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Danke für eure vielen Glückwünsche zu meinem kommenden Buch! Tausend Mal danke! Ich kann es nicht abwarten, euch genaueres zu erzählen! <33

Harry

Ich konzentrierte mich und wollte dies hier nicht tun. Sie würde schreckliche Schmerzen haben und ein zweites Mal wollte ich einfach nicht derjenige sein, der ihr diese Schmerzen bereitete. Aber ich fing mich, musste klar im Kopf werden.

Ich riss ihr Kleid an der Seite noch ein Stück auf, sie hielt den Atem an.

„Ich zähle bis drei", sagte ich und wischte mein noch mit Blut beschmiertes Messer an meinem Hosenbein ab. „Okay?"

Sie nickte hektisch und ich setzte die Spitze meiner Klinge genau über ihrer Wunde an. „Eins."

Ihr Griff in meine Schulter wurde fester.

Und schon bei „Zwei" stach ich direkt vorsichtig zu.

Aber Annemarie kreischte nicht. Sie kniff zitternd ihre Augen zu und spannte ihren kompletten Körper an, als ich mit meinem Messer immer tief stach. Ihr Atem ging schnell und schwer, doch sie blieb ruhig.

„Du machst das gut", lobte ich sie und meinte es ernst. Ich zog das Messer wieder aus ihrem Fleisch und nahm den großen Fetzen, den ich aus ihrem Kleid schnitt, um damit das fließende Blut aufzufangen. Ich positionierte mich anders vor ihr und legte das Messer weg.

„Es wird jetzt noch einmal sehr schmerzhaft", warnte ich sie vor, als ich den Stoff fest auf ihre Wunde drückte. Ich sah sie an. „Anne, hörst du mich?"

Nur vage nickte sie. Es war unverkennbar, dass sie schwächer wurde. Aber das durfte sie nicht.

Deswegen beeilte ich mich. Ohne zu zögern glitt ich mit zwei Fingern in ihre Schussverletzung, woraufhin sie heftig aufschrie und auf den Stoff in ihrem Mund biss.

„Gleich ist es vorbei", redete ich auf sie ein, als ich eine Träne über ihre Wange gleiten sah. Ich bekam mit meinem Zeigefinger die Kugel zu greifen und versuchte, sie so vorsichtig ich konnte, herauszuziehen. „Gleich, Annemarie."

Es war nicht das erste Mal, dass ich eine Kugel aus einem Körper ziehen musste, aber jetzt war es anders. Ich wollte ihr so nicht wehtun, ich wollte ihr auch nicht dabei zusehen wie sie vor Schmerzen das Gesicht verzog.

Endlich konnte ich die Kugel herausziehen und dann handelte ich schnell. Ich drücke sofort wieder den Stoff auf die Wunde, während Anne ihren Kopf an den Baum lehnte und ihr Atem sich regulierte.

„Hier bleiben", befahl ich ihr und griff zu meinem Flachmann, um den Deckel mit meinen Zähnen aufzuziehen. Und sofort schüttete ich meinen kompletten Alkohol über ihre Wunde.

Wie ich es mir dachte, konnte sie sich dieses Mal nicht beherrschen. Sie zappelte und wehrte sich, schrie in den Stoff. Ich war dazu gezwungen, sie festzuhalten.

Mit dem bereits vollgebluteten Kleidfetzen wischte ich über ihre nasse Wunde, wischte die rote Flüssigkeit fort und drückte dann wieder mit mächtigem Druck auf die Verletzung, damit sie nicht noch mehr Blut verlieren konnte.

„Geschafft, Annemarie", sagte ich und war selbst erleichtert, dass es vorbei war. Meine Hände waren komplett voll mit ihrem Blut, aber das störte mich nicht.

Auch sie beruhigte sich wieder, versuchte ruhiger zu atmen. Ihre Augen waren noch immer geschlossen, ihr Kopf lehnte an dem Baum.

Ich konnte nicht anders, als ihr ihr ein paar Strähnen aus dem Gesicht zu wischen. Etwas Blut, das an meinen Fingern klebte, kam an ihre Schläfe. Ich bemerkte, dass ich zitterte. „Hey", sprach ich leise zu ihr. Ich wollte ihr über die Wange streichen, doch wollte ich auch nicht, dass sie schmutzig wurde. „Hey, kannst du mich ansehen?"

My Own LiberatorWhere stories live. Discover now