№31

1.3K 104 15
                                    

Yoongi

Ich konnte es noch immer nicht fassen, dass Jimin nun einfach weg sein sollte und die Wut in mir begann schon bei dem alleinigen Gedanken an Exo zu brodeln - ich werde dafür sorgen, dass sie das bereuen werden!
"Ich würde sagen wir verschieben unseren Plan direkt auf morgen, die Situation hat sich geändert", hörte ich Namjoon an Hoseok am Telefon sagen. Nachdem der noch immer tief sitzende Schock ein wenig verarbeitet wurde, hatten wir augenblicklich Hoseok über die verschärfte Situation hier informiert und mussten uns direkt einen neuen Plan zurechtlegen. Es war keine Zeit mehr für große Vorbereitungen, immerhin stand das Leben eines uns wichtigen Kameraden nun auf dem Spiel und sollte ihm dort etwas zustoßen, könnte ich mir das niemals verzeihen.

Die Tür zu meinem Zimmer öffnete sich und Taehyung betrat vorsichtig den Raum, blickte mich ernst, aber auch mitleidend an und machte sich offenbar auch Sorgen um mich, da mich diese Sache ebenso sehr mitnahm.
"Mach dir keine Sorgen, Jimin ist stark, er wird das sicherlich durchstehen", meinte er zu mir und winkte mich zu ihm, ich erhob mich langsam und versuchte wirklich, seinen aufmunternden Worten Glauben zu schenken, doch dies gestaltete sich schwerer als gedacht.
"Hoseok kommt gleich und will dich sehen", sagte er mir noch, bevor er das Zimmer wieder verließ und mich somit wieder meinen Gedanken überließ. Doch diese wollte ich nicht mehr ertragen, ich musste mich auf die kommenden Kämpfe fokussieren, ich konnte hier nicht in einem tiefen Loch versinken, weshalb ich ihm seufzend folgte und mich zu den anderen gesellte, um der Einsamkeit zu entrinnen.

Nach einer Weile des relativ stummen Wartens und des Ausarbeiten eines möglichen Planes, klingelte es plötzlich an der Tür und weil Jin derjenige war, der die wenigste Entfernung zu ihr hatte, erhob er sich und öffnete diese dann kurzerhand. "Hoseok ist da", rief er durch unsere Wohnung und informierte und dann über die Anwesenheit des Doppelagenten, ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen, denn neben Jimin war er immer meine Bezugsperson geworden und wenn jemand mir meine Sorgen nehmen konnte, war er das.

Beide betraten den Raum und Hoseok's Blick traf sofort meinen, als er kurz darauf auch zu mir ging und sich schnaufend neben mir niederließ, mich aber weiter inspizierte.
"Yoongi, lange haben wir uns nicht mehr gesehen", meinte er dann und betrachtete mich einmal von oben bis unten, da ich mich in dieser Zeit wohl sehr verändert hatte, sowohl äußerlich, als auch innerlich.
"In der Tat...", erwiederte ich schlicht und blickte auf meine Hände, die ineinander verschränkt auf meinem Schoß lagen.

"Ich hab mitbekommen, was alles während meiner Abwesenheit passiert ist, aber sei unbesorgt. Wir holen ihn da raus, ganz sicher", versicherte er mir mit zuversichtlicher und fester Stimme, doch ich nickte nur abwesend mit dem Kopf und dachte an alle möglichen Methoden, wie ich diesen Kerlen alles doppelt und dreifach heimzahlen konnte.
"Vielleicht solltest du dich ausruhen, ab morgen wird es sehr anstrengend werden", mischte sich nun Namjoon in unser Gespräch ein, seine plötzliche Fürsorge in der Stimme war auch der Hauptgrund, waeum ich mich kopfnickend erhob und seinem Vorschlag Folge leistete. Er hatte ja recht, ich würde morgen all meine Kraft brauchen, für Jimin, für alle.
"Der Rest packt ein, was er brauchen wird", hörte ich ihn noch an die anderen gewandt sagen, doch da war ich schon längst wieder aus dem Sichtbereich der anderen verschwunden.

Ich legte mich dann in mein recht leeres, aber mehr demoliertes Bett und versuchte wieder abzuschalten. Als Jimin noch da war, war das Schlafen hier noch gut, aber jetzt fehlte hier einfach etwas bedeutendes.
Oh Jimin, ich hoffe dir geht es gut...

Jimin

"Ey, ich glaube, er wird wach", vernahm ich eine mir fremde, böse und teils finstere Stimme, während ich versuchte, meine schweren und schmerzenden Augen wieder zu öffnen.
"Gut so", höre ich eine perniziös klingende Stimme, mit dem Gefühl, sie schon einmal gehört zu haben.
Als sich meine Augen endlich an die Umgebung und das grelle Licht der vor mir aufgebauten Scheinwerfer gewöhnt hatten, erkannte ich vor mir ein paar Menschen, die aussahen wie diese psychisch gestörten Wissenschaftler aus irgendwelchen Horrorfilmen und Fantasien, doch dies war die bittere Wahrheit und ich wusste genau, in welch einer Gefahr ich mich hier befand.
"Das ist nicht die Person, die wir wollten", hörte ich dieselbe Stimme wieder sagen, doch sie klang deutlich erzürnt und vollet Wut.
"E-Es tut mir leid, Boss", sagte einer der vielen unsicher und mit einer panischen Angst in der Stimme, weshalb ich mir denken konnte, dass sie es gar nicht auf mich abgesehen hatten und es nur der Unfähigkeit dieser Handlanger zu verdanken war, dass Yoongi noch in Sicherheit war.

Ich bemerkte die eisernen Fesseln an meinen Händen, sie schmerzten und bohrten sich langsam in mein Fleisch.
"Baekhyun, du Arschloch", zischte ich leise spottend und zog somit seine Aufmerksamkeit auf mich.
"Hmmm...", brummte er und trat etwas näher an mich heran "... ihr habt vielleicht nicht das Ziel erwischt, aber scheinbar einen prima Lockvogel."
Er ging in die Hocke und nahm mein Kinn zwischen seine Hände, zwang mich somit ihm in seine Augen zu blicken, die mich neugierig musterten, während sich in meinen Augen nur der pure Hass widerspiegelte.
"Oh, du bist doch der Junge von damals", meinte er daraufhin leise und klang überrascht, doch ich wusste nicht, worauf er damit hinaus wollte.

"Das bedeutet, du lebst noch", überlegte er und begann dann zu grinsen.
Was zur Hölle meint er überhaupt damit?
"Eigentlich schade", sagte er daraufhin und erhob sich wieder, nur um noch einen letzten, abwertenden Blick auf mich zu werfen und mir dann den Rücken zuzukehren.
"Bringt ihn in den Folterraum", befahl er den anderen und verließ daraufhin den Raum.

•~•

[Überarbeitet]

Deadly Sin メ YoonminWhere stories live. Discover now