Kapitel 6

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Marc stand vorm Club und hatte wohl heute seine Schicht erwischt, auch wenn ich umsonst rein kam und die mich eh alle kannten stellte ich mich in die Schlange an und kam relativ schnell vorwärts.

„Hey Alice!", begrüßte er mich.
„Hey Marc." Ich lächelte ihn an und wir umarmten uns kurz.
„Sehe ich dich auch Mal wieder hier.", lachte Marc.
„Ja, Linea hat Geburtstag. Die kleine braunhaarige mit der ich immer auftauche", erklärte ich ihm.
„Na dann, viel Spaß und trink für mich mit."
„Mach ich danke." Ich lächelte ihm noch einmal zu bevor ich in den Club ging und meine Jacke abgab.

Als ich in den Club kam war es schon relativ voll und die meisten waren schon völlig besoffen. Es roch nach verschüttetem Bier und Schweiß. Zwei Dinge, die ich überhaupt nicht mochte am Feiern gehen. Der laute Bass dröhnte mir in den Ohren als ich mich an den verschwitzten Körpern der Leute vorbei schob, um zum VIP-Bereich zu gelangen, sofort erkannte man mich auch da und ließ mich durch.
Ich sah sofort die kleine schmale Statur von Linea, ihre braunen Haare hatte sie sich in einem Zopf nach hinten gebunden und sie trug ein bauchfreies Top zu einer engen Jeans.

Linea saß mit Sophie und 3 weitern Mädchen, die ich nur flüchtig kannte an einem Tisch, auf dem eine Flasche Vodka stand und lachte ausgelassen. Als ich auf sie zu ging grinste sie mich an und ich zog sie in eine Umarmung.

„Happy Birthday süße!", brüllte ich über die Musik hinweg und gab ihr einen Kuss auf die Wange.

Sie bedankte sich bei mir und sofort schob sie mir den ersten Vodka Shot zu und wir stießen an.
Drei weitere folgten, bevor ich mich dazu entschied einen Cocktail zu bestellen. Ich ging zur Bar, die bei uns im VIP Bereich war und bestellte zwei Cosmos, einen für mich und einen für Linea. Dem Bartypen, der relativ gut aussah, schob ich das Geld hin und ging zurück zum Tisch. Linea und ich stießen auf ihre frischen 18 Jahre an und tranken beide einen Schluck.

Lineas Freundinnen, die ich nur vom Sehen kannte, waren verschwunden und wir saßen nur noch zu dritt an unserem Tisch, Ich konnte von unserem Tisch aus den ganzen Club sehen und fand die drei mit irgendwelchen Typen die ich schon von weitem abstoßend fand. Lackaffen mit falschen Goldketten und zu viel Haargel. Linea folgte meinem Blick und musste lachen als sie die Typen sah, mit denen ihre Freundinnen tanzten. Die drei Mädchen hatten eindeutig kein Geschmack.

Ich und Linea entschieden uns dann auch dazu, Tanzen zu gehen, doch Sophie war nicht so begeistert vom Tanzen und blieb deshalb an unserem Tisch.

Linea zog mich an ihrer Hand hinter sich her mitten in die Menge und grinste mich an als sie einen Platz gefunden hatte, der ihr gefiel.
Ich verband das Tanzen in Clubs eher damit verschwitzte Körper aneinander zu reiben und seinen Platz zu verteidigen. Außer man machte es wie die restlichen Mädchen hier und teilte sich den kleinsten Platz mit einem ekelhaften Typen.

Es dauerte nicht lang da tanzten uns die ersten Typen an. Ich schob ihn sofort wieder von mir weg, da ich gerade wirklich keine Lust auf einen Typen hatte und Linea tanzte noch eine Weile mit ihm, da ich ihr mit einem Daumen nach oben gezeigt hatte das er ganz gut aussah.

Das witzige ist Linea und ich haben uns in genau derselben Situation kennen gelernt. Wir waren beide in einem Club und unsere Freundinnen verschwunden, also tanzten wir zusammen. Wir bemerkten schnell das wir relativ gleich tickten, denn wenn sich uns die Chance bot einen geilen Typen zu haben nahmen wir diese dankend an. Ein kleiner feiner Unterschied zwischen uns war bloß, sie war einfach so, so geworden und ich durch meine Vergangenheit.

Als die Typen kamen zeigten wir uns wie wir sie fanden und daraufhin freundeten wir uns an. Wir gingen immer öfter gemeinsam feiern bis es dann irgendwann normal wurde die jeweils andere zu fragen ob sie mit kommt.

Das einzige Problem war, wenn Linea mir einen mittleren Daumen zeigte fand ich den Typ oft echt unattraktiv und musste ihn dann irgendwie wieder los werden.

Dieses Mal kamen fast nur Typen, die nichts für mich waren und ich schickte einen nach dem anderen weg. Für einen Typen, der nicht mal wirklich heiß ist, würde ich sicherlich keine Diskussion mit Finn riskieren.

Linea war Single und genoss die Aufmerksamkeit von dem Typen hinter ihr, seine Hände wanderten immer wieder von ihrer Hüfte auf und ab. Ich ließ den Typen keine Sekunde aus den Augen, was er auch bemerkte, denn er ging nicht zu weit mit ihr. Wir beiden hassten diese Mädchen, die sich auf der Tanzfläche trocken vögeln lassen und wollten deshalb selbst nicht so rüber kommen. Ein bisschen rummachen und Po grabschen war ok, aber mehr war auf der Tanzfläche einfach nicht drin.

Uns beiden gefielen die Berührungen, die uns bloß bestätigten, wie attraktiv wir für Männer waren und uns störte es relativ wenig was andere über uns dachten. Doch bei mir spielte eine Sache eine ganz entscheidende Rolle. Ich musste die Berührungen unter der Haut noch spüren können, erst das machte einen Mann für mich attraktiv.

Nach einer Weile bekam ich Durst und sagte Linea Bescheid, die mir mit dem Typen im Schlepptau an die Bar folgte, wo deren Rumgeknutsche weiter ging. Ich zog sie kurz zu mir und sagte ihr, dass die beiden schon mal vor gehen sollen zu unserem Tisch und ich gleich auch kommen würde. Ich zog mir einen der Hocker an der Bar hervor und setzte mich drauf, der Barkeeper gab mir meinen Sekt und ließ mich dann wieder zurück. Ich trank grade den ersten Schluck als ich von der Seite angequatscht wurde.

„Hey.", begrüßte mich einer freundlich.

Ich drehte meinen Kopf langsam zu ihm und schaute ihn mir genauer an. Er hatte braune Haare, dunkle Augen und lächelte mich süß an. Sein Körper schien gut gebaut zu sein und er schien auf seine Gesundheit zu achten. Ungepflegt wirkte er keineswegs. Er gefiel mir. „Hallo", begrüßte auch ich ihn mit einem Lächeln.

Sein Blick wanderte an meinem Körper auf und ab und er schenkte meinen Augen kaum Beachtung was mich jedoch wieder an ihm störte. „Wieso sitzt du hier allein?", fragte er mich und schaute auf mein fast leeres Glas Sekt.

„Meine Freundin ist schon zu unserem Tisch gegangen und ich wollte den Sekt bloß noch trinken", erklärte ich ihm.

Er nickte bloß und rief dann den Barkeeper. „Zwei Gläser Sekt bitte", bestellte er und ich schaute ihn fragend an. Soso er will mir einen Sekt ausgeben. Süß.

Der Barkeeper stellte uns die 2 Gläser hin und ich bedankte mich bei meinem Sitznachbarn.

„Ich bin übrigens Sam", stellte er sich mir vor.

„Alice."

„Schöner Name", grinste er mich an. Ich lächelte bloß leicht da ich nichts von den ganzen Komplimenten von typen in Clubs hielt. Er wollte sich eh nur beliebt bei mir machen damit er mich ficken darf, doch er wusste nicht was in mir abging.

Secret AffairWhere stories live. Discover now