№33

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Yoongi

Die Fahrt verlief zu meinem Bedauern anfangs viel zu ruhig, dabei gab es soviel, was ich Taehyung noch fragen könnte. Es gab viele Dinge, die mir noch auf der Zunge lagen und die ich gerne aussprechen wollte, aber in einer Situation wie dieser verließen die Worte meinen Mund nur sporadisch verteilt und ich konnte nicht das sagen, was ich eigentlich wollte. Viel zu fokussiert lag mein Blick auf der Umgebung draußen, meine Gedanken kreisten sich um das Wohlergehen von Jimin, aber auch unsere kommende Rettungsaktion.

Ich hatte die Angst, dass wir am Ende alles vermasseln würden und wir Jimin nicht aus den Fängen dieser Verrückten befreien konnten. Notfalls musste ich mich eben selbst aufopfern, damit sie uns Jimin wiedergaben, doch ob das eine Möglichkeit war, wusste ich nicht. Wer konnte schon wissen, was diese Typen mit mir anstellen würden oder mit meiner Macht, die sie dann erhalten würden. Keiner konnte bestimmen, ob die Welt danach noch ein sicherer Ort bleiben würde, schon alleine weil sie dadurch leicht einen Krieg anzetteln könnten und dieser unendlich viele Opfer fordern würde.

Taehyung meinte auch zu mir, dass die Fahrt nicht allzu lange dauern würde, was er allerdings darunter verstand, wusste ich nicht. Für mich verging die Zeit so quälend langsam, als würde eine einzelne Sekunde sich wie eine Stunde ziehen. Ich dachte auch, er würde damit eine Stunde meinen, aber dass es sich eigentlich um vier handelte, erzählte er mir erst im Nachhinein und das schockierte mich dann doch etwas. Soviel also zu kurz, huh? Klingt mehr wie ein verzweifelter Versuch, meine innere Unruhe zu beruhigen und mir einzureden, dass die Rettung Jimins sehr nahe war.

Aber während wir noch am fahren waren, konnte ich die Gunst der Stunde doch ausnutzen und ihn in ein Gespräch verwickeln, damit ich auf meine Fragen endlich eine Antwort erhalten würde.

"Du hattest mir mal erzählt, dass du in der selben Situation wie ich warst", fing ich unsicher murmelnd ein Gespräch an. Taehyung hielt zwar seinen Blick auf der Straße, doch nickte zustimmend mit dem Kopf.
"Wie war das denn so? Hast du auch die Kontrolle verloren?", fragte ich weiter, weshalb er einmal tief durchatmete und sich die passenden Worte wohl erst mal zurecht legte.

"Na ja, wie soll ich sagen?", fing er an und hielt einen kleinen Moment inne, ehe er wieder fortfuhr, "Das variiert, bei jedem ist es anders. Nicht jeder ist gleich, du verlierst scheinbar öfters die Kontrolle, weil dein inneres Wesen wahrscheinlich aggresiver ist, mir ist das beispielsweise nur anfangs passiert, bis wir Frieden geschlossen hatten. Bis man es mir dann gestohlen hat." "Gestohlen?", hinterfragte ich skeptisch und zog irritiert eine Augembraue nach oben.

"Exo ist eine Organisation, die Leute wie uns sucht, um erst Experimente mit ihnen durchzuführen und sie dann ihrer Kraft, mittels kranker Methoden, zu berauben", erklärte er mir kurzerhand. "Aber wie kommt es, dass du immer noch am Leben bist?", fragte ich im Nachhinein, denn ich konnte nicht verstehen, wie er nach dieser Extraktion noch leben konnte. "Ich wurde von derselben Person gerettet wie du, bevor es zu meinem Tod kam, deswegen bin ich hier, auf eurer Seite", ich nickte zur Bestätigung. Taehyung also auch. Er war also tatsächlich genau wie ich.

"Wir sind so gut wie bei unserem Ziel angekommen, mach dich bereit."

•~•

[Überarbeitet]

Deadly Sin メ YoonminWhere stories live. Discover now