Frustriert nehme ich die Kopfhörer runter. Alles aus dieser Nacht, jede Erinnerung, kommt einfach hoch. “Ich verstehe nicht, warum sie von dieser Nacht erzählt.“, gestehe ich und sehe Tony an, dessen Blick fest auf die Straße gerichtet ist. “Ich meine, ich erinnere mich an nur genau zwei Sachen in dieser Nacht.“
“Und was?“, fragt Tony.
“Naja, die Sache mit Jeff und... und einen Streit.“, beichte ich und schaue auf den Walkman. Das Klingeln meines Handys unterbricht die Stille in Auto. Genervt schaue ich auf das Display. Dann gehe ich ran.
“Hey, Tante Polly.“, begrüße ich sie. “Hi, Abby. Ich bin es, Tante Polly.“ Verwirrt schaue ich nach vorne.
“Ja, das habe ich gerade gesagt.“, erkläre ich.
“Oh ja, das hast du. Also, wie war der erste Tag der Suspendierung? Hast du es geschafft produktiv zu sein?“
“Ja, nein. Definitiv. Ich habe etwas nachgeforscht.“ Dass es nicht um Drogen geht, verschweige ich.
“Gut, gut. Hör zu, du und dein Dad seid heute allein beim Abendessen. Hier ist was passiert.“, erklärt sie mir am Telefon.
“Etwas mit Hannahs Fall?“, frage ich vorsichtig.
“Vielleicht erzähle ich es dir später. Es ist noch Hühnchen im Kühlschrank und es gibt Roast Beef für Sandwiches. Hör zu, ich lege auf. Du meldest dich dann bei deinem Dad, okay?“
“Klar, bis dann.“, sage ich und lege auf.

“Also, lass uns mit dem Teil der Party beginnen, den ich bisher ausgelassen habe.“

Hannah und ich unterhielten uns über Gott und die Welt. Wie noch nie zuvor. Es war, als hätten wir nie etwas anderes gemacht. Als wären wir schon ewig die besten Freundinnen gewesen. “Also, sag mir wieso Zach Dempsey dich anschaut.“, sagte Hannah und trank einen Schluck aus ihrem Becher. “Ich weiß es nicht.“, gestand ich und folgte ihr nach draußen.
“Vielleicht mag er dich.“, sagte sie unsicher.
“Hannah, Zach Dempsey mag nur sich selbst. Und sein Auto.“, lachte ich. “Aber du findest ihn trotzdem süß.“ Entsetzt sah ich sie an.
“Bitte? Nein. Nein, auf keinen Fall.“, widersprach ich.
“Okay.“, antwortete Hannah. “Aber falls doch, pass auf. Ich will nicht, dass er dich verletzt.“ Hannah sah mich ernst an, also schwieg ich einfach. “Es ist nett, dass Jeff dich gezwungen hat herzukommen.“, sagte Hannah dann etwas fröhlicher.
“Er hat mich nicht gezwungen herzukommen. Er hat es nachdrücklich empfohlen.“, erzählte ich lachend.
“Hat er nicht auch nachdrücklich empfohlen, dass du zum Tanz kommst?“
“Nein. Ich habe eine Wette verloren.“, gestand ich.
“Gegen Jeff?“ Ich nickte. “Also die einzigen Male, an denen wir zusammen abhängen konnten sind wegen Jeff?“
“Nein. Beim Tanz haben wir nicht wirklich rumgehangen. Du hattest Spaß mit Courtney und ihren Freundinnen.“, erklärte ich.
“Hannah, Abby.“, sagte Troy betrunken und legte seine Arme um uns.
“Hey, Troy.“, sagte ich. “Ihr beiden spielt jetzt mit uns Bierpong.“ Hannah und ich tauschten Blicke.
Ehm eigentlich spiele ich keine Sportarten mit Bällen.“, erklärte ich. “Alle Sportarten sind mit Bällen.“, lallte Troy.
Ehm nein, sind sie nicht.“, lachte Hannah.
“Stimmt, sind sie nicht.“, lachte Troy. Er war so betrunken, dass er nichts mehr mitbekam.
“Komm Troy, wir lassen die Mädels alleine und spielen eine Runde Bierpong.“, sagte Jeff und zog ihn weg. “Ja, Bierpong!“, rief Troy begeistert. “Weißt du, ich glaube, ich muss aufhören mit der Arbeit im Crestmont.“, meinte Hannah, als Troy und Jeff weg waren.
“Wieso?“, fragte ich verwirrt. “Meine Eltern brauchen mich im Laden. Naja, irgendwie ist das scheiße, weil ich wirklich gern im Crestmont arbeite.“
“Ich auch.“, lächelte ich. Hannah lächelte ebenfalls.
“Wenn du im Laden deiner Eltern arbeitest, wirst du wenigstens nicht nach Popcorn riechen.“, scherzte ich. Hannah lachte leicht.

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