№34

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Yoongi

"Siehst du das? Diesen riesigen Turm? Kaum zu glauben, dass Exo sich so etwas offensichtliches als Versteck ausgesucht hat." Taehyung zeigte auf den tatsächlich riesigen Turm weiter vorne, während er sich gegen sein Auto lehnte. "Aber wer würde auch vermuten, dass sich dort drin eine Organisation wie Exo niederlassen würde?", mischte sich nun auch Jin ein. Stimmt, keiner würde auf die Idee kommen, dass der Turm eigentlich eine riesige Gefahr ist und noch weniger würden Verfolger von Exo darauf kommen, an solch einem Ort zu suchen.

Man würde denken, sie würden sich ein geheimes Versteck suchen, denn wenn ihre Experimente einmal an die Öffentlichkeit geraten würden, hätten sie mit Sicherheit ein riesiges Problem an der Backe und könnten nicht mehr so weitermachen, wie sie es eigentlich geplant hatten. Allerdings hatte ich diesen Platz hier kaum in Erinnerung, ich war zwar drinnen, doch meine Sinne waren in dieser Zeit betäubt. Ich konnte mich nur noch daran erinnern, wie sie mir verschiedene Spritzen verabreicht hatten und ab da dann krankhafte Experimente durchführten und mich behandelten, als wäre ich ein Testobjekt, das das Leben nicht verdient hätte.

"Hätten wir Hoseok nicht, wüssten wir hiervon auch nicht, wir sollten uns lieber glücklich schätzen", meinte Namjoon daraufhin. Und zugegeben hatte er recht, denn ich hätte diesen Ort nicht mehr wiedergefunden. Ich stand draußen als ich gerettet wurde, nur waren meine Gefühle dort ein regelrechtes Chaos und ich konnte mich nicht auf meine Umgebung konzentrieren. Die einzige Person, die uns sonst noch hätte hierhin führen können, war Jimin. Aber Jimin war nicht hier, um uns anzuführen, er schwebte in Gefahr und er verging keine Sekunde, in der ich kein Gebet nach oben in den Himmel schickte und innigst hoffte, dass er wohlauf war.

"Worauf warten wir eigentlich noch? Lasst uns doch angreifen! Ich war aufgeregt, das konnte man anhand meiner Tonlage erkennen. Ich wollte keine Zeit mehr verschwenden und endlich wieder den Mann, der mein Leben mit seiner Aktion verändert hatte, wieder in meine Arme schließen und ihm das sagen, das uns beim letzten Mal nicht gelungen war. Ich wollte endlich ein Leben leben, für das es sich auch lohnte zu existieren, ein Leben mit ihm und meinen neu gewonnenen Freunden, ohne die Angst vor dem Tod.
Jimin, ich wollte ihn retten, ich wollte ihn einfach nur wieder bei mir haben.

"Yoongi, ich kann verstehen wie du dich fühlst, aber gedulde dich noch etwas. Wir werden heute Nacht zuschlagen", erklärte mir Namjoon und versuchte mein Gemüt damit etwas zu besänftigen, denn auch ich bemerkte allmählich, dass wir zu keinem Resultat kommen würden, wenn ich mich ständig nur von meinen Gefühlen leiten lassen würde. Beruhigen Yoongi, es war nur eine Frage der Zeit, dann konnte ich endlich all meine Emotionen sammeln und sie direkt auf den Feind zurückschießen.

"Ab hier sollten wir vielleicht auch zu Fuß weitergehen. Autos währen zu auffällig", meinte Jin daraufhin, weshalb wir alle ihm nach kurzem Überlegen zustimmten. Mit dem Auto würden wir sowieso nicht viel näher an das Gebäude rankommen und rein schon dreimal nicht, deshalb gingen wir zu Fuß weiter, um auch möglichen Sicherheitseinrichtungen besser ausweichen zu können. Wer konnte schon wissen, wie fortgeschritten ihre Technik bereits war? Vielleicht hatten sie uns auch schon lange auf dem Schirm und warteten nur unseren ersten Schritt ab, vielleicht spielten wir ihnen genau in die Hände und merkten es noch nicht einmal. Aber wir konnten keinen Rückzieher machen, wir mussten es wagen, sonst konnten wir nicht gewinnen.

Wir packten das nötigste ein und entfernten uns dann immer weiter von den Fahrzeugen. Tatsächlich könnte man denken, dass wir einfache Touristen wären, so wie wir aussahen. Aber in Wahrheit hatten wir Dinge zum Kampf mitgenommen und nur wir wussten, dass wir uns heute Nacht in eine lebensbedrohliche Situation begeben würden. Nur wir wussten, was hinter diesen Mauern abging und keiner der Menschen ahnte auch nur, was mit ihnen geschehen konnte, wenn Exo wirklich all ihre Ziele durchgesetzt bekam.

Wir näherten uns dem Turm zu Fuß, hielten aber trotzdem noch einen gewissen Sicherheitsabstand, denn ich konnte mir gut vorstellen, dass man uns sonst mit Sensoren orten würde und dann wäre der Überraschungseffekt vernichtet. Um uns herum waren einige Märkte, an denen man seine Zeit zum Glück vertreiben konnte.

"Es ist so schön hier, aber auch so gefährlich", sagte ich mit Bedauern in der Stimme, denn immer wieder fragte ich mich, wie ein so friedlich aussehnder Ort soviele Gefahren mit sich birgen konnte. Aber war das nicht auch ein Beispiel für den gesamten Planeten? War die Welt nicht wunderschön und grausam zugleich oder waren es wir Menschen, die sie zu etwas schlechterem machten?

"In der Tat, ich glaube, keiner hier weiß was für Experimente hier durchgeführt werden", antwortete Taehyung mir knapp und auch er wirkte ein wenig bedrückt über die Tatsache, dass die Menschen hier womöglich völlig ahnungslos ihr Leben lassen konnten. "Klappe ihr zwei! Wir wissen nicht, ob diese Menschen hier nicht auch für Exo arbeiten und uns im besten Falle noch belauschen", fuhr Namjoon uns schroff an. Darüber hatte ich noch gar nicht nachgedacht, aber dann bleibe ich lieber still.

"Lasst uns aufteilen, um 22Uhr treffen wir uns wieder hier", schlug Jin dann vor.
"Gute Idee!"

•~•

[Überarbeitet]

Ich bemerke das erst jetzt, aber ein herzliches Dankeschön für die 40k hier ❤❤

Deadly Sin メ YoonminWhere stories live. Discover now