Kapitel 4

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Sydney

Ich saß gerade über den Fotos für meinen Blog als neben mir mein Handy vibrierte. Ich hatte vergessen mein Instagram auf lautlos zu stellen und etwas genervt öffnete ich die App.

Jacky lag neben mir in seinem Korb und kaute auf seinem Kauknochen, den ich ihm heute Nachmittag mit gebracht hatte. So würde er vielleicht mal aufhören meine Sneaker anzunagen.

Na mal sehen wer hier gerade stört. Mit diesem Gedanken ging ich auf das Nachrichtenfeld.
Eine Alice hatte mich angeschrieben.

Gestern hatte ich von Jacky ein Bild gepostet, wo er unten im Laden dieses heillose Chaos angerichtet hatte und zwischen den ganzen zerrupften Servietten lag. Ich tadelte ihn, doch diesem süßen Kerl konnte man einfach nicht böse sein.

Sie fragte mich danach welche Rasse Jacky war, sie mochte Hunde und interessierte sich allen Anschein dafür. Ich schrieb ihr kurz, dass er ein Jack Russel Terrier sei und ich ihr für weitere Fragen gern zur Verfügung stehen würde.

Ich sprang auf ihr Profil, mir waren ihre Haare und Augen aufgefallen.
Alice hatte viele Fotos von sich und anderen gepostet. Auf manchen war sie allein zu sehen und die Fotos sahen wirklich gut aus das ein oder andere Urlaubsfoto war auch dabei. Sie war sehr hübsch.

Kurz darauf kamen auch schon die ersten Fragen, auf die ich nicht sofort antwortete, denn ich musste mit der Arbeit fertig werden. Die hübsche Alice musste wohl noch etwas auf ihre Antwort warten.

Später, ich lag gerade entspannt in der Wanne, nahm ich mein Handy und antwortete auf Alices' Fragen. Sie ging sofort online und wir schrieben einige Zeit miteinander. Sie hatte etwas an sich das mich faszinierte. Nach einer Weile verlagerte ich den Chat mit ihr aus der Badewanne ins Bett und es dauerte nicht lange da wurden unsere Gespräche privater.

Ich erzählte ihr einiges aus meinem beschissenen Leben. Dinge, über die ich sonst mit niemandem sprach. Das sie mich nicht kannte und ich ihr sicher nie im Leben begegnen würde, lies mich ziemlich gesprächig werden. Im Gegenzug vertraute sie mir einiges aus ihrem Leben an. Dinge die mich berührten.
Sie hatte vor einiger Zeit eine ziemlich schmerzhafte Trennung hinter sich und dieser Typ hatte ihr ziemlich weh getan, sodass sie am Ende genauso abgefuckt war wie ich. Ich liebte Frauen. Dies war kein Geheimnis. Gefiel mir eine, ging ich mit ihr ins Bett. In der Art sagte sie, hätte sie es auch nach dieser Trennung gemacht. Sie nahm sich die Typen, die ihr gefielen und langweilten sie sie, wurden sie kurz um abgeschossen. Sie war wie ich, nur in Frauen Gestalt.

Diese Tatsache ließ sie für mich extrem interessant erscheinen.
„Sag mal, machst du eigentlich viel Sport?", wollte sie von mir wissen. Sicher hatte sie auf meiner Storyline meine Bilder und das Video entdeckt auf denen ich im GYM war und trainierte.

- Manchmal schon. - antwortete ich ihr.
Schließlich sollte sie mich nicht für einen dieser Irren, Sportbesessenen Muskelprotze halten, die jeden Tag 24/7 in der Muckibude saßen. Warum auch immer, ich wollte das sie einen guten Eindruck von mir hatte.

Kurz darauf kam schon die Ernüchterung.
Ein belustigtes „Haha, das auf deinen Bildern sieht nicht nach manchmal Sport aus."

Dies brachte mich zum Schmunzeln. Überhaupt war sie ziemlich lustig drauf. Ihre merkwürdigen Fragen brachten mich mehr als einmal zum Lachen.

- Ja erwischt. Ich mache seit drei Jahren intensives Muskelaufbau Training. Ich wollte nur nicht das du denkst ich wäre ein Sport Freak. -

Natürlich war ich ein ziemlicher Freak. Eitel und oft ziemlich selbstverliebt, was ich jedoch nie zugeben würde.

Sie konnte allen Anschein nach auch hellsehen, denn oft schrieben wir zur gleichen Zeit dieselben Dinge. Dies ließ mich oft mit einem ziemlich bescheuerten Dauergrinsen da sitzen.

Während wir schrieben verging die Zeit wie im Flug und erschrocken stellte ich fest, es war weit nach Mitternacht. Als ob sie es wieder gerochen hätte schrieb sie, sie sei müde und müsse morgen früh aufstehen. Wir verabschiedeten uns und ich schloss die App.

An diesem Abend kam ich nicht gleich in den Schlaf, zu sehr beschäftigte mich dieses Rätselhafte Mädchen. War sie wirklich so wie sie sich beschrieb? Denn den Bildern nach zu urteilen war sie keineswegs so abgefuckt.
Sie hatte eher etwas niedliches, sanftes. Etwas unschuldiges.

Mein Handy vibrierte, es war Lauren, ihre Spätschicht war zu Ende und sie würde heute noch zu mir kommen. Lauren und ich führten seit unserer Jugend eine on/off Beziehung.
Für mich war es Sex und in gewissermaßen etwas Geborgenheit, wenn ich sie brauchte. Jedoch schien es für Lauren mehr zu sein, dies wusste ich. Doch ich hielt nichts von festen Beziehungen und sie akzeptierte es.

Secret AffairWhere stories live. Discover now