№16

1.6K 134 5
                                    

Yoongi PoV

"Du willst ihm jetzt schon alles erzählen?" warf Jin auf einmal ein und hörte sich nicht allzu begeistert von dem plötzlichen Vorhaben Namjoons.
"Sollten wir ihm nicht erst mal etwas Ruhe lassen?", fuhr Jin dann fragend fort, dabei konnte man auch heraushören, dass er eine sehr einfühlsame Person war und sogar Rücksicht auf meine Situation nahm. Ob uns das aber weiterhelfen würde, war mir nicht bewusst, denn mir war klar, dass die Zeit nicht unbegrenzt war.

"Du bist zu gutmütig, Jin. Nein, er packt das schon. Er muss", antwortet Namjoon mit fester Stimme, die keinen Widerspruch duldete. Ich schluckte schwer, mir wurde eine Bürde aufhelegt von dem Moment an, indem ich diese Welt betrat. Ich hatte Pflichten einzuhalten, eigentlich war ich für so vieles verantwortlich und davor drücken konnte ich mich unmöglich

Was heißt hier aber, ich müsse?
Und was würde ich schon packen? Ich meine, dass ich mit Informationen überhäuft werde, daran hab ich mich bereits gewöhnt. Nichtsdestotrotz würde ich in manche Dinge gerne vorher eingeweiht werden, bevor man sie ausführen wollte. Allerdings blieb ich abwartend still, denn vielleicht würde noch eine Erklärung folgen.

"Wie du sicher weißt, haben wir eine Art Plan entwickelt" fing Namjoon dann wieder an zu sprechen und weckte damit meine Aufmerksamkeit.
Eine Art Plan? Klingt ja schon mal interessant.
"In dem Plan geht es erst mal darum, deine Kräfte zu kontrollieren, damit solche Ausrutscher wie damals nicht mehr vorkommen werden", erzählte er weiter und direkt bekam ich ein mulmiges Gefühl, als er die damaligen Ereignisse erwähnte, die das Leben meines besten Freundes gekostet hatten.

Aber es kontrollieren? Wie sollte das überhaupt funktionieren? In all der Zeit war es mir nie gelungen, es zu kontrollieren, allein deshalb musste ich ja diese nervige Augenbinde tragen, um solche Vorfälle zukünftig zu unterbinden.

"Du wirst mit mir und einem Kollegen trainieren. Er geht durch die selbe Sache durch, wie du, beziehungsweise, war selbst da durch gegangen. Also bei Fragen wendest du dich bitte an ihn. Das Training könnte hart werden, das geb ich gerne zu, aber es dient dazu, dass du deine Kräfte schnellst möglich zu beherrschen weißt", erklärte er weiter und ich wusste nicht, wie ich von diesem verrückten Vorhaben denken sollte. Natürlich wäre es ein echter Gewinn, wenn wir meine Kräfte auf unserer Seite hätten, allerdings war auch eine gewisse Angst anwesend, dass so etwas wie vor fünf Jahren noch einmal passieren würde.

"Meine Kräfte kontrollieren...", wiederholte ich leise murmelnd, meine Hand ballte sich zur Faust und ich spürte meinen Herzschlag deutlicher als sonst.

"Ja. Wenn du erst mal gelernt hast, deine Kräfte, oder wie man das auch nennen mag, zu beherrschen, wärst du uns eine große Hilfe im Kampf. Immerhin müssen wir immer 0noch herausfinden, was du genau bist und dafür brauchen wir die Leute, die dich solange gefangen hielten. Wir wissen nicht, was sie bereits wissen, aber wenn wir es schaffen an ihre Informationen ran zukommen, kommen wir damit bestimmt einen riesen Schritt näher zur Lüftung des Mysteriums", beendet er seine Erzählung dann und verstummte.

Natürlich wollte ich auch mehr über meine Existenz wissen, was ich denn überhaupt war und weshalb es solche Wesen wie Jimin's Schwester, diesen Arbeitskollegen oder mich überhaupt gab. Was war bloß der Grund für all das?

"Und dann?", fragte ich unsicher nach, ich biss mir unsicher auf die Unterlippe und war neugierig, was sie nach der Lüftung meiner Identität tun würden. Ob sie mich leben lassen würden, oder ob sie mich vielleicht sogar töten würden, weil ich lediglich eine Bedrohung für die Menschheit darstellen würde. Immerhin wurde man zum Feind der Menschen, wenn sie etwas als zu mächtig ansahen und würden jede Chance nutzen, um mich nieder zubekommen.

"Was und dann? Das können wir nicht wissen. Das ergibt sich dann einfach, würde ich mal sagen, aber die oberste Priorität ist erst mal dass du deine Kräfte kontrollieren kannst", antwortet er mir darauf und auch, wenn diese Antwort mich nicht sonderlich zufrieden stellte, so nickte ich mit meinem Kopf. Dennoch wollte ich noch eine Sache loswerden, weshalb sich mein Mund wieder öffnete.

"Aber-", wollte ich etwas einwerfen, doch wurde einfach unterbrochen.
"Kein aber! Das Schicksal von wer weiß wie vielen steht auf dem Spiel und wahrscheinlich auch dein eigenes. Dir bleibt nur diese Wahl außer du möchtest wieder grausame Folter und kranke Experimente über dich ergehen lassen", kam es kalt von ihm und ich konnte nicht anders als sofort wieder zu verstummen.

Bei der Erwähnung von Folter und Experimeten spürte ich, wie sich in meinem Hals ein fetter Klos bildet. Vereinzelte Erinnerungen von meinem Aufenthalt dort kamen wieder hoch, fast schon so schlimm, dass ich drauf und dran war mich zu übergebeb.

Nie wieder möchte ich dahin gehen. Nie mehr wieder.

"Okay", sagte ich schließlich mit fester Stimme ubd stimmte ihm dann damit zu. Ich würde es tun, für die Sicherheit der anderen und für mein eigenes Überleben. Damit ich irgendwann in Freiheit leben konnte.
"So ist es gut", hörte ich ihn antworten, mit wahrscheinlich einem Grinsen in seinem Gesicht.

Ich spürte, wie jemand mein Handgelenk packte und mich einfach mit sich mit zog. Jimin war es nicht, denn er hatte diese Wärme an den Händen, die ich immer wiedererkennen würde. Wahrscheinlich war es dann also Namjoon, denn niemand anders würde in Frage dabei kommen.

"Hier werden wir trainieren. Heute nur mal eine kleine Herausforderung", fing er an zu erklären und löste sich von mir, ging dann ein paar Schritte auf Abstand.

"Würdest du bitte deine Augenbinde abnehmen?"

•~•

[Überarbeitet]

Deadly Sin メ YoonminDonde viven las historias. Descúbrelo ahora