44.Kapitel (Allen)

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Dieses Kapitel ist mal wieder nicht bearbeitet!

»Wie geht es ihm? Der Arzt sagte er war gestern kurz wach gewesen?«, fragte Ben, als er gefolgt von seinen Eltern das Zimmer betrat. Ich war mal wieder kurz eingenickt und schreckte hoch.

»Ich weis es nicht. Körperlich ganz gut, denke ich«, murmelte ich und betrachtete seine schlafende Gestalt. Er war an einige Geräte angeschlossen, hatte eine Kanüle im Arm die zu einem Beutel mit Flüssigkeit führte und an seinem Körper hatte er Verbände. Gerade seine Handgelenke waren eingewickelt, weil er sich dort die Haut aufgerissen hatte bei dem Versuch zu entkommen, da er aufgrund seiner Wahnvorstellungen halb durch gedreht war.

Ich erinnerte mich noch gut daran, wie er beim aufwachen um sich geschlagen hatte und an den panischen Blick als die Schwester mit der Spritze hereinkam. Es zeriss mir das Herz ihn so zu sehen.

Ben setzte sich neben mich und betrachtete Dylan schweigend, genauso wie seine Eltern. Ich wünschte ich könnte wieder mit ihm reden, aber auf der anderen Seite tat es weh, wenn ich sah wie sehr ihn die ganze Sache mitnahm.

»Ich bin mal kurz draußen.« Ich stand auf, verließ das Zimmer und atmete noch einmal tief durch. Wenn ich diese Stalkerin in die Finger kriege...

»Guten Tag«, sagte jemand neben mir und ich zuckte zusammen. Neben mir stand der Arzt der Dylan behandelte und musterte mich aufmerksam.

»Guten Tag.«

»Also da sie sein Partner sind und die Familie auch kein Problem damit hat werde ich sie informieren. Ich halte es für sinnvoll, den Patienten bei der Psychologie vorzustellen und ihn dort in Behandlung zu geben«, sagte er und schaute mich prüfend an, als erwartete er das ich mit heftiger Ablehnung reagierte, aber ich seufzte nur. Ich hatte gestern selbst erlebt wie er nach dem aufwachen diese Panikattacke bekommen hatte und ich vermutete das es tatsächlich das Beste wäre, wenn er Hilfe dabei hatte die Sache zu verarbeiten.

»Wenn er das auch will«, meinte ich und der Arzt nickte, ehe er ins Zimmer ging. Kurze Zeit später ging ich ebenfalls hinein und sah wie Dylan gerade wach wurde. Anders als das letzte Mal, schlug er nicht sofort um sich, aber er suchte mit den Augen das Zimmer ab, als würde er die Menschen um sich herum gar nicht sehen.

»Dylan...«, sagte Ben vorsichtig und es dauerte, bis Dylan blinzelte und ihn richtig ansah.

»Ben?«, fragte er, dann erkannte er auch seine Eltern, die er ebenfalls ansprach.

»Wo ist Allen?«, fragte er dann und ich trat wieder an sein Bett.

»Ich bin hier.«

»Gut...«

»Wie geht es Ihnen?« Der Arzt fragte Dylan noch mehr Dinge und er antwortete knapp aber genau. Es war als wäre sein Verstand jetzt etwas klarer, doch man bemerkte seine Veränderung. Die ganze Zeit schaute er im Raum umher, als erwarte er das sich alles bald wieder auflösen würde oder als suche er etwas...

»Fühlen Sie sich in der Lage dazu, mit der Polizei zu sprechen?«, fragte der Arzt dann und Dylan nickte zögernd. Danach ging der Arzt wieder heraus und seine Familie versuchte vorsichtig mit ihm zu reden. Ich blieb ein wenig abseits stehen aber so, dass er mich im Blick hatte falls er mich wieder suchen sollte.

Eine halbe Stunde später kamen zwei Polizisten hinein, die uns heraus schickten. Sie waren eine gefühlte Ewigkeit drin und Dylan wirkte etwas erschöpft, als sie endlich wieder hinaus gingen und ich wieder hinein trat. Er schaute mich an und deutete mir dann, dass ich mich zu ihm setzen sollte.

»Es tut mir leid, dass du dir Sorgen gemacht hast... Und für alles«, meinte er.

»Du brauchst dich nicht entschuldigen... Mir tut es eher leid, dass ich nicht aufgepasst habe. Und die Sorgen die ich hatte sind nicht zu vergleichen mit dem, was du erlebt hast«, murmelte ich leise. Er schaute mich nur an, verzog dann das Gesicht da die Erinnerung daran unangenehm war und lenkte das Gespräch auf ein anderes Thema.

Die ganze Zeit über ließ ich ihn nicht aus den Augen. Ich erwartete zwar nicht, dass er wieder so austicken würde, aber ich hatte trotzdem kein sonderlich gutes Gefühl. Ich merkte einfach, wie schlecht es ihm ging.

»Du brauchst heute nicht die ganze Nacht hier bleiben«, sagte er dann nach einer Weile und ich schaute ihn stirnrunzelnd an. Ich wollte ihn nicht wirklich alleine lassen, da es ihm immer noch nicht gut ging, aber der Blick den er mir zuwarf sagte mir eindeutig, dass er allein sein wollte. Obwohl ich wusste, dass er den Freiraum brauchte, verletzte es mich, dass er auch mich nicht da haben wollte. Am liebsten hätte ich irgendetwas gesagt, doch ich nickte nur und er warf mir ein dankbares Lächeln zu, das nicht einmal ansatzweise wirklich echt wirkte.

Als die Besucherzeit vorbei war, verließ ich sein Zimmer und machte mich auf den nach Hause Weg. Es war ein seltsames Gefühl, in meine leere Wohnungs zurück zu kehren, die ich seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr betreten hatte, obwohl es vermutlich nur ein paar Tage gewesen waren.

Ich ließ mich aufs Sofa fallen und starrte eine Weile die Wand an, mit den Gedanken die ganze Zeit bei Dylan und der Tatsache, dass er mich weggeschickt hatte. Ich verstand, dass er seine Zeit brauchte um mit der Situation fertig zuwerden, aber ich hatte bisher eigentlich geglaubt, dass ich ihm dabei helfen konnte. Aber vermutlich konnte ich das nicht...

Obwohl ich wusste, dass ich nicht so egoistisch sein sollte, wollte ich lieber wieder bei ihm sein. Ihn in den Arm nehmen, ihm beim schlafen zu sehen und hoffen, dass alles wieder gut werden würde. Am liebsten würde ich dieser Frau, diesem Unmensch, den Hals umdrehen für das was sie getan hatte...

Nach einer Weile schlief ich vollkommen erschöpft noch angezogen auf dem Sofa ein.



Color My World (BoyxBoy/Yaoi)Nơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ