07 ~ Burns like hell

1.3K 96 65
                                    

In meinem ganzen Leben hatte ich außer zu Aleksej und meinem Vater nie eine richtige Freundschaft gehabt. Klar, es gab ein paar Mädchen und Jungs, mit denen ich was in der Schule gemacht hatte, aber getroffen hatte ich die eher selten. Das Dämonenjagen hatte mein komplettes Leben in Anspruch genommen, das Training, das gemeinsame Jagen mit meinem Vater oder anderen Dämonenjägern. Zeit für echte Freundschaften hatte ich nicht. Zwar hatte ich ab und zu mal eine Beziehung mit dem einen oder anderen Dämonenjäger, aber etwas ernstes war das nie. Mehr als ein paar Dates und Küsse nach einer gelungenen Jagd waren nie drin gewesen. Bis ich Aleksej kennengelernt hatte.

Im Grunde genommen war ich genauso ein Außenseiter wie Adam. Einziger Unterschied: Ich schottete mich nicht komplett von der Außenwelt ab, um stundenlang in schlauen Büchern zu blättern.


Hoch erhobenen Hauptes ging ich neben Adam durch die Pausenhalle. Sollten die anderen doch über uns denken, was sie wollten. Mich störte es nicht. Beziehungsweise ich hatte mich damit abgefunden.

»Hey Monday!«, rief Jared, der neben Veronica stand, mir zu, aber ich ignorierte ihn so gut es ging. Sollte er doch bei seiner Bettgefährtin bleiben.

»Wir sollten jetzt zum Oberstufen-Gebäude«, sagte Adam. »Sonst kommen wir noch zu spät.« Die nächsten beiden Stunden würden wir zusammen Mathe haben, genauso wie die letzten Stunden in Sport.

»Guten Morgen Monday«, begrüßte Jack mich im Vorbeigehen. Eilig zog Adam mich am Arm weiter. Ich drehte mich nach hinten und lächelte ihn an. Dann schaute ich auf die Uhr. Als ob wir zu spät kommen würden, wir hatten noch fünf Minuten, bis die Stunde begann! Was hatte Adam bloß für Probleme?

»Warte mal kurz«, sagte ich zu Adam und befreite mich aus seinem Griff.

»Morgen Jack!«, rief ich und ging auf ihn zu.

Er schien erst überrascht, dass ich mich zu ihm gesellt hatte, doch dann streckte er mir zur Begrüßung die Hand hin.

Als ich sie nahm, fing meine Hand an zu brennen. Langsam breitete sich die Hitze in meinem ganzen Körper aus. Dieses Gefühl war unbeschreiblich. Brennend heiß, unangenehm und angenehm zugleich.

Vorsichtig löste ich mich aus seinem Griff. Ich musste mit dem Gleichgewicht ringen, um nicht umzufallen. Dieses Brenenn hatte mich komplett aus der Bahn gebracht.

»Bist du vorgestern gut nach Hause gekommen?«, fragte Jack.

»Klar und du? Wir war's noch mit Jared?«

»Super. Ich glaub dein Freund wartet auf dich«, meinte er und zeigte auf einen unruhig wirkenden Adam.

»Er ist nur mein Stiefbruder, garantiert nicht mein Freund«, grummelte ich und ging wieder zu Adam.


Gelangweilt starrte ich in mein Mathebuch und tat so, als würde ich irgendetwas machen, während Adam neben mir fleißig die Aufgaben löste. Meine Gedanken waren ganz woanders. Warum sollte ich mich mit so etwas wie Mathe beschäftigen, wenn draußen die richtigen Gefahren lauern? Die einzige Gefahr in Mathe bestand darin, dass ich wegen diesem Fach eine schlechte Note mehr auf dem Zeugnis haben würde. Was aber nichts war, im Vergleich zu der Gefahr durch die Dämonen. Selbst auf meiner Schule gab es welche. Jack war bestimmt nicht der Einzige, denn soweit ich wusste konnte die erste Dämonenstufe ihre Augenfarbe vor Dämonenjägern und anderen Dämonen verstecken.

Adam stupste mich in die Seite. Verwirrt starrte ich ihn an.

»Was?«, fragte ich. Die ganze Klasse drehte sich zu uns um.

»Ich wollte eine Lösung hören«, sagte mein Mathelehrer.

»Könnten Sie vielleicht noch einmal die Aufgabe wiederholen?«

Monday - Dämonen der VergangenheitWhere stories live. Discover now