Chapter 83

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Jungkook POV

Der Grund wieso ich so schnell abgehauen bin war, weil ich sein Gesicht nicht sehen konnte. Es tat mir im Herzen weh ihn so zu sehen.
Kaputt. Und das wegen mir.
Obwohl ich ihm versprochen hatte bei ihm zu bleiben, ihn zu beschützen.
Es tut mir so leid, Baby.

Der zweite Grund war, dass ich nicht wollte, dass er meine Tränen sah.
Am liebsten hätte ich mich zu ihm hingesetzt, ihn in meine Arme genommen, seine Tränen weggewischt und ihm gesagt das alles gut wird.
Doch ich wusste, wenn ich weiter mit ihm zusammen blieb, würde mein Vater auf die Offensive gehen und mein Unternehmen entgültig vernichten. Er wartete nur darauf. Und da ich ein verdammter Feigling war, habe ich nachgegeben.
Ich konnte meine Firma nicht untergehen lassen. Dafür steckt zu viel Arbeit und Zeit dahinter. Verdammt nochmal, ich bin zum Jüngsten CEO ernannt worden. Der sein Unternehmen alleine gegründet hatte.

Wütend stampfte ich zu meinem Auto und stieg ein. Aggressiv wischte ich mir die eine Träne, die es geschafft hatte sich zu lösen, weg und haute auf das Lenkrad ein.
Es tut weh, und ich liebe ihn.

Es zerreißt regelrecht mein Herz.
Wieder kam sein Gesicht vor meinem geistigem Auge. Seine angeschwollenen Lippen, weil er sich die Tränen zurück hielt. Seine roten Augen, die diese Tränen trugen.
Alles deine Schuld, Jeon. Deine verdammte Schuld...

Mir entging ein Schluchzer und ich startete den Motor. Ich parkte aus der Tiefgarage und drückte das Gaspedal durch.
Dieser Schmerz war unerträglich. Mein Herz zog sich zusammen und meine Sicht verschwamm. Harsch wischte ich mir die Tränen weg.

Nicht wissend wohin es mich führen würde, hielt ich in der Auffahrt meiner Eltern, würgte das Auto ab und ging mit energischen Schritten auf die Masion zu. Ich riss die Tür auf und stapfte ins Wohnzimmer wo ich auch schon meine Mutter sah, die auf der Couch saß und ein Buch las.

Sie drehte sich zu mir um, legte ihre Lesebrille weg, stand auf und wollte mit einem Lächeln auf mich zu kommen, bis sie inne hielt. Ihr Lächeln war verschwunden und sie sah mich besorgt an.

„Wo ist er?", stieß ich zwischen zusammen gebissenen Zähnen herraus.
Ich war auf dreihundertsechzig.
Am liebsten hätte ich alles umgeschmissen und hier randaliert.

Meine Mutter sah mich erst irritiert an, bis bei ihr ein Lichtlein aufging. „Er ist in seinem Arbeitszimmer. Aber Jungkook, was ist denn-"
Weiter ließ ich sie nicht sprechen, denn ich steuerte auf die Treppen zu, ging sie zügig hoch, wobei ich immer zwei Stufen gleichzeitig nahm und in sein Arbeitszimmer, ohne zu Klopfen, eintrat.

Er zuckte nicht mal mit einem Muskel, als ich reinkam. Eine dicke Zigarre qualmte vor sich hin und er richtete seinen Blick, von dem Papierkram, zu mir hoch. Ohne ein weiteres setzte er seine Konzentration wieder auf die Arbeit.
„Was willst du, Jungkook?", fragte er in seinem typischn kühlen Ton.

Ich will nichts! Derjenige der was will bist du! Ich habe ihn aus meinem Leben gejagt! Bist du zufrieden!? Ich bin es nämlich nicht! Ich war es mein Lebenlang nie!
Bis er in mein Leben gekommen ist. Hast du dich denn nie so gefühlt? Wenn du diese Person sieht und... und dein... dein Herz fühlt sich so... so... gut an. I-Ich weiß, es hört sich seltsam an, aber ich... hätte niemals gedacht, dass mir sowa-"
„Jungkook!"
Er hatte sich aufgerichtet und sah mich über den Rand seiner Brille hinweg an.
„Ich habe dir gesagt, in meiner Familie gibt es keine Schwuchteln, verdammt nochmal! Du wirst eine Frau heiraten! Hast du mich verstanden!?
Du hast selber gesehen wie schnell deine Firma untergehen kann. Du hast eine gute Entscheidung getroffen, ihn aus deinem Leben zu verbannen." Zum Schluss wurde er ruhiger und wollte mich wieder mit seiner Scheiße volllabern, doch ich hatte die Schnauze voll.

„Lass mein Unternehmen und mich einfach in Ruhe.", stieß ich aus und ballte meine Hände zu Fäusten.
„Ich werde niemanden heiraten.
Hast du mich verstanden!?" Ich konnte meine Stimme nicht zurückhalten. Ich hatte eine unnormale Wut auf diesen Mann.
„Jungkook.
Ich wiederhole mich nicht noch einmal. Du wirst heiraten. Ob du willst oder-
Jungkook!"
Doch weiter ließ ich ihn nicht sprechen, denn ich stürmte aus seinem Arbeitszimmer und eilte die Treppe wieder nach unten.

Es war ein Fehler her zukommen.

Meine Mutter wollte mich aufhalten, doch ich schüttelte ihre Hand weg und wischte mir wieder die Träne von der Wange.

Schnell setzte ich mich ins Auto und sah in den Rückspiegel.
Kein Wunder wieso mich meine Mutter so komisch angesehen hatte. Meine Augen waren rot unterlaufen, und mein komplettes Gesicht war auch rot. Nicht nur vor Wut sondern auch vor Trauer.

Mir entkam wieder ein Schluchzen und ich hasste mich, dass ich so schwach war, das ich nicht stärker sein konnte. Nicht für mich, aber für Jimin.
Den ersten Mann, in den ich mich verliebt hatte. Der erste Mann, der in meinem Bett schlief. Der erste Mann, bei dem ich mich fallen lassen konnte.
Mein Herz tat weh, es zog unangenehm und ich hielt es mir, versuchte stark, nicht zu weinen, doch es ging beim besten Willen nicht.
Nicht wenn ich immer wieder sein entsetztes Gesicht sah, was von Tränen gekennzeichnet war.

Ich hasste meinen Vater, aber am meisten hasste ich mich, dass ich nachgab.

Ohne auf die Straße zu achten, trat ich das Gaspedal durch und fuhr durch die Gegend, bis ich an einer Bar anhielt.
Ich wollte mich einfach nur betrinken und dann zu Hause einschlafen und das alles vergessen.

Je mehr ich darüber nachdachte, desto schlimmer wurde der Gedanke, zu wissen, dass sich mein zu Hasue nicht mehr wie ein zu Hause anfüheln würde.
Jimin hatte es mit seinem Lächeln erstrahlt, mit seinem Lachen belebt und mit seiner Person erfüllt. Mich erfüllt.

In der Bar war es voll und ich setzte mich gleich an die Theke.
Keine halbe Stunde später hatte ich eine Tequila Flasche leer getrunken und versuchte klare Sicht zu bekommen, mich auf etwas zu fokussieren.
„Ist hier noch frei?"
Ich sah mit zusammengezogenen Augenbrauen zu meiner linken Seite und erblickte eine schwarzhaarige Frau, die mich anlächelte.
Sie sah mich abwartend an und ich spürte keine Gefahr von ihr kommen. Wäre mein Verstand noch klar gewesen, hätte ich mit hundert prozentiger Sicherheit sagen können, dass sie schön war.

Ich gestikulierte ihr, dass sie sich hinsetzten konnte und nippte an meinem Whisky, der den Tequila schnell ersetzt hatte.

„Hast du eine Geschichte zu erzählen?"
Ich sah verwirrt meine Sitznachberin an. Meine Zunge fühlte sich Taub an und mein Hirn war benebelt.
„Na ja, du siehst aus, als würdest du irgendetwas in Alkohol ertränken wollen."
Ich nickte nur abweisend und musste an volle, weiche, plumpe Lippen denken.
„Jimin", murmelte ich. Die Lady lehnte sich leicht zu mir und lächelte mich an.

„Komm, ich gebe dir einen aus und du kannst dich ausheulen und dafür musst du mir zuhören, wie ich mich über meinen Ex beschwere."
Klingt nach einem Plan, dachte mein betrunkenes Hirn.
Sie war recht sympatisch, mit ihren schmalen Lippen, die vom Gloss schimmerten und den dunkeln Augen, die ich trotz gedämpftem Licht und betrunkenem Zustand, erkennen konnte.

So saß ich mit ihr, ohne es zu gemerken zu haben, mehrere Stunden in der Bar.

Ja, mich gibt es noch.
Bin momentan leider wirklich sehr beschäftigt, aber ich schaue, dass ich oft hochlade.
be patient 🙏🏻 and
Stay tuned~

Toxic Love | JikookWhere stories live. Discover now