Kapitel 37)

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Victor und ich verließen die Zelle, als sein Handy 1:00 Uhr am Morgen anzeigte.
Vor unserer Tür war stand keine Wache, der Gang lag still und verlassen da. Er hatte lange mit einem seiner Partner gesprochen. Wir mussten herausfinden, an welchen Stellen wer schlief. Sie würden kommen, bevor der Morgen heranzog, sodass die Murphy-Brüder nie involviert werden würden.
Wir schlichen uns Seite an Seite über den Gang, als würden wir schon seit Ewigkeiten zusammenarbeiten. Seine Hand streifte meine und ich verließ mich darauf, dass er mich stützte, sobald eine meiner Verletzungen mich ins Straucheln brachte.
Wir sprachen nicht. Es war nicht nötig. Noch nicht einmal Handzeichen waren von Nöten, wir verständigten uns stumm. Gina und ich hatten uns nie unterhalten, wenn wir uns nachts über die Dächer geschlichen hatten, doch das hatte nur funktioniert, wenn eine von uns vorausgegangen war und den Takt angab.
Wir liefen nebeneinander, sahen einander noch nicht einmal an. Dafür war das Band zwischen uns verantwortlich. Kaum etwas lag daran, dessen war ich mir sicher - nicht die aufkommende Liebe, nicht das Verständnis, nicht die Akzeptanz.
Doch die blinde, wortlose Kommunikation war nicht natürlich, und genau deshalb war es ein Fortschritt, dass ich mich diesmal auf Victor verließ und nicht auf einen anderen Menschen. Rahel und ich hatten uns nie auf diese Art und Weise verständigen können. In Gefahrensituationen war es deutlich leichter, wenn man sich nicht ständig unterhalten musste.
Ich presste mich an die Wand, tippte rasch den Code ein. Victor, eindeutig der bessere Kämpfer unter uns, wartete darauf, dass ich sie aufstieß und schob sich hindurch. Ich wartete hinter der Tür ab, bis er sie komplett aufzog und mich hindurchwinkte.
Der Raum mit dem langen Tisch lag still und verlassen da. Ohne das angeschaltete Licht wirkte der Raum deutlich kleiner, viel friedlicher. In diesem Raum war Ben umgebracht worden, doch ohne das kalte Licht verband ich mit ihm nichts Schlechtes.
Victor sah sich schnell um. Es gab vier Türen, abgesehen von der, aus der wir gekommen waren. Eine von ihnen führte zur Garage, dem einzigen Ausgang aus dem Haus. Die anderen drei hatte ich nie benutzt.
Wir sprachen nicht einmal darüber, ob wir uns aufteilen wollten oder nicht. Es war immer eine dumme Idee. Egal, was passierte, es ging erst schief, wenn man sich aufteilte, wenn man auf sich alleine gestellt war.
Wieder öffnete ich die Tür. Victor ging voran, sodass er den Gang nach möglichen Gefahren auskundschaften konnte, während ich mich darauf konzentrierte, die schwere Tür so leise wie möglich zu schließen.
In diesem Gang gingen, genauso wie in unserem, zwei Türen ab, eine am Ende und eine in der Mitte. Die Tür in der Mitte stellte sich ebenfalls als Toilette heraus, wenn es auch deutlich besser in Schuss war als die, die wir uns teilten.
Ich drückte die Tasten so schnell wie möglich. Die Tür aufzuziehen, ohne auch nur ein Geräusch von mir zu geben und dabei noch zu versuchen, keinen Wind zu erzeugen, war ein deutlich schwierigeres Unterfangen als durch halb Kabul zu rennen.
Victor warf einen Blick in den Raum. Gleich darauf stieß er die Tür lautlos wieder zu, packte meinen Arm und zerrte mich durch den Gang zurück, bis ich von selbst anfing zu rennen. Jedes Mal wieder die Zahlen einzutippen, um durch die Türen zu kommen, brauchte lange, doch es war immer noch sicherer als die Türen offen zu lassen und zu riskieren, dass es uns nicht auffallen würde, sollte sich jemand von hinten anschleichen.
Victor drückte die Tür hinter uns zu.
>Was ist?<, fragte ich.
Er sah sich genauer um, als würde er erwarten, dass die Wahrscheinlichkeit, dass sich jetzt jemand hier befand, höher geworden war.
>Mustaf, Sergio, Doug und Pjedro teilen sich den Raum. Mustaf ist noch wach.<
>Hat er dich gesehen?<
Victor schüttelte stumm den Kopf.
Er hatte akzeptiert, dass ich meinen Vater umgebracht hatte. Vermutlich nur so schnell, weil wir uns nicht in der Position befanden, uns gegenseitig fallen zu lassen, doch ich ging nicht davon aus, dass es für mich später noch Folgen haben würde.
Was ich für ihn empfand, war noch immer keine Liebe. Es war eine brennende Sympathie, die vielleicht eines Tages zu etwas Liebe-Ähnlichem werden könnte.
Wir drangen duch die zweite Tür in einen weiteren Gang ein. Hier befanden sich drei Türen. Schweigend arbeiteten wir uns weiter vor, nebeneinander. Seine Schulter streifte mein Ohr, seine Hand lag leicht auf meiner Taille, jederzeit bereit, mich aus der Schusslinie zu stoßen oder mitzureißen, wenn er etwas bemerkte, dass ihn zur Flucht drängte.
Ich hatte in diesem Quartier viel Zeit verbracht, und trotzdem war es das erste Mal, dass ich all diese Gänge sah. Im Prinzip war jeder Flur gleich aufgebaut, nur die Zimmeranzahl variierte. Leise tippte ich die Zahlen ein. Victor drang in den Raum ein.
>Larsa<, informierte er mich und kam wieder heraus. >Sie schläft.<
Ich machte mich bereits an der Tür zu schaffen, die der von Larsa gegenüberlag. Auch hinter dieser Tür befand sich eine Toilette. Die Edelste von allen vorherigen.
Im letzten Raum schlief der alte Mann, schnarchend und sabbernd.
Sobald wir den Gang verlassen hatten, kontrollierte Victor abermals die Umgebung, als würde er erwarten, dass Mustaf ihn gesehen hatte und uns gefolgt war. Abermals war niemand außer uns da, es drangen keine Geräusche aus dem Gang, in dem die Männer schliefen, und auch sonst waren die einzigen Laute unsere flachen Atemzüge und das leise Tappen unserer Füße auf dem Boden.
Die gesamte Organisation, jedes einzelne Mitglied, schlief in diesem Haus. Dicht an dicht, als würden sie keinen zweiten Gedanken daran verschwenden, dass man das Haus mit all ihnen drin einfach niederbrennen könnte.
Vielleicht glaubten sie wirklich so sehr daran, dass Allah niemals zulassen würde, dass sie an seiner Mission scheiterten.
Hinter der letzten Tür befand sich kein Flur, sondern eine weitere, hölzerne. Offenbar war dies ein einziger Raum, vermutlich der Raum, aus dem die Überwachungen gesteuert wurden.
Victor drückte die Klinke hinunter, ohne dass ich noch ein weiteres mal den Zahlencode eingeben musste.
Ein schriller, trommelfellzerreißender Alarm schrillte los.
Mein Pendant packte mich unsanft und schubste mich aus dem Zwischenraum. Ich stolperte, fing mich jedoch auf und fing an zu rennen. Wir hörten, wie in den anderen Gängen die Türen aufgingen. Ich konnte Sergios laute Stimme Befehle schreien hören, dann trampelten vier paar Füße auf den Boden.
Ich schnellte um die Ecke in unseren Gang. Atemlos presste ich mich direkt hinter der noch offenen Tür an die Wand, bereit, sie zuzuziehen, sobald Victor hindurchgekommen war.
Als er nicht kam, warf ich einen Blick in den Raum. Ich konnte noch immer hören, wie die Männer sich der äußeren Tür näherten. Wir hatten nicht mehr viel Zeit, um zurück ins Bett zu kommen. Ein Luftzug stieß in mein Gesicht und Victor kam in den Gang.
Kräftig stieß ich die Tür zu, sobald er hindurch war, und ließ mich von ihm weiterziehen. Schlitternd kamen wir in unserer Zelle an, ließen die Eisentür hinter uns ins Schloss fallen und warfen uns auf das Bett, ohne einen Gedanken an Kleidung zu verschwenden. Ich zog die Bettdecke über uns, presste mich an Victor und vergrub mein Gesicht im Kissen. Er legte seine Arme um meine Taille und zog mich näher an sich.
Schwer atmend lagen wir da, während der Alarm immer weiterschrillte, warteten darauf, dass jemand gucken kam, ob wir den Alarm ausgelöst hatten, ob wir es gewesen waren, die einen nächtlichen Spaziergang unternommen hatten.
>Konntest du sehen, was in dem Raum war?<, fragte ich und sah ihn in der Dunkelheit an.
>Computer. Überwachungskameras. All das Zeug, das hier überall nicht steht, obwohl sie es brauchen.<
Wir mussten nicht mehr lange auf die Organisation warten. Schon eine Minute nachdem wir uns hingelegt hatten, waren draußen Schritte zu hören, dann ging die Tür auf. Von draußen drang Licht in die Zelle, denn die Lampen waren angeschaltet worden. Pjedro stand im Rahmen, einen provisorischen Schlagstock in der Hand.
"Was ist hier los?", fragte ich. Meine Stimme klang genauso geschockt und überrascht wie ich es mir vorgestellt hatte. "Was sagt der Alarm?"
Pjedro ließ den Schlagstock sinken, als er sich davon überzeugt hatte, dass wir beide unschuldig im Bett lagen. "Irgendjemand ist in das Quartier eingedrungen. Ich lasse euch hier drin. Euch darf nichts passieren. Ich komme wieder, sobald alles geregelt ist."
Ich nickte, doch er sah es nicht mehr, sondern warf die Tür schon wieder hinter sich zu. Er hatte noch nicht einmal ein zweites Mal geguckt, warum wir vollangekleidet waren, warum unsere Haare zerzaust und Victors Wangen leicht gerötet waren. Wir sahen sehr wohl aus, als wären wir gerannt - nur verbot Pjedros fanatischer Glaube es ihm, darauf zu achten. Er wollte nicht, dass wir es waren, die eingedrungen waren, also waren wir es nicht.
Sobald Pjedro sich entfernt hatte, holte Victor das Handy aus dem Kissenbezug und schaltete es an.
"Was meinst du, wie viel Zeit braucht dein Team?", fragte ich, während er anfing zu tippen.
Er blickte nicht auf. "Sie sind bereit. Sie brauchen nicht mehr lange."
Ich musterte ihn aufmerksam. Warum hatte er so lange gebraucht, um aus dem Zimmer in den Gang zu kommen?
Victor blickte von dem Handy auf, bemerkte meinen forschen Blick. Er beugte sich vor, küsste mich auf den Mund und drückte mir etwas Kaltes, Metallisches in die Hand. Ich fuhr mit dem Daumen über die Schneide des Messers, das er mir gegeben hatte. Meine oberste Hautschicht ritzte auf, nicht tief genug, um zu bluten, doch es verdeutlichte, was dieses Messer zu tun fähig war.
"Du gibst mir ein Messer, nachdem, was gestern passiert ist?", fragte ich.
Er küsste mich kurz. "Du musst dich verteidigen können."
"Wenn sie merken, dass es fehlt?" Ich konnte mich nicht jetzt mit seiner Akzeptanz auseinandersetzen. Mit dem Vertrauen, das er mir entgegenbrachte. Konnte mich nicht ausgerechnet jetzt darauf konzentrieren, wie es sich in mir anfühlte.
Victor zeigte mir eine Pistole. "Wenn ihnen auffällt, dass etwas fehlt, dann ist es die hier."
Deshalb also war er später gekommen. Er hatte mich aus dem Raum gestoßen und ich hatte nicht darauf geachtet, dass er mir nicht sofort gefolgt war.
Der Alarm wurde ausgeschaltet. Vielleicht hatten sie die Suche aufgegeben, vielleicht schalteten sie ihn nur aus, um so zu tun, als hätten sie die Suche aufgegeben und den Eindringling in die Falle zu locken.
Rahel war in Sicherheit, weit, weit weg von hier. Victor war hier, bei mir.
Ich war solange gefangen gewesen, erpresst oder zumindst unter Überachung, dass ich mir nicht vorstellen konnte, dass das alles heute Nacht enden sollte. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie es wäre, unabhängig zu sein.
Ich hatte nie darüber nachgedacht, was ich machen wollte, sobald ich dieses Gefängnis verlassen würde. Ich hatte nie eine Chance auf eine Zukunft gehabt, also hatte ich mir nichts vorgemacht. Ich wusste nicht, als was ich arbeiten wollte. Tiger Lorenson hatte einen Schulabschluss - doch trotzdem hatte ich keine Erfahrung. Ich hatte nie gearbeitet, nie studiert, ich hatte noch nicht einmal eine weiterführende Schule besucht.
Trotzdem machte es mir keine Angst, neben Victor im Bett zu liegen, wenige Stunden bevor ich zum ersten in meinem Leben erfahren würde, was es bedeutete, frei zu sein.
Das, was ich fühlte, könnte man mit Vorfreude vergleichen.
"Sie sind auf dem Weg", berichtete Victor mit einem Blick auf eine neue Nachricht, die auf dem Display angezeigt wurde. "Pack alles zusammen, was du hier noch brauchst."
Ich schlüpfte unter der Bettdecke hervor, fing an, durch die am Boden verstreuten Utensilien zu wühlen. Die Blätter mit den Zeichnungen landeten auf dem Bett, die Büchern in einer Ecke. Ich behielt eine Zeichnung von Gina, faltete sie zusammen und stopfte sie in meine Hosentasche.
Zwar würde ich die Bücher gerne mitnehmen, doch in den USA würde ich genug Bibliotheken zur Verfügung haben, um mir alles, was ich noch nicht beendet hatte, zu Ende durchzulesen, und für eine Flucht war es zu unpraktisch.
"Ich brauch' hier von nichts mehr", erklärte ich schließlich.
Er stand auf, steckte das Handy in die Tasche in die Tasche seines Jackets. "Sie sind fast da."
"Wie genau soll das funktionieren?", fragte ich. Zwar hatte er mir versprochen, er würde mich genauestens davon in Kenntnis setzen, wie was wann ablief, doch bis wir jegliche Informationen besaßen, hatte er nichts erzählen wollen.
"Mein Team kommt durch die Garage reinkommen, die Mitglieder aus ihren Zimmern locken. Sie werden sie in einen Kampf verwickeln. Wir beide müssen Rückendeckung geben. Sie schlafen alle hier - das heißt, dass wir sie auf einen Schlag vernichten können."
Ich krallte meine Hände in den Griff des Messers. "Das ist wirklich der sicherste Plan, der euch eingefallen ist?"
"Der Alternativplan wäre, sie alle umzubringen, aber das ist aus mehreren Gründen eine schlechte Idee", erwiderte er trocken.
Ich verstand den Seitenhieb als Warnung. Jetzt anzufangen, seinen Plan anzuzweifeln, wäre nicht nur zeitraubend, sondern auch hinderlich für unsere Zusammenarbeit.
"Was, wenn sie einen deiner Partner bedrohen?", fragte ich. "Was, wenn sie einen kriegen und drohen, ihn oder sie umzubringen, wenn wir den Kampf nicht aufgeben?"
Victor kontrollierte seine neue Pistole auf das geladene Magazin. "Deshalb sind wir hier. Sie rechnen nicht damit, dass wir sie von hinten überfallen, solange Six uns nicht verraten hat."
Vielleicht war das der zweite Grund seiner Anwesenheit hier gewesen. Der erste war es, dass Rahel nicht starb, wenn er sich nicht auslieferte; der zweite, dass sein Team sich nicht darauf verlassen musste, dass ich sie unterstützte. Ob er nicht darauf vertraut hatte, dass ich fähig war, genügend Hilfe zu leisten, oder ob er vermutet hatte, dass ich sie im Stich ließ, sobald es sich anbot, war egal.
Er war hier mit mir und ich konnte mich dessen glücklich schätzen.
Victor nahm mein Gesicht in die Hände und sah mir fest in die Augen. "Du rennst, sollte etwas schief gehen, verstanden? Ein Teammitglied von mir ist im Fluchtwagen, aber er wird nicht fahren, wenn nur du kommst. Nimm dir einen SUV, schließ ihn kurz und fahr so weit du mit dem Sprit kommst."
Ich krallte meine Hände in seine Haare. "Wirst du das gleiche tun?"
Er kniff die Augen zusammen. Seine Schultern waren angespannt. Er wusste, ich würde nicht rennen. Genauso wenig wie er mich zurücklassen würde. Ich würde erst rennen, wenn ich mir sicher war, dass seine Leiche erkaltet war.
"Du rennst", befahl er. "Solltest du bemerken, dass irgendetwas aus dem Ruder läuft, dass dein Leben in Gefahr ist, rennst du los."
Ich schlug ihn nicht, auch wenn ich für einen Moment in Versuchung geriet. Dafür, dass er versucht hatte, mich gewaltsam zu kontrollieren. Doch ich wusste, ihn zu schlagen würde ihn nur dazu bringen, es noch einmal versuchen. Beim nächsten Mal würden die Gefühle, die ich für ihn empfand, mich vielleicht nicht davor retten, seiner Kontrolle zu erliegen.
"Hast du mich verstanden?" Seine Stimme war leise.
"Ja." Das Wort kam mir ebenso kalt über die Lippen wie ich es beabsichtigt hatte.
Victor beugte sich vor, um mich zu küssen und ich wich nicht aus. Ich hatte viel Erfahrung damit, kontrolliert zu werden, herumgestoßen. Jeder der Menschen, die mir etwas befohlen hatten, hatte behauptet, es sei zu meinem eigenen Besten.
Victor war der erste, bei dem zumindest dieser Teil wahr war.
"Sie sind da", sagte er, als er eine Nachricht auf dem Handy las. "Wiederhole, was du tust, solltest du bemerken, dass du es eventuell nicht lebend aus diesem Haus schaffst."
Wieder einmal war es für mich förderlich, dass er nicht Mistys Gabe hatte. "Ich fliehe."
Ich sah für keinen Augenblick Reue in seinen Augen. Er war sich sehr wohl bewusst, dass diese Tat ihm noch zu stehen kommen würde, doch er sah darin die Chance, mein Leben zu retten. Also hatte er es getan.
Noch in Denver hatte er mich dafür mit Abscheu bedacht, dass ich ihn ausgeliefert hätte.
Jetzt versuchte er mich zu zwingen, ihn zurückzulassen.
Ich hatte es geschafft, dass er mich liebte. Nur war das eingetreten, das ich nicht hatte riskieren wollen. Nämlich, dass er auch mir wichtig geworden war.
"Du fliehst ohne mich. Sollte ich es nicht schaffen, ist es egal. Du wirst nicht zurückgehen und du wirst dein Leben nicht noch weiter aufs Spiel setzen. Hast du mich verstanden?" Er hielt meinen Kopf noch immer in den Händen, als er sicher ging, dass er sich klar ausgedrückt hatte. Zum zweiten Mal entwischte ich seiner Machtübernahme, doch diesmal spürte ich förmlich, wie schwer es war. Es war nicht so, dass ich seine Befehle abwehren konnte - sie fanden mich einfach nicht.
Mein Geist war zu klein, zu unscheinbar, zu anpassungsfähig, als dass er die Kontrolle über mich übernehmen könnte.
"Ich fliehe ohne dich", wiederholte ich steif.
Victor ließ mich die Tür öffnen und verließ mit mir die Zelle.










Reaching Tiger (Die Macht der Seelen-FF)حيث تعيش القصص. اكتشف الآن