№17

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Yoongi

"W-Was soll ich tun?", fragte ich unsicher nach, in der Hoffnung, mich doch verhört zu haben. Meine Augenbinde abnehmen? Niemals konnte ich das tun, ich wollte diesen Alptraum nicht noch einmal durchleben. Ich konnte einfach nicht.
"Du sollst deine Augenbinde abnehmen", antwortet er mir mit fester und überzeugter Stimme, denn offenbar duldete er hierbei keine Widerrede.

"Das geht nicht!", protestierte ich aber laut, denn er hatte in Wahrheit keine Ahnung, was für Risiken das alles mit sich barg. Er hatte keine Ahnung, wie gefährlich es für ihn und andere werden konnte, wenn ich die Kontrolle erneut verlieren würde.

Ich wand mich ab und musste an das letzte Mal, als ich ohne Augenbinde rumgelaufen bin, denken.
Damals war Jungkook gestorben, weil ich keine Kontrolle mehr über mich selbst hatte. Jungkook, die zu dem Zeitpunkt wohl wichtigste Person in meinem Leben wurde einfach durch mich zur Strecke gebracht.
Wenn ich nicht einmal bei ihm Halt machte, wie sollte ich es dann bei Namjoon, der mir nicht annähernd so wichtig ist, schaffen?

Und was würde diesesmal passieren? Welche konsequenzen würde das mit sich tragen und würde wieder ein Leben durch mit zuende gehen? Ich konnte das einfach nicht tun!
"Warum soll das nicht gehen?", fragte er provokant nach und die Ungeduld war seiner Stimme zu entnehmen.
Ich konnte sogar verstehen, weshalb er so grob mit mir sprach, er wollte mich wütend machen, damit ich ihn angreifen würde. Doch ich würde mich unter Kontrolle behalten, wie ich es all die Zeit zuvor auch getan hatte.

"Weil es nunmal nicht geht!", protestierte ich weiter.
Ich konnte das einfach nicht. Es würde niemals gut gehen. Ich würde nur wieder Schaden anrichten, andere verletzen und von der Aktion hätten wir dann nichts weiter, als Verwundete, um die es sich dann zu kümmern galt.

"Wie sollen wir etwas lernen, wenn du dabei schon scheiterst? Hör einmal auf an dich zu denken und mach es im Namen aller derjenigen, die sich in Gefahr befinden!", brüllte er mich wütend an und ich konnte auch verstehen, woher das kam und weshalb er mich anpamte.

Er war sauer, das konnte man problemlos raushören, er versuchte ja nicht einmal das zu verstecken. Aber ich war noch nicht bereit für einen solchen Schritt. Mag sein, dass es schwach von mir war, doch ich wollte nicht wieder der Grund für blutige Leichen am Boden sein. Einmal hatte mir gereicht und in diesem einen Mal musste leider mein bester Freund dran glauben.

"Gib ihm Zeit bis Morgen", sagte eine mir nur allzu bekannte Stimme hinter mir. Sie gehörte zu keinem anderen als Park Jimin, welcher behutsam versuchte, auf Namjoon einzureden.

"Warum?" fragte dieser dann aber nach ubd es war klar, dass seine Laune nach wie vor nicht die beste war.
"Weil er Zeit braucht. Er hat ein Trauma", versuchte er meine Situation zu erklären und ich verspürte Dankbarkeit, dass er die Dinge wohl ein wenig zu klären versuchte. Was er damit erreichen wollte, war mir unklar, dennoch war ich dankbar.

Es schien fast so, als wolle er mich gerade verteidigen.
"Ein Trauma?", hakte Namjoon nach und klang skeptisch.
"Ja!"
Wusste er das nicht? Ich dachte, sie wüssten es...

"Na ja. Ich werde ihm Zeit geben. Bis Morgen, ich werde ihn erwarten und notfalls reiße ich ihm diese Augenbinde persönlich vom Leibe!"
Wenigstens war jetzt ein Hauch von Verständlichkeit in seiner Stimme zu hören.
"Komm mit", sprach Jimin leise zu mir, ehe er meine Hand nahm und mich vorsichtig mit sich zog.
Wir gingen immer weiter, wobei ich keine Ahnung hatte, wohin es denn überhaupt ging. Irgendwann hörte ich ein Geräusch, das sich anhörte wie wenn er eine Tür öffnen würde. Er ließ mich reinlaufen und schloss sie im nächsten Moment wieder, nur um sich dann mit mir auf ein Bett zu setzen.

"Yoongi", fing er an und ich konnte mir schon denken, was jetzt kommen würde.
"Ich weiß, dass das jetzt unglaublich schwer für dich sein muss. Ich kann es verstehen, dass du nicht willst, dass sich die Katastrophe, die sich vor 5 Jahren abspielte, wiederholt. Aber glaub mir, die Rede ist von Namjoon. Den kriegt man nicht so schnell klein und er würde das sicherlich nicht machen, wenn er nicht wüsste, wie er mit sowas umgehen muss", redete er behutsam auf mich ein.

Verständlich nickte ich. Er hatte ja recht. Mit allem. Ich hatte Angst, das stimmt und ich glaubte dass ich dieses Ereignis auch niemals aus meinem Kopf bekommen würde. Aber wenn wir wirklich weiter kommen wollen, dann musste ich wohl oder übel über meinen Schatten springen.

Einmal atmete ich tief ein und aus.
"Du hast recht. Ich mach es. Ich übernehme aber nicht die Verantwortung, falls etwas passieren sollte, denn letztendlich hab ich euch gewarnt", fasste ich meinen Entschluss mit fester Stimme.
"Ich weiß", antwortet er belustigt.

Ich stand auf, was er mir direkt gleichtat. Da ich ihn gebeten hatte mich zu Namjoon zu bringen, gingen wir jetzt wieder in den so genannten 'Trainingsraum'

"Bist du bereit?" fragt er mich dann
"Ja!"

•~•

[Überarbeitet]

Deadly Sin メ YoonminWhere stories live. Discover now