“Wir alle brauchen ihn. Menschlichen Kontakt. Und das Fach Kommunikationswissenschaft, so verrückt es auch war, war menschlicher Kontakt für mich. Bis jemand in der Klasse meine Rettungsleine abgeschnitten hat. Jemand, der dafür bekannt war süß zu sein. Ich werde euch sagen, wer es ist, aber ihr werdet warten müssen. So wie ich. Ich werde Psychospielchen mit dir spielen. Genauso, wie du mit mir gespielt hast. Es ist nach dem Valentinstag passiert. Wenn man wirklich das Fehlen des menschlichen Kontaktes fühlt. Vor allem, wenn man mit dem falschen Menschen in Kontakt kommt. Das ist eine ganz neue Ebene von einsam. Aber nach all dem will man immer noch glauben, dass es gute Jungs auf der Welt gibt. Du warst nett an diesem Abend. Du hast einfach nur dagesessen und hast mich dich ignorieren lassen bis es fast lustig war. Du warst so süß. Genau wie Kat gesagt hatte. Vor langer Zeit. So süß. Nun, willkommen bei deiner Kassette, Zach. Für die von euch, die nicht Zach sind, ihr könnt euch entspannen. Vorerst jedenfalls. Was dich angeht, Zach. Ich frage mich, ob du jemals gefühlt hast, was es bedeutet sich einsam zu fühlen. So wie ich an diesem Tag. Ist es überhaupt möglich das zu wissen,wenn du einer der beliebtesten Sportler bist und nicht einer von denen, die allein in der Cafeteria sitzen, sich hinter einem Buch verstecken. Hast du uns jemals bemerkt?“
Ungläubig nehme ich die Kopfhörer runter und starre auf den Tisch in der Cafeteria. Zach Dempsey hat Justin nicht nur geholfen, weil er sein Freund war. Er war selbst auf den Kassetten. Mein Blick heftet sich sofort an Zach, als er fröhlich die Cafeteria betritt und sich zu seinen Jungs setzt. Als er meinen Blick bemerkt, lächelt er, doch ich tue es nicht. Stattdessen nehme ich mir meinen Rucksack, den Walkmann und verschwinde aus der Cafeteria. Dabei setze ich mir wieder meine Kopfhörer auf. “Du hast etwas Dummes gesagt, Zach und ich habe dich angeschrien. Große Sache. Du hättest loslassen sollen. Aber das hast du nicht. Dir hat nicht gefallen, dass dir jemand Nein gesagt hat. Weil Jungs wie du alles bekommen, was sie wollen, richtig?“

Ich habe früher Schluss, also beschließe ich nach Hause zu gehen. Als ich die Einfahrt hochgehe, bemerke ich meinen Vater, der auf der Veranda sitzt. “Du bist ja früh hier.“, sagt er. Ich setze mir die Kopfhörer ab und setze mich neben ihn.
“Ja, ich hab früher Schluss gehabt.“, erzähle ich.
“Wo ist dein Fahrrad?“, fragt mein Vater plötzlich und sieht sich um. “Uh... ich habe Probleme mit der Kette. Deshalb steht es bei Tony, zum reparieren.“, lüge ich.
“Hör zu. Wegen dem, was du heute Morgen gehört hast...“
“Ich habe nichts gehört.“, seufze ich, doch mein Vater unterbricht mich. “Nun, falls du es hast, deine Tante und ich... wir sind uns bei einigen Sachen uneinig.“, erklärt er mir vorsichtig. Als würde ich zerbrechen, wenn er etwas falsches sagt.
“Ich habe nichts gehört, Dad. Ehrlich jetzt. Wir müssen nicht darüber reden.“
“Sie denkt, dass du wieder deine Albträume hast. Und falls du sie hast, und mit jemandem darüber reden möchtest, jemand, der nicht deine DNA teilt...“, beginnt mein Vater sanft. “Ich sag dir bescheid.“, unterbreche ich ihn und sehe ihn an.
“Hör zu, ich habe die Highschool gehasst. Ich wollte nur noch da weg. Es war die Hölle für mich. Ich war der Prügeljunge. Mehr als einmal.“, gibt er zu. Entsetzt sehe ich ihn an.
“Tut mir leid, Dad.“, sage ich leise. “Ich habe es überlebt.“, winkt er ab. “Und sieh mich jetzt an. Ein Musterbeispiel eines Mannes. Mit einer verdammt wundervollen Familie. Auch wenn deine Mum nicht mehr hier ist.“ Lachend sehe ich ihn an.
“Ja, das stimmt.“, sage ich dann.
“Was ich sagen will, ich hatte Dinge, die mir Halt gaben. Ich hatte den Schachverein, den Wissenschaftsclub...“
“Jetzt bringst du dich selbst in Verlegenheit.“, lache ich.
“Hast du denn sowas? Bringt dir irgendwas Freude oder wenigstens Entlastung? Deine Tante und ich würden uns so viel besser fühlen, wenn du etwas hättest. Wenn du dich mehr interessieren würdest für... du weißt schon.... Schulaktivitäten.“
“Weißt du... ich habe darüber nachgedacht heute Abend zum Baskettballspiel zu gehen.“, erzähle ich. “Glaubs oder nicht. Ein Freund von mir spielt.“, lüge ich. Mein Vater lächelt. “Das ist toll. Er freut sich sicher, wenn du hingehst.“ Er stupst mich wissend an und ich nicke.
“Ja. Ich denke er wird sich freuen.“

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