Toxic Love | Jikook

Chapter 100

Jungkook POV

Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass ich eingeschlafen war.
Meine Augen zukneifend, hob ich den Kopf und blickte direkt zu Jimin. Zum Glück schlief er noch.

Es klopfte leise an der Tür und eine Krankenschwester kam rein, lächelte mich an. Sie war schon etwas älter, wahrscheinlich mitte dreißig.

„Guten Morgen, Mr. Jeon."
„Morgen", murmelte ich noch verschlafen und fuhr mir mit beiden Händen über mein Gesicht.

„Wie geht es ihm?", fragte ich, als sie sich seinen Herzschlag ansah und dann das Infusionteil wechselte.
„Er hat einen stabilen Herzschlag und eine regelmäßige Atmung. Ihr Freund wird das schon durchstehen. Er ist sehr tapfer.", antwortete sie mir sanft. Erleichterung durchströmte mich und ich seufzte aus.

Ein zweites Mal klopfe es an der Tür und diesmal kamen Yoongi und Taehyung rein.
„Jungkook", sprach Yoongi und kam auf mich zu, reichte mir eine Tüte.
„Ich habe ein paar Sachen für dich zum wechseln."
„Danke, Kumpel" Ich umarmte ihn kurz von der Seite.

„Wie geht es ihm?", fragte auch Taehyung und zu meinem Erstaunen war die Frage an mich gerichtet.
„Ihm geht es gut"
„War er wach?" Taehyung sah seinen besten Freund mit gerunzelter Stirn an. Ich schüttelte den Kopf.
„Ich bin ziemlich lange auf geblieben. Er hat durchgeschlafen."
„Ich würde dich ja in deine Wohnung schicken und dich duschen und was essen lassen, aber da ich weiß, dass du genau das Gegenteil von dem machen wirst, halte ich einfach meinen Mund.", sagte Yoongi und lächelte schief. Ich legte ihm meine Hand auf die Schulter. „Du kennst mich einfach zu gut, Min."
„Jahrelange Beobachtung, Jeon"

Taehyung sah unserer Konversation mit einem Schmunzeln zu.
„Dürfte ich die Dusche benützen?", fragte ich die Krankenschwester, die endlich fertig geworden war. Sie lächelte sanft und nickte. „Natürlich, Mr. Jeon" Dann verbeugte sie sich und verließ den Raum.
„Ich werde mich nie daran gewöhnen, dass sich ältere Leute vor dir verbeugen.", meinte Taehung und sah von der Tür, die die Krankenschwester hinter sich geschlossen hatte, zu mir. Ich zuckte lediglich mit den Schultern.

„Ich springe kurz unter die Dusche. Bleibt derweil hier und Yoongi", ich sah ihn an und zeigte mit dem Zeigefinger auf ihn. „Wenn Jimin wach wird, holst du mich."
„Keine Sorge", winkte er ab. „Ich habe dich schon oft genug nackt gesehen."
Lächelnd schüttelte ich den Kopf und bemerkte noch den angewiederten Gesichtsausdruck von Taehyung, bevor ich mich umdrehte und in das Badezimmer ging.
—

Zu meiner Erleichterung schlief Jimin noch, als ich fertig aus der Dusche kam.
Yoongi hatte mir genau das passende eingepackt; ein weißes T-Shirt und eine graue Joggingshose, ein paar frische Socken, Boxer und Turnschuhe.

Meine Sachen von gestern hatte ich in die Tüte gepackt und stellte diese auf den Boden, neben dem Tisch ab, als ich wieder das Zimmer betrat.

Mein Blick legte sich sofort auf Jimins' schlafende Gestalt. Taehyung saß auf dem Stuhl, indem ich gesessen hatte und spürte schon die Nackenschmerzen, als mir wieder einfiel, dass ich dort gestern eingeschlafen bin. Oder heute Morgen.

„Ich habe dir was zum Essen mitgebracht.", sprach Yoongi ohne von seinem Handy hochzublicken.
„Danke, Yoongs" Ich ging auf den Tisch zu und nahm mir einen Bagel, biss ab und sah kauend zu Jimin.

„Was ist mit ihm passiert?", fragte ich, nachdem ich runtergeschluckt hatte. Ich nahm den Kaffeebecher und merkte, dass Taehyung ganz unruhig wurde.
„Taehyung?"
Er kaute auf seiner Unterlippe herum. „Er ähm... er hatte... z-zu viele Schlaftabletten zu sich genommen", murmelte er so leise, doch ich verstand jedes Wort. Taehyung sah mich von der Seite an und beinahe hätte ich den Becher fallen lassen.