Pirate's Love

Kapitel 26

Ein kleines Vorwort: Ich habe den Klappentext für das Buch geändert, weil ich nicht so zufrieden damit war. Jetzt bin ich auch nicht zu hundertprozentig davon überzeugt, aber ich finde es besser, als das vorige. Was sagt ihr zu dem neuen Klappentext? Über konstruktive Kritik freue ich mich :)

So jetzt gehts aber weiter mit dem Buch :)

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Avas P.o.V.

Luans heftiger Ausbruch kam überraschend. Was war ein Piratae Colloquium? Und warum schien Luan nicht begeistert davon zu sein? Mir war klar, dass es etwas mit Piraten zu tun hatte, aber worum ging es genau? Ich musste unbedingt herausfinden, was es damit auf sich hatte, denn sonst würde sich mein Gehirn wilde Geschichten zusammenspinnen, die mit hundertprozentiger Wahrscheinlichkeit nicht stimmen konnten.

In meinen Gedanken versunken vergaß ich ganz, dass Elian noch immer in der Tür stand. Ein lautes Räuspern machte mich auf ihn aufmerksam und mein Blick schoss von der Glaswand zu ihm.

Verlegen fuhr er sich durch sein wuscheliges Haar, wohl in der Hoffnung, dass es nicht mehr in alle Richtungen abstehen würde. Aber damit bewirkte er eher das Gegenteil. Ein kleines Lächeln stahl sich auf meine Lippen, einfach weil er ziemlich süß so aussah. Süß im Sinne von süßer Hund oder süßes Kind.

"Ich geh dann mal.", murmelte er kaum hörbar und wandte sich zum Gehen.

"Hey, warte doch!" Elian wandte sich wieder mir zu und ein hoffnungsvolles Glitzern erschien in seinen Augen. "Könntest du mir vielleicht erklären, was ein Piratae Colloquium ist?" So schnell wie das Glitzern in seinen Augen erschienen ist, so schnell war es auch wieder verschwunden. Niedergeschlagen erwiderte er: "Klar, kann ich machen." Mit den Händen tief in seinen Hosentaschen vergraben schlurfte er langsam zum Bett. Seine Schultern hatte er leicht nach vorne geschoben und wäre sein Kopf nicht fest mit dem Hals gewachsen, wäre er ihm sicherlich  heruntergefallen.

Irgendetwas stimmte nicht mit Elian. Daran gab es keinen Zweifel. Und ich würde herausfinden, was ihm Kummer oder Sorgen bereitete.

Elian ließ sich am anderen Ende des Bettes nieder, als ob er so viel Abstand wie möglich zwischen uns bringen wollte. Stirnrunzelnd betrachtete ich ihn und schlechtes Gewissen regte sich in mir. In den letzten Wochen wollte ich viel Zeit mit Luan verbringen, dabei hatte ich Elian komplett vernachlässigt. Dabei war er doch mein erster richtiger Freund auf dem Schiff gewesen. Was musste er nur von mir denken? Wenn ich eine bessere Freundin gewesen wäre, wäre mir aufgefallen, dass der Glanz aus  seinen Augen verschwunden ist. Seine braunen Augen wirkten stumpf und leer.

Ich rutschte über das Bett und setzte mich dicht neben Elian. Er versteifte sich leicht, aber ich ließ mich nicht beirren. Vorsichtig legte ich ihm eine Hand auf die Schulter.

"Es tut mir so leid, Elian. Ich war eine schreckliche Freundin.", meinte ich schuldbewusst und senkte meinen Blick. In letzter Zeit hatte ich mich unglaublich egoistisch verhalten und dafür schämte ich mich. Normalerweise pflegte ich meine Freundschaften, oder besser gesagt meine eine Freundschaft. Es war eine neue Situation für mich, einen Freund zu haben. Ich liebte Luan wirklich, aber ab jetzt würde er erst mal den Kürzeren ziehen.

Auch wenn er Elian nicht mochte, was ich nicht ganz nachvollziehen konnte, kam Elian jetzt für mich an erster Stelle. Er glaubte doch nicht wirklich, dass Elian in mich verliebt war. Das hätte ich schon längst bemerkt, wenn dem so sein sollte.

"Nein, du musst dich nicht entschuldigen. Du hast einen ... Freund, da ist das doch ganz normal.", widersprach Elian leise und ich schaute auf. Er lächelte mich aufmunternd an und das verstärkte mein schlechtes Gewissen noch mehr.