Kapitel 6

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Das siebte Kapitel von Band 2 würde ich aus Sicht eurer Wunschperson machen. Zur Auswahl stehen: Ava, Luan, Kaptain Moore (hier würde es aber eher ein kurzer Auszug aus seiner Vergangenheit sein) oder Zach

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Schweigend liefen die alte Frau, deren Name Margaret war und ich nebeneinander her. Fast lautlos glitt sie über die unebene Straße, die uns aus der Stadt hinausführte. Umso lauter kam ich mir auf dieser verlassenen Straße vor. Inzwischen waren wir schon eine gute Viertelstunde unterwegs und ich fragte mich, ob es ein Fehler gewesen ist, mitzugehen. Nachher suchte Luan nach mir. Besorgt erinnerte ich mich an die Situation, in der ich ihn und Zach zurückgelassen hatte und unwillkürlich wurden meine Schritte etwas langsamer. Verschiedene Szenarien kamen mir in den Sinn, eines schlimmer als das andere und meine kurzweilige Gelassenheit wurde von tiefer Unruhe weggespült.

Margaret, die ein paar Schritte nun vor mir war, drehte sich um und zog wissend eine Augenbraue hoch. "Ich weiß, was du denkst. Und die beiden kommen bestimmt zurecht."

Ich hatte ihr erzählt, was passiert war, aber alles, was sie darauf gemeint hatte, war, dass ich mir keine Sorgen machen sollte. Aber das war leichter gesagt, als getan.

Unschlüssig blieb ich stehen und rieb über meinen Arm. Ein leichter Wind kühlte meinen Nacken und der Weizen der umliegenden Felder bewegte sich leicht mit, als er durch die Felder fuhr. 

"Ich weiß nicht. Sie - Du kennst sie nicht so gut wie ich. Zach steht mir zwar nicht besonders nahe, ...", leise schnaubte ich bei dem Gedanken, "... aber Luan kann ein ziemlicher Hitzkopf sein."

"Ava, ich glaube, du hast weitaus bedeutendere Probleme, als Streitereien zwischen zwei Freunden.", stellte Margaret ernst klar und etwas Unheilvolles schwang in ihrer Stimme mit, was mir ein kleines Frösteln bescherte.

"Was meinst du?", fragte ich unsicher. Ich hatte ihr nichts von dem bevorstehenden Krieg erzählt. Worauf also wollte sie hinaus? Noch immer versetzte es mich in große Angst, wenn ich an die Zukunft dachte oder besser gesagt an meine sehr unsichere Zukunft. Und ich fragte mich, ob der Krieg wirklich unabwendbar war. Gab es denn wirklich keine Möglichkeit diese ganze Situation friedlich zu lösen? Andererseits wurde ein Krieg mehr oder weniger in der Prophezeiung angedeutet und laut Luan verifizierten sich Prophezeiungen immer.

"Es ist besser, wenn wir das in meiner Hütte besprechen.", meinte Margaret nur und dem langen Blick zufolge, den sie mir zuwarf, konnte es nichts Gutes sein.

Den Rest des Weges legten wir schweigend zurück. Als ich einmal einen Blick zurückwarf, konnte ich die Stad sehen, die sich dunkel vor dem hellen Himmel abhob. Aus dieser Entfernung erschien sie so viel kleiner, als sie in Wirklichkeit war. Würde dieser Besuch mit den anderen Piraten der letzte in dieser Stadt sein?

"Wir sind da."

Überrascht blieb ich stehen. Die Straße kreuzte sich hier. Ein Weg führte nach rechts und einer nach links. Direkt dazwischen stand eine kleine, etwas baufüllige Holzhütte mit einer Veranda auf einer grünen mit Blumen überwachsenen Wiese. Zögerlich folgte ich Margaret und mein Blick fiel auf einen hellbraunen Schaukelstuhl, der sich leicht im Wind bewegte.

"Es ist recht einsam abends.", flüsterte die alte Frau etwas wehmütig und ich schwieg, nicht wissend, was ich darauf sagen sollte.

Das Innere der Hütte war recht spartanisch eingerichtet. In einer Ecke stand ein mit braunen Laken überdecktes Bett und ein einfacher Schrank stand direkt daneben. In einer weiteren Ecke befand sich eine Feuerstelle mit einem alten Topf darüber. War eine Feuerstelle in einer Holzhütte nicht etwas riskant? Auf dem Boden lag ein Teppich, der wohl einmal weiß gewesen sein musste, jetzt aber vor lauter Flecken und Schmutz eine dunklere Farbe angenommen hatte. Vor einem Fenster stand ein dunkelroter Sessel, aber abgesehen noch von einem zweiten Fenster, waren die Wände kahl. In der Mitte des Raumes stand ein alter Tisch mit zwei Stühlen. Er schien jedoch unbenutzt.

Ich schluckte, auf einmal etwas peinlich berührt. Diese alte Frau lebte in solch einfachen Verhältnissen und ich würde mir schlecht vorkommen, wenn ich behaupten würde, dass es ein schönes Haus war. Lügen war mir schon immer schwer gefallen. Aber nicht, weil ich es nicht konnte, sondern weil ich immer ein schlechtes Gewissen hatte, wenn ich es tat und mich dann innerlich so lange selbst heruntermachte, bis ich die Wahrheit sagte.

"Ich weiß, es ist nichts Besonderes, aber mein Mann und ich haben die Hütte selbst gebaut und sind sehr stolz darauf gewesen."

Die Traurigkeit in diesem Satz war unüberhörbar und vorsichtig fragte ich: "Wo ist dein Mann denn jetzt?"

Ich weiß nicht, warum ich überhaupt fragte. Vielleicht um mich zu vergewissern, vielleicht aber auch verspürte ich eine leise Hoffnung in mir, dass ich mich irrte.

"Er starb vor einigen Jahren.", lautete die kurzangebunde Antwort von Margaret. Es schwang eine Endgültigkeit in diesem Satz mit, die mich sprachlos zurückließ.

Einige Sekunden lang war es totenstill in der kleinen Hütte. Nur einige Vogelrufe durchbrachen diese Stille, die sich wie ein schwerer Vorhang über uns gelegt hatte. Unschlüssig blieb ich in der Mitte des Raumes stehen und knabberte an meiner Unterlippe. Die unbeschwerte Stimmung von vorher war verschwunden und stattdessen lag nun eine Spannung in der Luft, die mich meine vorlaute Frage verfluchen ließ.

"Hier setz dich.", forderte mich Margaret in einem versöhnlichen Tonfall auf, der der Situation die Angespanntheit nahm. Erleichtert ließ ich mich auf dem Stuhl vor dem Tisch nieder und Margaret ordnete einige Bandagen und Salben auf dem Tisch an, bevor sie den anderen Stuhl heranzog und sich setzte.

"Gib mir mal deine Hand."

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Heyy meine kleinen Piraten,

wie geht es euch? Wie fandet ihr das Kapitel?

Lasst mich dann wissen, wen ihr gern bevorzugt im nächsten Kapitel hättet. Übrigens hätte ich noch eine Frage an euch: Und zwar habt ihr bestimmt schon bemerkt, dass ich nicht gerade die Zuverlässigste bin, was Veröffentlichen betrifft ... *husthust*. Also habe ich mir etwas überlegt. Entweder wir machen es so, dass ich nur noch alle zwei bis drei Wochen ein Kapitel veröffentliche, das aber dafür deutlich länger ist ODER es bleibt so wie es jetzt ist ODER ich veröffentliche Kapitel dann, wann ich Zeit habe. Um ehrlich zu sein, setzt mich es immer unter Druck zu wissen, heute muss ich aber wirklich am Kapitel weiterarbeiten und das dämpft meine Motivation ein wenig. Deswegen wäre die dritte Möglichkeit, dass ich versuche, mich sehr um das Kapitel zu bemühen und es etwas länger zu gestalten. Dafür kämen die Kapitel unregelmäßig.

Freue mich über eure Antwort. (und natürlich auch über jedes Vote (:)

Eure Sophie :)


Pirate's LoveWhere stories live. Discover now