Kapitel 32)

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"Wer genau ist Six?", fragte ich Victor. Der Himmel draußen war noch dunkel, doch die Sterne verblassten langsam. Ich lag auf der linken Seite und sah aus dem Dachfenster, doch ich hörte seine Atemzüge flacher werden, als er aufwachte.
Victor tastete in der Dunkelheit nach mir, bis seine Hände sich um meine Hüfte legten und er mich träge zu sich zog. Ich drehte mich auf den Rücken, lagerte meinen Kopf auf seiner Brust ab. Sein warmer Atem zerzauste mir das Haar.
"Lake und ich waren vor ein paar Monaten in Gewahrsam eines Kindheitsbekannten von ihr. Six war eine Diebin, die gefangengenommen wurde und für Lake gearbeitet hat, sie ist aber verschwunden, sobald Lake ihr die Möglichkeit gegeben hat. Wir haben nichts von ihr gehört." Seine Stimme war vom Schlaf kratzig.
"Weißt du, wieso sie hier ist?"
"Ich habe mein Team auf sie angesetzt."
Ich schloss die Augen und versuchte, Misstrauen gegenüber ihm zu empfinden. Unwohlsein, Furcht, wenigstens einen Fluchtinstinkt. Da war nichts. Unter der warmen Bettdecke zu liegen war absolut normal, und die Tatsache, dass ich das Bett mit meinem Pendant teilte, machte es nicht merkwürdiger.
"Was wirst du den Söhnen des amerikanischen Botschafters sagen?", wollte Victor wissen.
"Wegen gestern? Dass mein Klient mich dringend gebraucht hat und dass es mir leid tut. Ich werde sie wohl mitnehmen müssen. Ich habe schon Mara Andelier entwischen lassen, als ich noch nicht wusste, worum es geht. Wenn die Murphys auch verschwinden, wird Hall misstrauisch werden."
"Du hast nie gefragt, was mit Ms Andelier passiert ist."
"Es hat mich nie interessiert." Solange er mir die Wahrheit sagen sollte, musste ich es genauso halten. Auch wenn es für mich keinen Vorteil barg, ihm das Ausmaß meines Desinteresses zu erklären, war es besser, als ihn schon wieder anzulügen. Nicht, wenn ich mich auf ihn verließ, nicht, wenn von ihm mein Leben abhing, nicht, wenn er meine Priorität war.
"Wie genau ist es dazu gekommen, dass dich nichts interessiert?"
Ich wollte sein Vertrauen. Victor war meine neue Rahel. Er war der Mensch, der für mich am meisten bedeutete, derjenige, für den ich mein Leben geben würde. Und außerdem war er ein Polizist. Genauso wie Trace würde Victor mich nicht verraten, wenn es mein Leben kosten könnte. Schlichtweg, weil er es aus moralischen Gründen nicht tun konnte. Und noch dazu wusste ich von meinem Pendant, dass ich ihm etwas bedeutete. Vielleicht fühlte er genauso wenig Liebe für mich wie ich für ihn, doch anhand des Zornes, den er gestern gefühlt hatte, als Lorenzo Hall Bohraks Taten rechtfertigte, wurde klar, dass seine Gefühle für mich über das Neutrale hinausgestiegen waren.
"Die gleiche Frage könnte ich dir stellen", hielt ich dagegen.
"Dann tu's doch."
Ich drehte mich um, stützte meine Ellenbogen auf der weichen Matratze ab und sah ihm ins Gesicht. Victors Kinn war von schwarzen Bartsprossen gesprenkelt, seine Haare waren offen und lagen wirr auf dem Kissen und an seiner rechten Schläfe konnte ich trotz der Dunkelheit die Abdrücke des Lakens sehen, an der Stelle, auf der er gelegen hatte.
"Und?"
Victor musterte mich langsam, aufmerksam. Ich konnte mich nicht daran erinnern, wann ich das letzte Mal etwas gefühlt hatte, als ein Mann mich ansah. Keine Scham, keine Angst, keine Wärme, nichts. Das hatte sich auch jetzt noch nicht geändert.
"Interessiert dich das wirklich?", fragte er leise.
"Höre ich da Spott?", erwiderte ich neckisch. Meine Brust wurde warm.
Victors Mundwinkel zuckten belustigt. "Es ist nicht so, dass mich nichts interessiert. Ich kann es mir nur nicht leisten, meinen Gefühlen oberhand zu lassen."
Ich hob eine Augenbraue. "Nicht leisten oder nicht wollen?"
"Der Unterschied ist nicht signifikant."
Ich ließ mich auf das Bett fallen und legte mein Kinn auf seinen Bauch. Selbst jetzt, wo er entspannt lag, fühlte ich harte Muskeln durch das Hemd.
"Wonach genau fragst du mich?" Ich vertraute ihm. Ich wusste, er würde mich beschützen. Ich wusste, dass es für mich wichtiger war, ihn hier lebend rauszubekommen als Rahel. Müsste ich die Wahl treffen, würde ich ihn wählen, nicht meine eigene kleine, süße Schwester. Aber zwischen Vertrauen und der Bereitschaft, ihm alles über mich zu erzählen, war eine große Lücke. Hätte ich zwischen mir und Rahel wählen müssen, hätte ich es situationsabhängig gemacht, wen ich rettete. Victor würde ich über mich stellen.
Trotzdem fiel es mir nicht leicht, meine Geschichten offenzulegen.
"Du sagst, dich hat es nicht interessiert. Du hast Hall nicht angegriffen, trotz allem, was er gesagt hat."
"Aus welchem Vergleich ziehst du die Schlussfolgerung, dass ich, nur weil ich Hall nicht angegriffen habe, kein Interesse daran habe?"
Victor sah mich an. In der Dunkelheit konnte ich mir nicht sicher sein, doch ich meinte zu sehen, wie seine Augen amüsiert glitzerten. "Lake."
Ich zuckte die Schultern. "Und du hältst Lake für einen zuverlässigen, die Allgemeinheit betreffenden Vergleich?"
Victor strich mir mit einer schnellen Bewegung eine Haarsträhne aus der Stirn. "Nein. Aber das Argument bleibt bestehen. Möchtest du aussagen, dass es dich gestört hat, Hall über Leddison reden zu hören?"
1:1.
"Ich kann dir deine Frage nicht beantworten", gestand ich. "Du kennst die Geschichte. Ich denke, mein Gehirn hat genug durchgemacht um Interesse als mögliche Gefahr anzusehen."
"Wäre ein Interesse an Mara Andeliers Verbleib gefährlich?"
"Wenn ich mich dafür interessieren würde, was mit Andelier passiert ist, würde das bedeuten, dass sie mir etwas bedeutet. Wenn sie mir etwas bedeuten würde, wäre es eine Gefahr für mich, auf mehrere Arten. Außerdem habe ich Besseres zu tun, als mich damit zu beschäftigen, was ihr mit ihr gemacht habt. Sie ist nie hier aufgetaucht. Das war mein Ziel, das ist erreicht worden. Wenn ich mir um jedes Leben Gedanken machen würde, das mir jemals begegnet ist, dann käme ich nicht mehr dazu, mich darum zu kümmern, wie ich und Menschen, die mir tatsächlich etwas bedeuten, freikommen."
Ehrlichkeit lag mir nicht. Es war mir angeboren worden zu lügen. Das Lügen war die erste Fähigkeit gewesen, die ich je erlernt hatte, das, was Nanny am meisten gefördert hatte. Ich hatte gelogen bevor ich erfahren hatte, was die Wahrheit war. Ich hatte alles vorgetäuscht, bevor ich wusste, wer ich war. Es war die erste Situation in meinem Leben, in der die Wahrheit tatsächlich meine beste Option war.
"Plural?", hakte er nach.
Insofern hatte ich vielleicht doch Glück gehabt. Damit, Victor Benedict zu erwischen. Er fragte nicht nach, weil ich seine Gefühle verletzt hatte. Er fragte aus den gleichen Gründen nach, die ich gehabt hätte. Weil es für sein Überleben wichtig war, dass ich ihn zu den Menschen zählte, die ich retten wollte. Er hatte sich für mich in diese Situation befördert, weil er mir helfen wollte. Jetzt war es für ihn wichtig, dass ich auf seiner Seite stand, wenn es darum ging, wieder heil herauszukommen.
"Plural", bestätigte ich.
Seine Augen verengten sich, sein Blick traf meinen. Im schwachen Licht konnte ich seine Augenfarbe trotz der wenigen Zentimeter, die unsere Gesichter voneinander trennten, nicht erkennen, doch ich wusste, dass er darauf wartete, dass ich auf seine stumme Frage einging.
Selbst Rahel hatte ich nie gesagt, dass sie zu den wenigen Menschen gehörten, die für mich zählten. Ich hatte Rahel gesagt, dass ich sie liebte, ich hatte ihr gesagt, dass ich für sie alles tun würde, aber ich hatte nie spezifisch bestätigt, wie wichtig sie für mich war. Vielleicht, weil sie nur wichtig gewesen war, weil ich an einer Frau festgehalten hatte, die nicht mehr existierte.
Ich würde Victor irgendwann sagen, dass ich nicht wusste, ob ich jemals wieder fähig sein würde, jemanden wirklich zu lieben. Doch ich konnte es nicht jetzt tun. So sehr vertraute ich ihm doch nicht. Ich konnte ihm nicht sagen, dass ich ihn eventuell niemals lieben konnte, solange meine Freiheit von ihm abhing.
Doch ich konnte ihm die Wahrheit sagen. Und das musste ich wohl tun.
"Ich halte es nicht für produktiv, mir Sorgen um jemanden zu machen, der mir nichts bedeutet, wenn ich darüber nachdenken sollte, wie ich dich, Rahel und mich freikriege."
Victor zog mich an der Taille enger an sich, hob mein Kinn und drückte mir einen Kuss auf den Mund. "Du wirst mit mir zurück nach Amerika kommen, nicht wahr?"
"Natürlich." Zum ersten Mal war das die Wahrheit. Für mich gab es keine Zweifel daran, dass ich ihn begleiten würde.
"Rahel?"
Ich beugte mich vor und küsste sein Kinn. Die Bartstoppeln waren noch zu kurz, um mich zu stören. "Falls sie überlebt, wird sie zurück nach Weißrussland gehen, denke ich."
Er hielt meinen Kopf fest, bevor ich ihn noch einmal küssen konnte und spähte mir in die Augen. "Falls sie überlebt?"
Ich biss mir auf die Lippen. Das waren keine Angewohnheiten, die ich jemals aufgewiesen hatten. Jede menschliche Reaktion, die ich aufwies, hatte ich mir von Personen abgeguckt, die ich einst verkörpert hatte. Genauso wenig wie ich wusste, warum ich Victor immer wieder küsste, wusste ich, warum ich sie nun annahm. Doch obwohl ich mich für Ehrlichkeit entschieden hatte, unterdrückte ich nichts, das ihm die Idee näherbringen könnte, dass ich mich doch zu einem funktionsfähigen Menschen entwickeln könnte.
"Tiger?" Seine Stimme nahm einen forschen Unterton an.
Ich hatte genug Bücher gelesen, um zu wissen, dass eine Lüge zum jetzigen Zeitpunkt fatal wäre. Die Menschen erfanden Lügen, doch diese stauten sich an, sobald man sich auf soziale Beziehungen einließ. Je mehr Lügen man erzählte, desto enger spann man das Netz um sich herum, und irgendwann verfing man sich. Trat in eine Masche und man stürzte. Je länger ich dieses Netz der Lügen spinnen würde, desto fataler wären die letztendlichen Konsequenzen. Normalerweise verfing ich mich nicht in Lügen, denn das Lügen war mir angeboren. Doch wenn ich mich tatsächlich auf Victor Benedict einließ, dann würde ich irgendwann in eine falsche Masche treten.
"Rahel macht mich für den Tod ihres Mannes verantwortlich." Es war besser so. Egal, wie schwer es mir fiel, mit der Wahrheit rauszurücken, auf die Dauer war es besser. Trotzdem musste ich mich zu jedem einzelnen Wort zwingen, so wie die Protag"onisten in Büchern sich dazu zwingen mussten, ihre Freunde anzulügen. "Wenn ich etwas tun kann, um ihr Überleben zu sichern, werde ich es tun. Aber wenn sie stirbt, dann stirbt sie."
Victor ließ meinen Kopf immer noch nicht los. Seine Daumen strichen leicht über meine Schläfen, seine Finger hatten sich in meinem Haaransatz vergraben.
"Rahel hat keine Priorität mehr", schloss ich gepresst. "Ich kann nicht drei Menschen Priorität geben."
Es hätte nichts gebracht zu verhehlen, dass ich für mich immer an erster oder zweiter Stelle stehen würde. Und obwohl ich mich daran erinnern konnte, dass Lake Victor einen selbstlosen, arroganten, manipulativen Arsch genannt hatte, würde es mich nicht zurückwerfen, wenn ich zugab, dass er für mich an erster Stelle stand.
So selbstlos, dass er dafür, dass ich ihn für wichtiger als meine eigene Schwester hielt, wütend auf mich wäre, war er nicht.
"Gälte das als hinreichender Grund, die Schlussfolgerung zu ziehen, dass dich wenig interessiert?", murmelte er und ließ meinen Kopf los. Ich küsste langsam seine Kieferlinie nach. "Das gälte als hinreichender Grund, meine Sozialkompetenz anzuzweifeln", antwortete ich leise.
"Und deine Loyalität."
Er klang nicht wütend, nicht enttäuscht, nicht skeptisch. Ich verharrte, wartete darauf, dass er noch etwas sagte. Ich würde ihn nicht wegen einer solchen Lapalie verlieren, er würde mich nicht wegen etwas derartig Nebensächlichem im Stich lassen, doch in langer Sicht betrachtet waren genau diese Geschichten die, die mir gefährlich werden würden.
"Ich habe mich Rahel gegenüber seit ihrer Geburt loyal verhalten. Ich habe fast 16 Jahre lang Prügel für sie eingesteckt. Ich bin hier wegen ihr, du bist hier wegen ihr. Trotzdem macht sie mich für den Tod ihres Mannes verantwortlich. Sie ist eventuell frei, während wir immer noch hier drinnen sitzen."
"Wenn ich dir Illoyalität nicht vorwerfen würde, wäre es zumindest Egoismus."
Ich schnaubte. "Wenn mein Egoismus uns beide am Leben hält, dann bitte."
"Weißt du, was der Unterschied zwischen dir und Lake ist? Sie behauptet nur, dass sie egoistisch sei - du bist es wirklich."
"Ist das der einzige?", fragte ich trocken.
Victor legte seine Hände auf meine Hüften. "Bei weitem nicht."
Ich konnte langsam den Unterschied zwischen seiner gebräunten Hautfarbe und dem Schwarz seiner Haare erkennen. Zum einen bedeutete die Morgendämmerung, dass wir dem Entkommen näher rückten, zum anderen, dass ich mich bald mit der Zukunft von Joseph und Liam Murphy auseinandersetzen musste.
"Stellt es für dich ein Problem dar?", fragte ich. "Dass es mir wichtiger ist, dein Leben zu retten als das von Rahel?"
Victor schnaubte angesichts meiner schamlosen Manipulation, doch im der Dämmerung konnte ich mir sicher sein, dass es keine Wut war, das seine Augen gitzern ließ. Was es war, konnte ich nicht erkennen. "Nicht, solange du dich nicht wieder umentscheidest."
Ich lehnte mich vor, sodass mein Gesicht knapp über seinem schwebte. Unsere Nasen streiften sich, sein warmer Atem stieß auf meine Lippen. "Sag mir das in 22 Jahren noch mal", wisperte ich. "Vielleicht brauche ich dann eine Erinnerung."
Victor richtete sich halb im Bett auf und begegnete meinem Mund mit unverhohlenem Verlangen. Seine Arme schlangen sich um meine Taille, ich nahm seinen Kopf in die Hand und küsste kräftig zurück.
Vielleicht würde ich diesen Mann niemals lieben können. Vielleicht würde ich niemanden jemals wieder lieben können. Doch ich hatte es geschafft, aus einer totalen Gefühlskälte etwas zu fabrizieren, das mit Zuneigung vergleichbar wäre. Vielleicht würde ich es auch schaffen, die letzte Hürde zu nehmen.
Ich hatte das Privileg der Liebe nicht verdient, das wusste ich. Dieses Privileg hatte ich verloren, als ich einen Mann dafür umbrachte, dass er mich folterte.
Trotzdem wurde mir heiß, als Victor uns umdrehte und sich sein schwerer Körper auf meinen legte.
Die Tür ging auf und jemand betätigte den Lichtschalter. Meine Augen öffneten sich, ich starrte in Victors resigniertes Gesicht. Er rollte sich von mir runter und richtete seinen Oberkörper auf. Blinzelnd starrte ich an die jetzt helle, kahle Decke, reckte mein Kinn und warf einen Blick in Richtung Tür.
Larsa stand verloren in der Tür, ein Tablet mit zwei Tellern Frühstück in den Händen. Sie trat die Tür mit dem Fuß zu, eilte zu uns und stellte das Tablet am Fußende des Bettes ab. "Ich hoffe, du hast einen Plan", erklärte sie Victor kühl.
>Six?<, fragte er mich larkonisch.
>Behauptet sie.<
"Ich hoffe, du hast eine Erklärung", entgegnete Victor ebenso kühl.
Larsa drehte den Kopf, als ob sie noch einmal überprüfen müsste, ob sie die Tür wirklich zugemacht hatte. "Ich bin geflohen, als Lake es mir ermöglicht hat. Was hätte ich tun sollen? So viel ich wusste, hat Lake mit Trissa zusammengearbeitet, um die Menschheit zu versklaven. Ich bin nach Europa geflohen. Rahel hat mir einen Job angeboten, also habe ich ihn genommen. Mit meiner Vergangenheit bekommt man nicht viele Arbeitsstellen. Aus dem gleichen Grund habe ich eingewilligt, als Lorenzo Hall mir einen Monat später angeboten hat, mit ihm zusammen zu arbeiten. Er hat mir genug Geld und Macht versprochen, wenn ich ihm helfe, Rahel gefangenzunehmen."
"Ein sehr seltsamer Zufall, findest du nicht?" Victor machte keinen Hehl aus seinem Misstrauen. "Erst befindest du dich bei Trissa in Haft, dann gerätst du zufällig an Revas Schwester und endest hier."
Larsa verschränkte ihre Finger vor dem Körper. "Zufälle passieren", erwiderte sie kalt. "Und es kann dir eigentlich auch egal sein. Ich habe Reva die Tastenkombination genannt. Ihr werdet ihr mit meiner Hilfe rauskommen. Selbst wenn es kein Zufall wäre, dass ich es mir nicht abgewöhnen kann, an die falschen Menschen zu geraten, werde ich einer der Gründe sein, warum euch die Flucht gelingen wird. Das einzige, das ich als Gegenleistung verlange, ist, dass ihr dafür sorgt, dass ich unversehrt davonkomme."
Victor warf mir einen Blick zu. Er wartete darauf, dass ich etwas dazu sagte.
>Sag einfach, dass wir ihr helfen. Sie muss es dir nur glauben.<
Er reagierte nicht sofort, doch ich wusste, er würde es tun. Er war ein Cop. Auch wenn er erstlinieg für mich hier war, wollte er diese Organisation stürzen. Wenn Larsa keine Dummheiten anstellte, würde sie auf diese Art freikommen. Wenn nicht, dann hatte er sein Versprechen nicht einmal brechen müssen - er hatte es ja versucht. Und außerdem waren wir trotzdem frei.
"Du wirst vollkommene Straffreiheit erfahren", bestätigte Victor.
Larsa trat einen Schritt vom Bett zurück. "Esst. Mustaf holt euch in einer halben Stunde ab."

Reaching Tiger (Die Macht der Seelen-FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt