das wissen?" Ich nahm mir die Kaffeetasse und trank einen Schluck.
„Und wieso wolltest du sie anrufen?"
„Gott, Kai, du bist viel zu neugierig.", seufzte ich und fuhr mir durchs Haar.

„Ich wollte mit ihr zu Vater gehen und ihm sagen, dass wir aneinander nicht interessiert sind."
Kai runzelte die Stirn.
„Was sie wohl zu bereden hat...", dachte er laut.
Ich blickte auf meine Armbanduhr. „Das werde ich bald genug erfahren."

Ich parkte gerade in die Tiefgarage und stieg aus, machte mich auf den Weg zum Aufzug.

Mit dem üblichen ping kam er an und ich zog meinen Mantel aus, legte diesen auf die Lehne von meinem Ledersofs und steuerte die Küche an. Mit einem Seufzen machte ich meinen Kühlschrank auf, nahm mir eine Weinflasche und stellte diese auf die Arbeitsfläche. Ich öffnete den Schrank, wo die ganzen Wein- und Sektgläser standen und nahm mir ein Rotweinglas.

Das Geräusch des Aufzuges ließ mich aufblicken und Jisoo kam rein. Sie trug einen beigen Mantel und umklammerte ihre kleine Handtasche.
„Hey", sagte ich sanft, wollte zu ihr hingehen, bis ich in meiner Bewegung inne hielt. Irgendwas stimmt nicht.

„Jisoo?"
Sie drehte ihren Kopf weg und ich sah, wie ihre Schultern bebten. Im nächsten Moment hörte ich sie schluchzen.
„Jisoo.", sagte ich nochmal und ging auf sie zu, legte eine Hand auf ihre Schulter.

„Jungkook", hauchte sie, drehte sich um, umklammerte mein Hemd und presste ihr Gesicht in meine Schulter.
„Was ist passiert?" Ich legte meine Arme um ihren schmalen Körper und versuchte sie zu beruhigen.
„Ich- ich", versuchte sie zu reden, doch bekam keinen Satz raus.

Ich führte sie zur Couch und half ihr, Platz zu nehmen.
Meine Arme lagen weiterhin um sie und ich wartete, bis sie sich beruhigt hatte.

Nach einer Zeit wurde ihr Schluchzen leiser, bis sie sich aufrichtete und sich die Tränen weg wischte.
Mit geröteten Augen und verheultem Gesicht, sah sie mich ernst an und ich erwartete das Schlimmste.

„Ich bin schwanger"

Stille.

Mein Hirn brauchte viel zu lange un ihr Gesagtes zu verarbeiten.

„W-was?"
„Ich bin schwanger, Jungkook." Sie stand auf und ging zu meinem Panoramafenster.
„Warte, warte.
Du bist... schwanger.", stellte ich klar und stand ebenfalls auf. Ich fuhr mir durchs Haar, wusste nicht was ich sagen, geschweige denn denken sollte.
„Jungkook... es-es tut mir so-so leid", schniefte sie und verdeckte ihr Gesicht in ihren kleinen Händen. Sie weinte schon wieder.

„Jisoo"
„Ich wollte nicht, das es soweit kommt. Ich-ich wusste nicht... ich dachte... dachte wir-wir haben..."
Mir gefror das Blut in den Adern und meine Nackenhaare stellten sich auf.
„Moment. Was meinst du mit wir?", fragte ich und konnte nicht glauben, was sie da von sich gab.

„Jungkook, ich habe nach dir mit niemanden sonst geschlafen.", erklärte sie und neue Tränen flossen ihre Wangen hinab.

Abermals fuhr ich mir mit der Hand durch meine Haare und lief auf und ab.
Jisoo sah mich an, wartete anscheinend auf etwas. „Was?", fragte ich frustriert. Mein Gehirn war wie abgeschaltet. Ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen.

„Was sollen wir machen?" Ihre Stimme war leise, brach in der mitte des Satzes ab.
„Was meinst du mit: was sollen wir machen? Jisoo, du weißt ganz genau das es nicht geht. Nicht mit mir!"
„Es ist dein Kind verdammt! Was erwartest du von mir?"
„Das du dich um dieses Problem kümmerst!"
„Was soll ich deiner Meinung nach tun?"
„Treib es ab!"

Stille.

In Jisoos' Gesicht spiegelten sich alle möglichen Emotionen wieder.
Von verwirrt auf schockiert und entsetzt.
„W-was?", fragte sie, als hätte sie mich nicht verstanden.
Meine Gesichtszüge verhärteten sich und ich presste die Lippen zusammen, sah zur Seit.

„Du kannst das nicht von mir verlangen, Jungkook.", sprach sie ruhig, doch ich hörte einen Unterton, den ich nicht einordnen konnte.
„Jisoo-"
„Nein! Ich weiß, es ist auch dein Kind, aber ich... ich kann das nicht."
„Verdammt, Jisoo! Du weißt ganz genau, dass ich es nicht kann!
Ich liebe Jimin! Ich könnte niemals eine Familie mit dir oder sonst jemanden haben wollen!", brüllte ich und spürte förmlich wie meine Halsschlagader hervortrat.

Jisoo sah mich mit großen Augen an. „Ich dachte... vielleicht... dass wenn schon unsere Väter uns-"
„Nein!", schnitt ich ihr das Wort ab. „Vergiss es. Treib es ab und die Sache hat sich.", sagte ich kühl und ging zur Küche, schenkte mir endlich den Wein ein.

„Jungkook, wieso bist du so?"
„Nein, wieso bist du so? Ich dachte wir hätten es geklärt?! Wir wollten unseren Vätern weiß machen, dass wir uns daten und ihnen dann sagen, dass wir es beide nicht wollen.
Das war auch das, worüber ich mit dir reden wollte. Danke für die Überraschung.", sagte ich und nahm einen großen Schluck vom Rotwein. Meine Stimme hörte sich zwar monoton an, doch in mir gingen alle möglichen Gedanken durch und am liebsten würde ich kotzen.

Jisoo atmete tief aus und sah mich fest an. „Jungkook, ich sage das nur zu deinem Besten. Du weißt ganz genau, wie dein Vater dazu denkt. Glaubst du wirklich, du hast mit Jimin eine Chance?" Sie lachte bitter, sah kurz zur Seite und fixierte dann wieder meine Augen.
„Wenn die Nachricht rauskommt, wird dein Vater dich dazu zwingen mich zu heiraten, und das weißt du besser als ich, Jungkook."

Sie war dabei zu gehen, als sie in ihrer Bewegung inne hielt und sich nochmal zu mir umdrehte.

„Und wenn es soweit ist, kannst du Jimin vergessen."

Ihre Absatzschuhe hallten im Raum und mit jedem Schritt den sie ging, wurde meine Hoffnung immer kleiner und kleiner.
Als ich hörte, wie sie in den Aufzug stieg und sich die Türen schlossen, hatte sie meine Hoffnung endgültig mit sich mitgenommen und zunichte gemacht.

The big bang
Finally

Stay tuned~
Chuuu~ 💋

P.S:
Don't kill me 😂

Toxic Love | JikookWhere stories live. Discover now