Kapitel 31 Kontrolle

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Noels Pov.:

Besorgt biss ich mir auf meine Unterlippe und sah zu dem Bildschirm über mir. Dank einer Technik, die erlaubte zu sehen, was in Elias Kopf vorging, während sie in der Simulation war, konnten die Paranormalen Lebewesen um mich und ich sehen was sie tat.

Die Menge tobte, als sie sahen wie Elia aus ihrem Versteck heraus sprang und in einer Schnelligkeit, die selbst für Elfen ungewöhnlich war, durch die Halle sprintete und dabei mit einer von ihr materalisierten Pistole schoss. Auf dem Bildschirm wurde groß angezeigt, dass sie drei ihrer Angreifer getötet hatte und die Paranormalen Lebewesen jubelten. Ich konnte ihren Enthusiasmus nicht teilen, ich musste mir eingestehen, dass ich leicht geschockt war.
Es schien Elia so leicht zu fallen zu töten. Dieses Verhalten passte ganz und gar nicht zu ihr, sie, die nicht einmal einer Fliege etwas antun konnte, brachte ohne mit der Wimper zu zucken Leute um.
Doch vielleicht war sie sich bewusst, dass sie es tun musste, um die Simulation zu bestehen? Möglicherweise konnte sie so leicht töten, weil sie wusste, dass ihre Angreifer nicht real waren?

So viele Spekulationen, so wenige Antworten, dachte ich mir und verzog mein Gesicht missbilligend, als mein Engel wieder zwei Angreifer umbrachte und es lauter um mich wurde.

"Schrecklich, findest du nicht?", sagte plötzlich jemand neben mir und verwundert drehte ich meinen Kopf zur Seite und sah in das Gesicht von Franklyn, Elias Bodyguard. Sein Gesichtsausdruck war ähnlich wie meiner, er schien die Euphorie der Paranormalen Lebewesen auch nicht zu teilen.
"Wieso freuen sie sich so sehr darüber?", fragte ich ihn und blickte wieder auf den Bildschirm. Ich glaubte Franklyn neben mir seufzen zu hören, doch ich konnte mir nicht sicher sein, da es so laut um mich war.

"Ich vermute mal, dass sie sich darüber freuen, dass der Seraphim so stark ist. Es gibt ihnen Hoffnung, dass sie mithilfe von Elia die Schlacht gegen die Demonen gewinnen könnten.", schrie er in mein Ohr und schwach nickte ich. Das hörte sich für mich plausibel an.
Wieder jubelte es lautstark, als angezeigt wurde, dass Elia die erste Phase geschafft hatte und die zweite nun beginnen würde.
Mit gemischten Gefühlen sah ich in ihre trüben Augen und in ihr todernstes Gesicht und musste schwer schlucken.

Ein lauter Gong ertönte und plötzlich schossen menschenähnliche Kreaturen auf sie zu. Drei dieser schwarzgekleideten Monster stürmten mit fletschenden Zähnen zu ihr und ohne einer erkennbaren Emotion drehte sie sich um ihre eigene Achse, sodass sie ihre neuen Gegner erkannte. Ihre Augen schlossen sich und sie ließ diese Dinger immer näher auf sich zukommen. Die Menge wurde unruhiger und man konnte hören, wie sich einige fragten, was sie da tat. Ich fragte mich das gleiche und sah nervös zum großen Fernseher, bereit dazu die Simulation zu stoppen, wenn es nötig war, als sie auf einmal ihre Augen aufriss und in die Höhe sprang.

Blitzschnell tauchten Engelsflügel hinter ihr auf und sie schwebte in der Luft, während ihre Angreifer unter ihr zusammen prallten. Verblüfft über ihre brilliante Idee entfuhr mir ein anerkennendes Pfeifen und auch die anderen Paranormalen Lebewesen staunten. Doch noch mehr taten sie und ich es, als plötzlich ein Feuerball in ihrer Hand erschien.

Gut für mich hörbar, dachte eine brünette Elfin neben mir laut nach:" Wie kann sie Engelsflügel haben, aber zur gleichen Zeit eine Feuerkugel eines Drachens erscheinen lassen? Wie macht sie das?". Sie sprach genau das an, was ich mir gedacht hatte, als mein Blick wieder auf den Bildschirm fokussiert wurde und ich sah wie sie mit drei Feuerbällen alle drei Kreaturen traf und diese jaulend in eine Ecke der Fabrikhalle verschwanden. Die dritte Phase wurde angekündigt.

Schwer verständlich murmelte Franklyn auf einmal neben mir etwas und drehte sich vom Bildschirm weg und ging. Verwundert rief ich ihm hinter her:" Wohin gehst du?". Er sah wieder zu mir und sagte etwas, doch genau in dem Moment ertönte der Gong wieder und dadurch verstand ich nichts. Bevor ich ihn bitten konnte sich zu wiederholen, war er verschwunden.

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