Chapter 104

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Jungkook POV

„Yoongi, ich bin bei Seokjin. Falls was ist, ruf mich an. Und pass auf Jimin auf." Ich hob den Zeigefinger und deutete auf Yoongi der mich unberührt ansah und dann wieder sein Blick aufs Handy warf.
„Wieso darf ich immer den Babysitter spielen?", murmelte er, doch ich konnte ihn hören.
Nicht weiter auf den Griesgram eingehend, ging ich zum Aufzug und betätigte den Knopf für die Tiefgarage.

Mir tat es leid, Jimin alleine zu lassen, aber das Treffen mit Seokjin war wichtig.

„Herrein.", rief Seokjin aus seinem Büro und ich machte die Tür auf. Er saß auf seinem Platz und hob den Blick. Seine Gesichtszüge glätteten sich, als er mich sah und lächelte mich an.

„Jungkook" Er stand auf, ging um seinen Tisch herum und nahm mich in den Arm, klopfte mir auf den Rücken.
„Wie geht es dir, kleiner?"
Ich erwiederte sein lächeln und kratzte mich verlegen im Nacken.

„Sehr gut, danke, Hyung. Wie geht es dir? Hast du viel zu tun?" Seokjin deutete mir auf den Besucherstuhl Platz zu nehmen und er selber setzte sich wieder auf seinen Drehstuhl hin.

Seine Sekritärin, eine zierliche, schwarzhaarige Frau mit langen Beinen, kam rein und verbeugte sich vor uns.
„Zwei Kaffee, bitte, Hae-Won." Sie verbeugte sich wieder und verließ sein Arbeitszimmer.

„Zum Glück kann ich mich mit Arbeit überhäufen und habe keine Freizeit.", sagte er sarkastisch und deutete auf den Papierstapel neben seiner Tastatur.
„Aber da du selber ein vielbeschäftigter Mann bist, weißt du, wovon ich rede."

Mich wunderte es bis heute, dass er keine Frau gefunden hatte. Seokjin war ein unfassbar gutaussehender Mann. War eine Verschwendung.

„Man könnte meinen, wir sind mit der Arbeit verheiratet.", meinte ich und stützte meinen rechten Knöchel auf mein linkes Knie ab. Seokjin lehnte sich in seinem Drehstuhl zurück und verschränkte seine Hände.

„Du bist wegen deines Vertrag hier?"
Nickend reichte ich ihm die zugeklammerten Papiere.
Er setzte sich wieder aufrecht hin und durchflog die Seiten, bis er bei der Seite angekam, die er anscheinend gesucht hatte.
Seokjin drehte den Vertrag so um, dass ich es lesen konnte und deutete mit seinem Zeigefinger auf einen Absatz.

„Da steht es.
Ach Kookie, wir sind doch den Vertrag durchgegangen, bevor du dein Unternehmen eröffnet hast. Wieso vergisst du sowas wichtiges?" Tadelnd sah er mich an, doch ich zuckte nur mit den Achseln, beugte mich vor um den Absatz zu lesen.

Mit einer hochgezogenen Augenbraue sah ich ihn an. „Und du bist dir sicher, dass ich ihn deswegen anzeigen kann."
Er verdrehte seine Augen. „Ich bin dein Anwalt, Jeon. Natürlich erzähle ich dir keine Märchengeschichten."
Ich musste grinsen. Seokjin war ein verdammt guter Kerl und ein noch besserer Anwalt.

Ich lehnte mich zurück und verschränkte meine Hände hinter meinem Hinterkopf und lächelte teuflisch.

„Dieser Mistkerl wird sich wünschen mich niemals herausgefordert zu haben."

„Du willst was?"
Kai fuhr sich aufgebracht durchs Haar und ich grinste nur, von mir und meinem Plan selbst überzeugt.

Mein Bruder und ich saßen in unserem Stammcafe. Ich wollte ihn treffen und mit ihm reden, bevor ich alles arangierte.
Besser gesagt, ihn einweihen. Der Papierkram war schon so gut wie erledigt.

„Hast du sie noch alle?", zischte er und funkelte mich an, doch ich wusste genau, dafür kannte ich meinen Bruder zu gut, dass Kai hinter mir stehen würde.

„Er hat nichts anderes verdient, Hyung" Ich zuckte lässig mit den Schultern und schlürfte meinen dritten Kaffee an diesem Tag.

Kai schüttelte den Kopf, sah aus dem Fenster und beobachtete kurz die Menschen, die am Cafe vorbei liefen, bis er mich wieder ansah.

Toxic Love | JikookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt