Kapitel 17

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3 Wochen nach dem Kontaktabbruch zu Sydney war wieder mein normales Leben zu mir zurück gekehrt. Ich hatte mir schon wieder einen neuen Typen gesucht, Jakob, mit dem ich seit mehreren Jahren immer mal wieder meinen Spaß hatte und Sydney fast vergessen.

Ich hatte damals zwar unseren Chat auf Instagram gelöscht, jedoch nicht ihn selbst weshalb mir seine Posts immernoch angezeigt wurden. Immer mal wieder dachte ich kurz an ihn, verbannte diese Gedanken aber so schnell wie sie gekommen waren auch wieder und konzentrierte mich wieder auf das hier und jetzt.

Oft verglich ich Jakobs Art und Weise wie er handelte und dachte, mit der von Sydney. In Jakob sah ich die Bestätigung weshalb ich nicht lieben konnte, denn ich hatte ständig etwas auszusetzen. Allein die Tatsache das ich ihm nicht so vertraute wie Sydney genügte mir um aus dem zwischen Jakob und mir nie mehr werden zu lassen.

Bis heute weiß ich nicht ob ich Sydney damals zu sehr an mein Herz gelassen hatte und es deshalb so schmerzte als er ging.

Vielleicht mochten wir uns auch mehr als wir uns eingestanden, aber wer weiß das schon.

Wir hatten nie wirklich darüber geredet wie wir zueinander standen. Ich wusste das ich es geschafft hatte am Sydney's Herz zu kratzen ohne es zu beabsichtigen, da er es mir gesagt hatte und er wusste auch das er es in mein Herz geschafft hatte. Jedoch klar in Worten ausgedrückt was wir wirklich fühlten hatten wir nie. Wir hatten das Thema immer abgewimmelt mit dem Satz "Es bleibt so wie es ist.", also eine Affäre.

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Das zwischen Jakob und mir lief schon seit gut 2 Wochen und ich war oft für ein bisschen Spaß bei ihm. Wir beide wussten das es nicht mehr als Sex war und auch nicht sein würde. Er wusste auf was er sich mit mir einließ, wenn ich keine Lust mehr auf ihn hatte, war er weg.

Mittlerweile glaube ich, dass er sich dran gewöhnt hatte, denn es wäre nicht das erste mal das ich ihn einfach fallen lasse.

Ich saß grad mit meinen Freundinnen in einem Szene Lokal in der Südstadt. Wir hatten uns ein paar Drinks bestellt und genossen die Zeit unter uns Mädels. Die Sonne ging langsam unter und tauchte die Strasse in ein schönes sanftes orange. Die Stangen der Laternen und Ampeln reflektierten das Licht und warfen kleine Licht Punkte auf die Häuserwände, die aussahen als würden sie mir einen Tanz zeigen wollen. Eine Vorstellung, eine Geschichte.

"Alice, wir haben uns gedacht wir könnten einen Party Trip machen." fing Linea an und schaute Anni und Lara an. Die beiden tranken grade einen Schluck und schauten sie über den Glasrand hinweg an.

Sie weckte meine Aufmerksamkeit, weshalb ich nun sie anschaute und nicht mehr aus dem Fenster.

Partytrip?

Ich schaute zwischen allen 3 hin und her und wartete ungeduldig auf eine Antwort von irgendwem.

"Hier in Köln kennen wir schon alles..." fügte Anni hinzu.

"Und an was genau denkt ihr?" fragte ich daraufhin, da es so nichts geworden wäre wie das Gespräch verlief.

"Wir fahren in irgendeine Stadt und machen da Party. Vielleicht eine Woche, vielleicht auch länger." fing Lara an zu erklären.

"Welche Stadt schwebt euch vor?" Ich trank einen schluck meines Cosmos und schaute sie an.

"Unsere schöne Hauptstadt Berlin, Alice." grinste Linea.

"Wieso ausgerechnet Berlin?"

Linea fing an zu lachen und schaute mich amüsiert an. "Berlin ist groß, viele Clubs, wir 4 kennen zusammen eine Menge Leute dort und es gibt geile Hotels. Also wie sieht's aus bist du dabei?"

Das stimmt ich kannte wirklich einige in Berlin, meine Cousinen lebten dort, eine Freundin, Bekannte der Familie und Sydney...
Zudem könnte man bestimmt echt gut dort feiern.

"Ja wieso nicht." grinste ich.

"Mega! Lasst uns anstoßen!" freute sich Anni.

Lara hielt ihr Glas hoch und wir stießen gemeinsam an.
"Auf eine geile Zeit in Berlin." grinste ich und unsere Gläser klirrten.

"Wann wollen wir denn fahren?" stellte Lara eine unausgesprochene Frage.

"Ich würd sagen das machen wir von Alice abhängig, sie arbeitet von uns am meisten und ist sowieso die organisierteste." grinste Linea mich an.
Sie war echt frech und ihre Sommersprossen gaben ihr das entschuldigende aussehen zu ihrer Frechheit.

"Wir können alle zu mir gleich fahren und dann schauen wir auch dirrekt nach einem Hotel. Ich denke aber in 2 oder 3 Wochen sind wir in Berlin." erklärte ich den dreien und bekam ein bestätigendes nicken.

"Anni bist du mit dem Auto da?" fragte Linea sie.

Sie nickte und ich atmete innerlich erleichtert aus, da ich auch mit dem Auto gekommen war und es somit nicht stehen lassen musste.

Nachdem wir alle unseren Drink leer hatten und bezahlt hatten gingen wir raus, Linea fuhr mit mir und Lara fuhr bei Anni mit. Zu unserem Glück waren vor meinem Haus 2 Parkplätze frei und Lara und Anni mussten nicht extra noch weit laufen.

Wir gingen hoch in meine Wohnung und ich schloss mein Handy an und drehte die Musik laut auf.

Da Linea und Anni des öfteren hier übernachteten hatten die beiden schon ein paar Sachen von sich bei mir. Nichts besonderes aber eine gemütliche Shorts und ein Top waren es schon. Da wir 3 farblich zusammen passten konnten wir auf ein Foto nicht verzichten, ein paar Spaß Bilder kamen dabei raus und das ein oder andere sah sogar gut aus.

Nachdem wir uns umgezogen hatten und fertig mit den Fotos waren holte ich den Alkohol und Gläser aus dem Schrank und ein paar Säfte aus der Küche.
Die Cocktails waren schnell fertig und wir setzten uns auf mein großes Sofa, ich hatte den Laptop auf meinen Schoß gestellt und schaute ab wann ich meinen Sommerurlaub habe.

In genau 2 Wochen hätte ich für 3 Wochen frei, da ich die Zeit für die Uni suche und einfach Urlaub brauchte. Mein Chef war zum Glück sehr nett und gab mir daher eigentlich immer oft am Stück frei auch wenn die Urlaubstage schon weg sind, aber er wusste von anfang an das ich Schülerin bin und daraufhin im Anerkennungsjahr oder Studentin.

Wir schauten im Internet nach guten Hotels und fanden nach kurzer Zeit ein passendes Hotel. Das Ritz Carlton. Es war ein relativ teueres Hotel, aber das störte uns nicht sonderlich, denn wenn, dann wollten wir den vollen Luxus genießen.

Wir hatten alle genug gespart und würden zudem Urlaubsgeld von Eltern und Arbeitgebern bekommen. Ich konnte mich mit meinen Eltern noch nie beklagen, sie zahlten mir schon immer relativ viel unter der Voraussetzung das ich mich an den Kosten beteilige, was ich in diesem Trip aufjedenfall machen werde.

Ich buchte uns 2 Doppelzimmer für 8 Tage, Freitag Mittag bis Samstag Mittag und somit war der Trip feste Sache.

Wir 4 freuten uns riesig und fingen nachdem ich den Laptop weggestellt hatte an, den Abend mit Alkohol, reden und lachen zu verbringen. Da Anni ebenfalls viel getrunken hatte teilte ich den dreien mit das sie heute bei mir übernachten werden, woraufhin wir alle anfingen zu lachen.

Ich fühlte mich wie eine Mutti die ihre Kinder vor dem Alkohol schützt.

Zum Glück wohnt unter mir ein Pärchen das in Rente ist und ständig auf Kreuzfahrten oder bei ihren Kindern ist, sonst hätte ich bei dem Lärm den ich oft mit meinen Freundinnen verursache echt ein großes Problem.

Wir waren immer bis spät in die Nacht ziemlich laut und hatten die Musik auf sehr laut gedreht, was andere Nachbarn mich sicher hassen lassen würde.

Bis tief in die Nacht hatten wir noch unsere eigene Art von Party gefeiert bis ich schließlich das Sofa für Anni und Lara auszog und ihnen die Bettdecken gab, Linea schlief wie immer bei mir.

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