№14

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Yoongi

Wir fuhren schon eine ganze Weile durch die Gegend, ich wusste allerdings nicht, wo wir uns momentan befanden. Alles, das ich in diesem Moment wahrnehmen konnte, war das Geräusch von unserem Auto und das der vorbeifahrenden Autos. Ich wünschte, dass es hier wenigstens Musik geben würde, aber ich wollte Jimin jetzt nicht auf die Nerven gehen, indem ich danach fragen würde.

Er meinte, die Fahrt würde lange dauern, es würde also mit ziemlicher Sicherheit eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen, aber ich wüsste gerne wie lange genau es noch dauerte, bis wir das Ziel erreichen würden. Ich hatte mein Zeitgefühl leider komplett verloren, ich konnte kaum einschätzen, wie viel Zeit seit der Explosion von vorhin verstrichen sein musste, doch es musste eine lange Zeitspanne gewesen sein.

Aber ich dachte ohnehin, dass wir wohl oder übel noch eine ganze Weile unterwegs sein würden. Theoretisch könnte ich versuchen zu schlafen, da ich sowieso nichts tun könnte, in meiner derzeitigen Position und Verfassung, aber ich bezweifelte stark Schlaf finden zukönnen. Wenn ich doch wenigstens etwas sehen könnte...

Ich schließe meine Augen und stellte mir vor, wie die beiden, zu denen wir derzeit auf dem Weg waren, wohl sein könnten. Wie könnten sie aussehen? Wie waren ihre Namen eigentlich? Stimmt, das hatte Jimin nicht erwähnt. Er hatte mir nichts von ihnen erzählt, ich wusste ja noch nicht einmal, wie Jimin aussah, da ich seit meiner Befreiung kein einziges Mal diese verdammte Augenbinde, welche einen wirklichen Fluch für mich darstellte, abgenommen hatte.

"Wie heißen deine beiden Freunde eigentlich?", fragte ich schlussendlich, in der Hoffnung, ihn damit nicht zu nerven. Ich war neugierig, vieles war noch immer neu für mich, sogar der Kontakt zu anderen Menschen war mir fremd geworden.

"Die beiden heißen Kim Seokjin und Kim Namjoon", antwortet er schlicht, vermutlich hatte er sich nicht einmal die Mühe gemacht, seinen Kopf zu mir zu drehen, doch das konnte ich nicht wissen und demnach beschäftigte mich das auch weniger.

Seokjin und Namjoon also. Lustig, dass sie beide den gleichen Nachnamen trugen. Vielleicht waren sie ja Verwandte oder sowas in der Richtung, man konnte ja nie wissen.

Was würden wir dort überhaupt machen, außer einfach bei ihnen unter zukommen? Sie wollten bestimmt Dinge über mich herausfinden, aber wie wollen sie das bitte anstellen? Müssten sie dafür auch so krasse Experimente mit mir durchführen? Ich wollte da nicht mitmachen, diese Schmerzen, diese Emotionen und all diese Fantasien, sie alle lebten in meinem Inneren wie eine Monster, welches nur nachts, wenn ich am verwundbarsten bin, zuschlug.

Die Zeit dort war einfach nur schrecklich...
Alles würde ich dafür tun, um dort nie mehr wieder hin zumüssen.

Flashback

"W-Wo bin ich hier?", frage ich unsicher doch erhalte keinerlei Antwort auf meine Frage. Außer mir befand sich scheinbar niemand hier drinnen, der Raum fühlte sich leer an. Wie war ich hier nur hierher gekommen?
Alles war weiß.
War ich nicht gestorben?
Wae das hier der Himmel? Oder kommen Wesen wie ich nicht dorthin?
Würde ich für Jungkook nicht in die Hölle kommen? Nein, sollte ich nicjt sogar dorthin kommen, immerhin war ich für seinen Tod verantwortlich. Der Tod meines besten Freundes.

Jungkook...
Was hatte ich nur getan? Das alles war nicht ich. Ich war ein grauenhaftes Monster. Warum war ich so? Warum gerade ich? Warum musste ausgerechnet er sterben? Warum nur?! Konnte nicht ich an seiner Stelle sterben? Verdammt! Ich hätte sterben sollen, ich habe es verdient, nicht er!
Aber leider konnte ich es nicht mehr rückgängig machen, ich konnte meine Existenz noch so sehr verfluchen, mir Dinge wünschen, und es würde sich niemals etwas ändern.

Ich hörte, wie sich eine Tür knarrend und langsam öffnete, kurz darauf konnte ich mehrere Stimmen wahrnehmen und schaltete auch meine Gedanken für einen Moment ab.

"Versuchsexperiment C-3 wurde erfolgreich betäubt und eingefangen!", gab einer der mir fremden Stimmen informierend von sich.
"Gut gemacht!", kam es von einer tiefen Stimme, die mir einen leichten Schauer über den Rücken jagte. Versuchsexperiment? Ich hatte hier kein gutes Gefühl bei.

"Weckt ihn auf!", befahl die selbe tiefe Stimme wieder, ich bewegte mich nicht und ließ mir keinerlei Reaktionen anmerken..
Wecken? Wie das denn?
Doch lange konnte ich nicht überlegen, auf einmal spürte ich, wie mein gesamter Körper unter Strom gesetzt wurde.

Scheiße... verdammt!
Ich wollte laut aufschreien vor Schmerzen, doch es kam kein einziger Ton hervor. Was war nur mit mir los? Es schmerzte wie die Hölle selbst.

Langsam spürte ich, wie der Strom nachließ, doch der Schmerz war nach wie vor klar und deutlich spürbar. Ich zitterte am gesamten Leib, meine Augen waren weit aufgerissen und trotzdem konnte ich nichts sehen, mein Mund stand offen und es fühlte sich an, als sei mein Körper entblößt in Ketten gelegt.

"Er sollte nun wach sein", hörte ich den Mann sagen, wie zuvor mit einer monotonen Stimmlage, aus der man rein gar nichts herausdeuten konnte.
"Als Nächstes gebt ihm die neue Droge, die wir entworfen haben. Nach 15 Minuten...na ja tobt euch aus", befahl er nur noch, ehe ich schon ausbrechendes Gemurmel der anderen Anwesenden vernahm.

Ich spürte Finger an meinem Mund, die diesen gewaltsam wieder aufrissen, als ich diesen aus Reflex zugepresst hatte. Das Nächste spürbare war eine Tablette und Wasser, das dafür sorgte, dass ich alles schön runterschlucken musste und ich mich nicht weigern konnte. Danach wurden zwei Spritzen in meinen rechten Oberarm gespritzt.

Ich spürte, wie mir sofort sehr heiß wurde. In der nächsten Sekunde wurde es wieder kalt. Dies wiederholt sich immer häufiger. Ich hatte ein komisches Gefühl, verteilt auf meinem gesamten Körper, hatte eine Gänsehaut und meine Nackenhaare waren aufgestellt. Ich spürte mein Herz rasen, mein Kopf dröhnte, ich konnte Schmerz fühlen, obwohl ich mich so taub fühlte. Ich atmete unregelmäßig tief ein und aus, die anderen um mich herum hatten offenbar ihren Spaß.

Sie fingen an sich hier auszutoben und peitschten mich aus, sie schlugen mit diversen Werkzeugen auf mich ein oder schnitten quälend langsam mit Messern in mich rein. Sie drangsalierten mich, machten sich einen Spaß aus meinem Leid.

Den gesamten Schmerz nahm ich durch die dazukommenden Spritzen viel intensiver war, als normalerweise, so dass ich gerade sogar den Tod dieser Situation vorziehen würde. Es schmerzte so sehr, ein schriller Schrei verließ meine Lippen, ich hoffte auf Hilfe, doch diese würde nicht kommen. Niemals.

Bitte! Irgendjemand! Mach, dass das bald vorbei sein würde...

Ich spürte eine warme Flüssigkeit meine Wangen herunterlaufen.
Das Letzte, woran ich mich erinnerte, bevor ich ohnmächtig wurde, war das kranke Gelächter der Leute um mich herum.

Flashback Ende

Ich riss meine Augen geschockt auf, nachdem ich wieder an meine alte Zeit dort denken musste. Der Schock saß noch immer tief.

Alles. Alles nur bloß nie wieder dorthin. Egal wie sehr ich jemanden hassen würde, niemals würde ich der Person wünschen, dorthin zu müssen. Es ist schlimmer als der Tod selbst. Vermutlich würde man den Tod im Vergleich zu der Folter noch mit offenen Armen begrüßen.

Ich spürte das Zittern auf meinem ganzem Körper, ich hatte nach wie vor... Angst.

•~•

[Überarbeitet]

sorry, dass es solange gedauert hat

Deadly Sin メ YoonminWhere stories live. Discover now