Deadly Sin ﾒ Yoonmin

№21

Yoongi

Nachdem mir das von Taehyung erklärt wurde, hatte ich ihn herzlichst darum gebeten, mich erst mal alleine zu lassen, da ich das Gefühl hatte Zeit zu brauchen.

Das alles machte in meinem Kopf noch immer kaum einen Sinn, wieso konnte ich mich an nichts davon wirklich erinnern? An genauere Details? Ich war immer davon ausgegangen, dass ich ein Monster auf dieser Welt war, doch nun...

Ich hatte ihn damals wohl absorbiert? Ich wollte das niemals. Deswegen war ich nun so, wie ich zum Bedauern meinerselbst leider war. Deswegen musste Jungkook sterben...

Ich schloss für einen Moment meine Augen, um mir die Erinnerungen an früher durch den Kopf gehen zu lassen. Es waren keine schönen Erinnerungen, ich wollte sie eigentlich ausblenden, sie ließen mich elendig fühlen und ich wollte diese Emotionen samt meinen Gedanken einfach nur vergraben.

Rückblende

"Verschwinde von hier, du Monster!", riefen sie mir laut und feindselig entgegen. Nachdem was passiert war, nachdem ich gegen dieses Ding gekämpft hatte, erinnere ich mich nicht. Alles was ich sah, was ich wusste war, dass ich nicht mehr normal war. Ich war zu einem Monster geworden, ich hatte meine Menschlichkeit verloren.

Und genau das sahen die anderen auch in mir. Das Einzige, das sie nun in mir sahen war ein abscheuliches und grauenhaftes Monster. Ein Monster, das sie fürchten, das ihnen Angst einjagen und in dem sie eine Bedrohung erkannten. Ein Monster, das am besten weit weg verschwinden sollte. Denn so waren Menschen nun mal. Sie wussten nicht was passiert war und verachteten mich trotzdem so sehr.

"Verschwinde!", rief wieder einer und warf einen Stein nach mir, welcher mich nur knapp verfehlte. Soweit waren wir also schon. Sogar Gewalt würden sie einsetzen, das Ganze hatte sich so rasch rumgesprochen, dass nun mein gesamtes Heimatdorf Groll gegen mich hegt und den inneren Wunsch pflegt, dass ich einfach verschwinden würde.

"Solange du da bist, wird unser Dorf auf ewig verflucht bleiben", rief mir erneut jemand zu und ich konnte langsam spüren, wie die Emotionen drohten zu überschwappen. Ich fühlte mich elendig, ich fühlte mich nicht mehr länger Zuhause und ich hatte Angst.

"Hört auf!", hörte ich plötzlich eine mir nur allzu bekannte Stimme. Sie gehörte zu der Person, die mich trotz alledem niemals im Stich gelassen hatte. Die einzige Person, auf die ich mich noch verlassen konnte.
Jeon Jungkook - mein bester Freund.

"Er ist derjenige, der das Monster damals verjagt hat! Er hat das für das Dorf getan, um euch alle zu beschützen! Wie könnt ihr ihn so behandeln, wie ihr es gerade tut? Das Monster zu töten war das, was ihn so gemacht hat, also hört auf!", rief er wütend und man konnte die Enttäuschung und Traurigkeit aus seiner Stimme heraus hören.

Jungkook...

"Es tut mir leid", sagte ich leise und wand mich von dem Geschehen ab. Ich werde verschwinden von hier. Nur dann wird das Dorf uns in Ruhe lassen. Nur dann konnte ich wieder in Frieden leben, würde keine Bedrohung für alle anderen darstellen.

Aber wohin sollte ich gehen? Ich hatte keine Ahnung von der Welt. Darüber würde ich mir noch Gedanken machen, ich wollte zurzeit einfach nur weg.

"Wo auch immer du hin gehst, ich werde dir folgen", kam es mit fester Stimme von meinem besten Freund. Seufzend quittierte ich seine Aussage, versuchte erst gar nicht zu diskutieren, denn es hatte ohnehin keinen Sinn.
Typisch Jungkook. Er würde immer bei mir bleiben, genauso wie ich bei ihm.

Und in der selben Nacht waren wir beide von dort abgehauen, um ein neues Leben irgendwo zu beginnen.

Rückblende Ende

Damals war ich abgehauen, weil ich wusste, wie die Leute auf mich reagieren würden. Ich wusste, dass wir gerade wegen mir gesucht wurden. Jimin war in Gefahr. Alle waren in Gefahr. Und das alles bloß wegen mir. Es wird meine Schuld sein, wenn den anderen hier etwas passiert. Das darf nicht passieren... sie sollen in Sicherheit leben.

Es wäre vielleicht das Beste, einfach von hier zu verschwinden...

Timeskip Nacht

Den ganzen Tag hatte ich mir den Kopf zerbrochen, hatte meine Ruhe genossen und bin zu dem Entschluss gekommen, von hier zu verschwinden, bevor schlimmeres passierte.
Da alle schlafen, ist das die perfekte und meine womöglich einzige Chance. Ich öffnete mein Fenster, sprang einfach heraus und war froh, dass ich nicht allzu weit oben war.

Jimin...

Ihr alle...

Es tut mir leid...

•~•

[Überarbeitet]