Kapitel 21

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Alice Sicht

Die letzte Nacht war viel zu kurz, wir hatten den Club gegen 3 Uhr verlassen und waren alle gut betrunken. Ich hatte nach der Begegnung mit Sydney noch ein paar Cocktails getrunken und versucht so gut es ging Spaß zu haben. Das Gefühl beobachtet zu werden wurde ich den ganzen Abend nicht mehr los und meine Freundinnen hatten sich teilweise alle einen Typen gekrallt und mit ihnen getanzt. Ich tat mich schwer dran den Abend noch so genießen zu können wie meine Freundinnen, denn ich zerbrach mir den ganzen Abend noch den Kopf darüber ob ich ihn anrufen sollte und konnte die ganze Nacht über nicht schlafen. Zu viel geisterte in meinem Kopf herum und alles hing mit ihm zusammen.

Wie konnte so etwas immer mir passieren? Wir hätten uns nie sehen sollen...

Ich hatte ihm alles anvertraut von mir. Meine Ängste, meine Albträume... er wusste wirklich alles und aus Erfahrung weiß ich das die Menschen die alles über einen wissen gefährlich sind.

Ich stand mit meinem Handy in der Hand im Bad von meinem und Linea's Hotel Zimmer und stellte mir immernoch die selbe Frage.

Soll ich ihn anrufen?

Mein Puls raste und ich hatte irgendwie Angst davor ihn anzurufen. Er wusste soviel über mich und jetzt?
Er stand plötzlich wirklich vor mir und ich sollte ihn anrufen.
Ich hatte schon 3x seinen Kontakt in meinem Handy geöffnet und es immerwieder gesperrt bevor ich ihn wirklich anrief.

Doch dieses mal traute ich mich und rief ihn an.
Es klingelte.
Nach dem 3. Klingeln legte ich doch noch schnell auf und starrte auf mein Handy.

Wieso hab ich aufgelegt?

Völlig durcheinander ließ ich mich auf den Boden sinken und vergrub mein Gesicht an meinen Knien. Ich wusste immernoch nicht wie ich mit der gesamten Situation umgehen sollte.
Nur lang konnte ich nicht mehr über die Situation nachdenken, da rief er auch schon zurück.

Ich ließ ihn kurz warten, bis ich schließlich dran ging.

"Sydney." sagte ich leise ins Telefon und atmete einmal aus.
"Hey Alice. Ich war mir nicht sicher ob es deine Nummer war die hier gerade aufgeleuchtet ist. Ich freu mich dass du angerufen hast."

Er war es wirklich gewesen.

"Ich hoffe ich hab dich mit meinem Anruf nicht gestört..." fing ich an drauf los zu plappern.
"Nein hast du nicht." sagte er sanft und ich musste Lächeln.

Erleichterung machte sich in mir breit, Ich hatte ihn nicht gestört.

"Wolltest du gestern noch irgendwas sagen als ich einfach aus dem Auto gestiegen bin..." fragte ich ihn und wurde zum Ende hin immer leiser.

"Ich war ganz schön überrascht als ich dich gestern vor mir stehen sah. Du hättest mich ja beinah über den Haufen gerannt." scherzte er und spielte auf meine Größe an, er wusste das mich Witze darüber ärgerten.

Ich musste grinsen.

"Ich glaub bei so einer Wand wie dir, hätte ich mir ganz schön weh getan." scherzte ich mit ihm.
"Und außerdem waren wir gestern fast auf Augenhöhe." brachte ich noch schnell frech hinterher und übertrieb ein bisschen. Ganz so groß war ich trotz meiner Schuhe dann doch nicht.

"Du meinst wohl auf gleicher Augenhöhe wegen deinen unbequemen hohen Schuhen. Die sind mir gar nicht aufgefallen, Baby. Du solltest noch ein paar Zentimeter höhere tragen um mir bis unters Kinn zu reichen." ich hörte raus das er Spaß hatte mich zu ärgern und schnaubte leicht.

"Hase, ich muss gar nicht so hoch kommen." Ich grinste bei meiner Anspielung.

Selbst jetzt am Telefon war es nicht anders als vor 2 Monaten im Chat, Ich wusste womit ich ihn ärgern konnte und tat dies auch nur zu gern.

"Wenn das ein Angebot ist, ich bin später zuhause und habe nichts weiter geplant, Baby. Und dann könntest du es endlich unter Beweis stellen ob du es tatsächlich so drauf hast." antwortete er mir.

"Mhmmm." Ich tat als müsste ich überlegen.
"Tut mir leid Baby, ich glaub meine Freundinnen und ich wollten was essen gehen und wir wissen noch nicht wo... Aber Du hast noch ein paar Tage Zeit." Ich grinste, da ich wusste das er Grad an einen unserer Chats denken musste..
Genauso wie ich es tat. An die Nacht wo er hinten im Auto saß und seine Freunde vorn saßen...
Bei dem Gedanken an den Chat und die Vorstellungen biss ich mir unbewusst auf die Lippe und wartete auf seine Antwort.

Ich hörte ihn am Telefon leise schmunzeln und grinste zufrieden.
"Wenn ihr nicht wisst wo ihr Essen sollt , dann kommt doch zu mir in den Laden. Hier gibt es die besten Burger und Steaks der Stadt. Ich reserviere euch auch einen Tisch." antwortete er mir dann.

Ich wollte grad etwas sagen als Linea an die Tür klopfte und rein kam. Sie schaute mich fragend an bevor sie anfing zu sprechen.
"Bist du fertig? Wir haben einen Laden in Charlottenburg gefunden der ziemlich gut sein soll." erklärte sie mir woraufhin ich ihr zunickte. Ich flüsterte ihr mit den Lippen ein "gleich" zu und sie verließ das Bad wieder sodass ich mich in Ruhe fertig machen konnte.

"Ich glaub du hast sie gehört. Ich muss mich fertig machen wir gehen jetzt." sagte ich zu Sydney.

Er verabschiedete sich von mir und legte auf.

Ich brauchte knapp 20 Minuten bis ich fertig geschminkt war und meine Haare gemacht hatte. Ich hatte mich für ein etwas stärkeres make-up entschieden und meine Augen strahlten mit entgegen, auf meinen Lippen lag ein schönes rosa und meine Haare fielen in großen wellen über meine Schultern. Ich hatte das Fronthaar zurück gebunden da es mich eh immer nervte und hatte somit eine relativ voluminöse Frisur auf dem Kopf.

Ich zog eine schwarze Jeans mit Löchern an, dazu ein Spitzenbüstier und eine kaki farbende Bluse die ich nicht ganz zu knöpfte damit man das Büstier noch sehen konnte. Ein wenig Schmuck, meine Uhr, weiße Sneaker und ich war fertig.

Vom Bett schnappte ich mir meine Handtasche die ich schulterte und und meine Sonnenbrille die ich aufsetzte dann rannte ich runter in die Lobby zu meinen Freundinnen die schon auf mich warteten.

"Mal wieder die letzte Alice." lachte Lara.

"Können wir dann endlich los?" fragte ich grinsend und tat so als ob ich nichts dafür könnte das wir noch hier standen.

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