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Das war das absolut ANSTRENGENSTE Kapitel, das ich JEMALS verfasst habe!!! dafür hätte ich dann gerne mal 10.000 Votes, danke!

Annemarie

Ich schaute seit länger als einer Stunde den Söldnern dabei zu, wie sie gemeinsam das Schießen übten. Harry, Sergeant Pattons und Joseph haben sich bereit erklärt, es den Neulingen zu zeigen, da kaum jemand von ihnen eine Waffe beherrschte.

Aber ich war teilnahmslos, konnte mich auf nichts konzentrieren. Mein Kopf spielte verrückte, er schmerzte bereits.

Liam saß bei mir. Annel ebenso.

„Anne", sprach er mich vorsichtig an. „Stimmt etwas nicht?"

„Nein", sagte ich mit schwacher Stimme. „Es ist alles in Ordnung." Obwohl nichts, absolut rein gar nichts in Ordnung war.

Ich konnte nicht glauben, was Walt mir vorhin über meinen Vater erzählte. Ich wollte es einfach nicht glauben.

Natürlich hatte ich mir nach den letzten Monaten gedacht, dass mein Vater kein Engel ist und auch er Dreck am Stecken hatte, aber, das, was Walt mir offenbarte, war ... schrecklich.

Walt lud mich in sein Zelt ein, nachdem er seine Warnung ausgesprochen hatte, Harry und mich zu verraten, sollte ich ihm nicht zuhören. Also kam ich mit ihm. Mir blieb nichts anderes übrig.

„Bist du schon aufgeregt?", fragte er mich, als wir uns seinen Tisch setzten.

Neben seinem Bett sah man mehrere Schnapsflaschen. Manche leer, manche halbleer. Zerdrückte Zigaretten lagen in einer Metallschüssel auf dem Tisch. Er zündete sich eine an.

„Ich bin es auf jeden Fall", meinte Walt und stellte einen Holzkasten auf den Tisch. „Pattons vertraut mir sehr viel an, deswegen kann ich das hier tun. Eigentlich solltest du dich glücklich schätzen, endlich die Wahrheit zu erfahren."

Ich sagte nichts. Wenn ich gewusst hätte, wie grausam die Wahrheit ist, wäre ich sofort aus dem Zelt geflüchtet.

Er öffnete den Kasten und holte ein paar Briefe heraus. Seine Zigarette klemmte er zwischen seine Lippen. Erst jetzt fiel mir auf, dass manche seiner Fingerkuppen blutig waren. Das kam wohl davon, dass er immer mit dem Messer darunter herum kratzte.

„Wie hat sich das eigentlich mit dem Styles-Arschloch entwickelt? Bei Liam hätte ich es ja verstanden, aber Harry?" Walt schüttelte den Kopf. „Aber gut! Jeder muss lernen, wie man mit Wichsern umgeht, nicht wahr?"

„Können wir vielleicht zum Wesentlichen kommen?"

„Natürlich." Walt musste grinsen, als er die Kiste wegstellte und die Briefe alle öffnete. „Ich weiß gar nicht, wie ich beginnen soll. Zwar bin ich selbst ein riesiges Arschloch, aber ein noch größeres Arschloch zu beschreiben, fällt mir definitiv schwer."

Gott, er sollte es einfach aussprechen.

Er faltet einen der Briefumschläge auseinander und sah sich den Zettel an. Vorlesen tat er: „Hiermit erkläre ich mich, Wolfgang-Peter Dorner, dazu, Oberhaupt des Vereins der staatlichen Flachwichser von Flachwichserland zu werden."

Unbeeindruckt sah ich ihn an, als er auf eine Reaktion wartete.

„Komm schon!" Amüsiert von seinem eigenen Witz, klopfte er auf den Tisch. „Das war lustig!"

Wieder einmal zeigte ich ihm keine Reaktion.

Deswegen seufzte er und legte den Brief auf den Tisch. „Okay, du scheinst nicht gut aufgelegt zu sein. Lies mir den Brief vor, ich kann diese Scheißsprache nicht lesen. Aber langsam und einen Satz nach dem anderen."

My Own LiberatorWhere stories live. Discover now