Kapitel 40 Höllischer Vertrag

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Mit einem lauten Schrei griff ich Luzifer mit dem Breitschwert an und wie ich es mir erwartet habe wehrte er es ohne mit der Wimper zu zucken mit seinen dämonischen Krallen ab.

"Nicht schon wieder dieses langweilige hin und her. Ich will mehr Spannung in diesem Kampf, sonst sehe ich mich doch schlussendlich gezwungen dich zu töten und das würde mir den Spaß nehmen!", sagte er herausfordernd und wartete auf meine Antwort, aber ich brodelte weiterhin so vor Wut, dass ich kein Wort heraus brachte. "Du bleibst stumm?", bemerkte er verwundert und hob seinen Augenbraue.
"Na gut, kann mir auch Recht sein."

Diesmal war er es, der mich angriff und schnell auf mich zu kam, aber ich wich nicht zurück und blieb, mit meinen Schwingen schlagend, in der Luft. Er holte mit seiner Kralle aus, um mich zu treffen, doch statt mein Schwert ebenso gegen ihn zu erheben, bewegte ich mich kein bisschen.
"Du dummes Ding!", rief er lachend und versuchte meinen Kopf zu treffen, aber genau in dem Moment verwandelte ich mich in Sekunden Schnelle in eine Fee und er verfehlte dadurch. Verwundert über ein so einfaches Ausweichmanöver reagierte er nicht schnell genug, sodass ich schnell hinter ihn flog. Erschrocken drehte er seinen Kopf nach hinten und sah noch, wie ich mich wieder in einen Voria verwandelte und meine Kralle in seine ledernen Schwingen und Rücken rammte.

Überrumpelt von der plötzlichen Attacke klappte sein Oberkörper nach vorne und er spukte mit schmerzverzerrtem Gesicht Blut. "Ist dir das Spaß genug?", knurrte ich wütend und riss meine Kralle aus seinem Rücken, nur um noch einmal auszuholen und ihn zu treffen.

Doch wieder hatte ich Luzifer unterschätzt und er wich noch aus, bevor ich ihn treffen konnte.
Weitere male schlug ich nach ihm und mühevoll versuchte er mir auszuweichen, trotzdem traf ich ihn einige Male, da er durch seiner starken Verletzung am Rücken träger und langsamer geworden war.
Ich wollte ein weiteres Mal ausholen und war durch meinen Blutrausch nicht aufmerksam genug, sodass Luzifer das nütze und mir in meinen Magen kickte.
Trotz seiner Verletzung war sein Tritt stark genug, dass ich einige Meter durch die Luft geschleudert wurde und ich kurz Kontrolle über meine Schwingen verlor, mich aber dennoch wieder fangen konnte.

Nun schwebten wir uns beiden gegenüber. Beide verwundet. Beide voller Wut und Hass. Doch nur ich verspürte den großen Kloß in meinem Hals von Leyas Tod.

"Ich hätte dich töten sollen, als du noch schwach und zu nichts zu Nutze warst.", keuchte Luzifer und wischte sich das Blut von den Lippen.
"Ich habe schließlich nicht erwartet, dass Micheal es schafft ein liebevolles, stummes Mädchen wie du es einmal gewesen warst, in so ein Monster zu verwandeln.", sagte er und sah mich mit eindringlichem Blick an. "Ein Monster, mit sehr großem Potential."

Argwöhnisch hob ich meine Augenbraue, als er das sagte. Was meinte Luzifer denn damit?

"Du hast doch irgendwas im Sinn, wenn du so etwas sagst. Rede weiter.", rief ich ihm zu und sah wie es in seinen Augen hinterlistig glitzerte.

"Schließe dich mir an und ich verspreche dir all deine Wünsche zu erfüllen!", sagte er und breitete seine Arme aus. "Mit meiner Hilfe kannst du alles bekommen. Ich kann deine Elfenfreundin wieder zum Leben erwachen lassen. Ich kann dir die Bürde nehmen ein Elemantary zu sein. Ich kann dir ein schönes und friedvolles Leben mit Nephaniel beschaffen. Ohne allen Gefahren, oder der Strafe, für den Mord den Nephaniel begangen hat."

Ich öffnete meinen Mund, um etwas zu sagen, doch er unterbrach mich. "Bevor du irgendetwas sagst, lass mich einmal ausreden.", tadelte er mich. "Du fragst dich sicherlich, was der Hacken an der ganzen Sache ist, oder?"

Unsicher nickte ich.

"Ich kann dich beruhigen, denn es gibt so gut wie gar keinen. Du musst dich weder mir anschließen, noch musst du mir deine Seele verkaufen. Ich will nur eine Sache von dir.", sagte er geheimnisvoll und lächelte mich auf einmal sanft an.
"Du überreichst mir deine Fähigkeiten als Elemantary und ich lese dir jeden Wunsch von deinen Lippen. Hört sich doch toll an, findest du nicht?"

Wie als wäre er die Schlange aus dem Dschungelbuch hatte er mich mit seinen schönen Worten eingelullt und ich konnte nicht anders, als zu nicken. Sein Vorschlag hörte sich wundervoll an. Er hatte alles ausgesprochen was ich tief in meinem Innerem mir am liebsten wünschte und nun konnte ich mir alles erfüllen. Worauf wartete ich noch? Ich musste doch nur meine paranormalen Fähigkeiten aufgeben, die ich sowieso nicht mochte, und könnte danach all dies hinter mich lassen.

"Okay, ich bin einversta-", sagte ich und wollte schon auf seinen Pack eingehen, als mich plötzlich jemand unterbrach.
"Nein! Mach es nicht Elia", rief Noel panisch und verwundert sah ich zu ihm. Mit entsetzten Gesichtsausdruck kam er auf mich zugeflogen und stoppte vor mir, sodass mein Blickfeld zu Luzifer verdeckt wurde. Fest hielt er mich an meinen Schultern fest und sah mich eindringlich an.
"Schließe diesen Vertrag auf keinen Fall ab! Elia, wie kannst du nur so dumm sein?", schrie er mich wütend an und ich blinzelte perplex. "Aber Noel, er kann-", sprach ich ihm dazwischen, aber er unterbrach mich wieder lautstark. "Nein Elia! Verdammt nochmal er ist der Teufel! Er bringt nur Unheil und Chaos, verstehst du das?"

Verständnislos blickte ich ihn an, als es mir aber auf einmal klar wurde, was ich beinahe getan hätte. Bestürzt schlug ich mir meine Hand vor meinen Mund und erleichtert seufzte Noel auf.
"Noel ich ... Ich wusste nicht...", stotterte ich, doch er legte einen Finger an meine Lippen. "Shht, es ist okay. Du hast den Vertrag schließlich nicht abgeschlossen.", murmelte er und auf einmal verfinsterte sich sein Gesichtsausdruck und er sah über seine Schulter zu Luzifer. "Wenigstens hast du nicht den Fehler begangen, den ich aus Dummheit vor einigen Jahren getan habe."

Verständnislos hob ich meine Augenbraue. Hatte er etwa...?

Wölfisch grinsend zuckte Luzifer mit seinen Schultern. "Ich war eigentlich stolz auf dich Noel. Immerhin warst du mein jüngster Vertragspartner." Plötzlich verfinsterte sich sein Gesicht schlagartig. "Es war zwar schön mit dir Geschäfte zu machen, doch ich kann es dir nicht verzeihen, dass du mir meine neue Kundin vor der Nase wegschnappst."

Laut knurrte Luzifer auf und bevor Noel und ich uns versahen, raste er mit irrsinniger Geschwindigkeit auf uns zu. Doch genau das war sein Fehler.

Noch bevor er bei uns ankam tauchten angsteinflößende violette Flammen auf Noels ganzen Körper auf und ich ließ zwei Elbenmesser in meiner Hand materialisieren. Zu spät erkannte der Teufel, dass er durch seine zahlreichen Verletzungen und Unterzahl es nicht gegen uns schaffen konnte, aber ungeachtet dessen griff er uns an.
Gestärkt durch das Vertrauen, dass Noel an meiner Seite war, ignorierte ich den Schmerz meiner eigenen Wunden und wich ihm mühelos aus.

Beide griffen wir nun Luzifer an zwei Fronten an und ich bemerkte, dass er Probleme hatte unserer beide Angriffe abzuwehren.

Und dann war er endlich da. Der perfekte Moment um den Teufel zu schlagen.

Schnell schlug ich ihm in seine Kniekehlen, sodass er nach vorne kippte und bevor er sich wieder aufrichten konnte, nahm ich seine Haare und riss seinen Kopf zurück. Sein Hals lag nun vollkommen frei vor mir und drohend schnitt ich in ihn mit meinen beiden Elbenmessern. Damit er wirklich gar keine Chance zu fliehen hatte hielt ihm Noel zusätzlich seine Handfeuerwaffe gegen seine Stirn.

"Luzifer.", murmelte ich schwer. "Die Schlacht ist hiermit beendet. Du hast das Spiel verloren."

Bright AngelsWhere stories live. Discover now