26.Kapitel (Allen)

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Ich wachte von meinem Weckerklingeln auf und fühlte mich, als würde ich am liebsten wieder einschlafen. Energielos und müde, die Arbeit setzte mir zunehmend zu und ich brauchte defintiv mal wieder eine Pause.

Vollkommen automatisch, da es alltäglich war und ich es kaum noch wahrnahm, stand ich auf, wusch mich und betrachtete mich kurz im Spiegel. Mit jedem Tag sah ich schlimmer aus, geschaffter. Als würde ich krank werden und ich bekam auch das Gefühl, leichter geworden zu sein.

Ich schlüfte ins Wohnzimmer, wo mein Handy auf dem Tisch lag. Warum schaute ich noch jeden Tag nach? Ich wusste doch dass er mich weder anrief noch mir schrieb. Trotzdem konnte ich es nicht lassen jeden Tag aufs Handy zu schauen nur um sicher zu gehen dass ich auch nichts verpasste.

Ich vermisse dich. Wenn du noch dazu bereit bist würde ich gerne mit dir reden.

Ich starrte auf die Nachricht, die ich so eben bekommen hatte. Das war ein Traum oder? Ich starrte sie noch einmal an und kam zu dem Schluss, dass sie doch dort stand. Aber ich musste arbeiten... und ob ich heute Abend noch dazu in der Lage war ihm gegenüber zutreten...? Es sei denn...

Ich lief noch einmal ins Bad zurück und schaute noch einmal in den Spiegel. Abgesehen davon, dass ich mich wirklich schrecklich fühlte, sah ich auch genauso aus. Vielleicht konnte ich so tun als wäre ich krank und mir so ein bis zwei freie Tage verschaffen, ehe ich wieder arbeiten musste...

Kurz darauf klingelte es auch schon an der Tür und ich öffnete.

»Anna...«, begann ich und sie musterte mich besorgt.

»Du siehst furchtbar aus...«, sagte sie und betrachtete mein Gesicht eingehend.

»Ich glaube ich fühle mich nicht so gut.«

Sie nickte und kramte ihren Terminkalender heraus.

»Ich denke du bist einfach überarbeitet oder zumindest auf den Weg dahin. Wie viele Tage frei denkst du brauchst du?«, fragte sie und setzte sich an den Tisch, ich setzte mich neben sie.

»Ich glaube zwei reichen...« Sie nickte und begann Telefonate zu führen und Termine zu verschieben und alles mögliche. Ich saß schweigend daneben und bewunderte sie einmal mehr dafür, dass sie meine Managerin war und das alles so unglaublich gut unter Kontrolle hatte. Sie erstaunte mich, zum ersten Mal sah ich selbst wie stressig ihr Job war und konnte es mir nicht einfach nur vorstellen.

»Gut, ich habe alle Termine anders verlegen oder kürzen können«, seufzte sie nach etlichen Telefonaten und mehreren Tassen Tee.

»Danke, das ist mir wirklich eine Hilfe...«, meinte ich.

»Und du legst dich jetzt hin und ruhst dich richtig aus«, sagte sie streng und ich nickte brav. Danach verließ sie meine Wohnung.

Ich wartete ein wenig, ehe ich mich ebenfalls nach draußen stahl, natürlich in Tarnkleidung. Dylan müsste zu Hause sein, meistens fing er im Café erst mittags an zu arbeiten. Die Bahn konnte nicht schnell genug fahren bis ich dann endlich vor seiner Haustür stand und klingelte. Es dauerte eine Ewigkeit und mehrere Male klingeln ehe sich eine genervte Stimme meldete.

»Ja was ist denn?« Wenn er den Postboten auch so freundlich begrüßte...

»Ich bin es.«

Sofort schien er hellwach zu sein.

»Komm hoch.« Ein Surren ertönte und ich drückte die Tür auf, dann stieg ich die Stockwerke bis zu ihm nach oben. Er stand nur in Boxershorts in der Tür und musterte mich mit offenen Mund.

»Ich dachte du wolltest reden?«

Er trat zur Seite und ich ging hinein.

»Etwas trinken?«

»Nein danke.«

Er verschwand kurz Richtung Bad um sich etwas anzuziehen, dann stand er in T-Shirt und Jogginghose vor mir.

»Du siehst nicht gut aus«, murmelte er dann und setzte sich neben mich.

»Ich bin vielleicht etwas überarbeitet, deswegen habe ich mir frei genommen.«

Er musterte mich besorgt dann seufzte er und überlegte, wie er anfangen sollte.

»Es tut mir leid.«

»Was tut dir leid?«

»Das ich gegangen bin. Es war nun nicht gerade die nette Art, einfach zu verschwinden... aber ich war einfach unsicher und ich wusste nicht, wie ich dir gegenüber treten sollte. Da bin ich einfach geflüchtet...« Er sank immer mehr in sich zusammen und ich seufzte.

»Es hat mich verletzt ja, aber ich kann dich irgendwie auch verstehen. Immerhin war es meine Idee und ich hätte es dir gar nicht erst vorschlagen sollen, vor allem da ich wusste wie du darüber wirklich denkst.« Ich war gespannt worauf er hinaus wollte. Auf der einen Seite war da diese kleine Vorfreude in mir, die hoffte er würde mir dass sagen was ich hören wollte... aber dann war da auch diese kleine Stimme, die mir sagte dass er vielleicht ablehnen würde was wiederum ein eher beklemmendes Gefühl verursachte.

»Nachdem ich ein paar Tage in Ruhe bei meinen Eltern und zum Teil auch eher alleine verbracht habe, bin ich mir über einige Dinge klar geworden. Ich weiß nicht, wie ich das erklären soll, damit du es mir glaubst... aber ich versuche es einfach. Ich denke oft an dich, eigentlich so ziemlich die ganze Zeit, ich verbringe meine Freizeit auch gerne mit dir und ich vermisse dich, wenn du nicht da bist. Außerdem hat mir die Nacht ziemlich viel bedeutet, auch wenn das nach meinem Abgang wahrscheinlich eher wie das Gegenteil gewirkt hat. Natürlich bewundere ich dich und es mag auch sein, dass eine gewisse Bewunderung damit hinein geht... aber da ist etwas viel stärkeres, etwas was ich bis dahin noch nicht kannte. Meine Gefühle dir gegenüber sind einfach komplett anders als gegenüber einer anderen Person die ich je hatte, egal wen das betrifft. Und ich bin das einfach nicht gewohnt und ... also um das kurz zu sagen, ich liebe dich...«, schloss er seine Erklärung und ich starrte ihn einen Moment total überrascht an, ehe sich ein grinsen auf meinem Gesicht ausbreitete und ich realisierte was er gerade gesagt hatte.

»Bist du dir wirklich sicher, dass du mit mir zusammen sein willst? Es wird nicht einfach sein. Immerhin können wir uns nie öffentlich zu offensichtlich treffen – nicht, weil du ein anderer Kerl bist sondern mir geht es eher darum dass du in Ruhe gelassen wirst, was Presse und so weiter angeht oder du nicht von irgendeinem meiner Fans mal verfolgt wirst. Und es wird Zeiten geben da werden wir uns vielleicht mehrere Wochen nicht sehen... Gerade wenn ich wegen einem Dreh wegfliegen muss...«, meinte ich und Dylan nickte.

»Ich bin mir dessen bewusst und ich komme damit klar. Ich bin immerhin erwachsen.« Ich beugte mich zu ihm runter und küsste ihn, was er erwiderte. Normalerweise würde ich ja gerne etwas anderes tun, aber ich war so unglaublich müde, dass ich laut gähnte.

»Wenn du willst kannst du hier bleiben und schlafen, während ich auf der Arbeit bin«, meinte Dylan dann und ich nickte müde. Ich schaffte es noch meine Jeans auszuziehen, dann fiel ich auch schon in sein Bett, wo alles nach ihm roch und war unglaublich schnell eingeschlafen.


Ich habe mir vorhin mal angeschaut, in welchen Abständen ich zur Zeit eigentlich update... ich habe jetzt innerhalb einer einzigen Woche 13 Kapitel hochgeladen. Ich weiß ehrlich gesagt selbst nicht, wie ich das hinbekommen habe... xD Und meine kreative Phase scheint noch lange nicht vorbei zu sein...

Color My World (BoyxBoy/Yaoi)Unde poveștirile trăiesc. Descoperă acum