Kapitel 13 unerfreutes Wiedersehen

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Freudig drückte ich meine drei Freunde an mich und umarmte sie Minuten lang."Du bist wieder zurück", flüsterte Leya und Peter musste lachen"Was wirklich?", fragte er sarkastisch lachend und kasierte dafür einen Schlag von Leya und er hörte mit einem Grinsem im Gesicht zum Lachen auf.

Nach Minuten der Stille meinte Peter:"Vielleicht sollten wir hinein gehen, wir wollen doch nicht, dass irgendjemand Elia's Unterwäsche anstarrt" Sofort wurde ich rot wie eine Tomate und versuchte mit meinen zerrissenes T-shirt meinen BH zu bedecken. "Zuerst sollten wir dir aber noch unseren Vater vorstellen.", meinte Aaron ernst und schon kam derjenige auf mich zu.

Er war sehr groß, mindestens einenhalb Köpfe über mir. Hell Braunes bis zum Ohren langes Haar glitzerte in der Sonne und gab ihm einen gewissen Heiligenschein. An seinem Körperbau konnte ich erkennen, dass er regelmäßig trainieren musste.

Ich wusste sofort, dass er mir sympathisch war, als er mich anlächelte.

"Guten Tag Miss Smith, mein Name ist Thomas Forheigh, Anführer der Gestaltenwandler. Es ist mir eine Ehre die Seraphim kennen zu lernen.", begrüßte er sich und lächelnd schüttelte meine Hand. "Bitte duzen sie mich doch!", bat ich ihn und er nickte.

"Können wir endlich hinein gehen? Ich will Moon und Sun sehen!", quengelte Leya ungeduldig und ich riss meine Augen auf. "Die beiden Schwestern sind auch da?"."Bedauerlicher Weise ja.", murmelte Aaron genervt und Leya warf ihm einen Blick zu der hätte töten können.

"Ich brauche Aaron und Peter aber noch, ihr könnt euch ja in eurem Zimmer treffen.", sagte Thomas und ich nickte.

Aufgeregt lächelte mich Leya an und schnappte schnell meine Hand um ins Gebäude zu huschen. Doch wer uns beim Eingang entgegen kam ließ mich erstarren.

Tausende Warnsirenen begannen in meinem Kopf Alarm zu schlagen und gleichzeitig bumperte mein Herz schneller. Keuchend und vornüber gebeugt stand sie da und bemerkte mich anscheinend noch nicht, während er mich anstarrte.

"Mama? Papa?", fragte ich mit großen Augen und meine Mama schien plötzlich wieder topfit zu sein und schoss auf mich zu, um mich zu umarmen. Stocksteif ließ ich sie gewähren und hätte ihr gerne gesagt wie sehr ich mich freute sie wieder zu sehen, doch meine Gefühle hinderten mich daran. Der Hass, die Wut und das Rachegefühl gegenüber meines Vaters kämpfte mit der Liebe, Erleichterung und Freude für meine Mutter. Ich wusste nicht was ich tun sollte, ich war völlig überfordert.

Meine Mutter begann mit mir zu sprechen, doch ich sah nur an ihr vorbei zu meinen Vater, der wiederrum mich nur anstarrte. Am Rande bemerkte ich wie meine Mama verwundert stoppte und mich und meinen Vater abwechselnd fragend anschaute.

"Du wagst es dich blicken zu lassen? Nachdem du Noel getötet hast?", fragte ich leise und wütend. Meine Rache Gefühle überschäumten mich und schon tauchten meine Elemantary Augen auf. Wieder nur das rote Paar...

Doch nein! Ich sollte mich zusammen reißen! Ich will mich nicht hier zwischen allen Wesen die ich liebe zu einem Mosnter verwandeln!

Schnell schloss ich meine Augen und atmete tief ein und aus. Dann öffnete ich sie wieder und sagte emotionslos:" Komm Leya, lass uns gehen."

Ohne zu sehen ob sie mir wirklich folgte stürmte ich in das Gebäude. Hauptsache weit weg von Cole.

Nathaniels Pov:

Erschöpft öffnete ich die Haustür und trat ein. Ich war mehr als kaputt nach diesem Tag. Zuerst musste ich fünf Stunden lang die Neuen Engelswächter trainieren, dann noch ewig lang mit einem Drachen diskutieren, ob man hier im Gebäude rauchen darf oder nicht und zuletzt noch Elfen, Drachen, Gestaltenwandler und Feen vom Flughaufen hier her kutschieren. Dafür habe ich aber heute zum Ersten Mal mit Elia gesprochen, sie ist wirklich ein sehr besonderes Mädchen... Aber wo ist denn MEIN besonderes Mädchen?, fragte ich mich in Gedanken und zog meine Militärstiefel aus. Doch lange brauchte ich nicht nachdenken, denn schon hörte ich den sanften Klang von Klaviermusik aus dem Wohnzimmer.

Beethoven, der Lieblingskomponist von meiner Ehefrau Cirilia.

Federleicht schlich ich durch die Wohnung und fand sie tatsächlich im Wohnzimmer. Sie hatte mir den Rücken zu gedreht und wiegte etwas in ihrem Arm, während sie zur Musik mitsummte. Dieses Bild erwärmte mir mein Herz und der kalte SAC Agent in mir, wich dem liebevollem Ehemann und Vater.

Ich wollte nicht, dass sie aufhörte zu summen und ging leise auf sie zu. Eigentlich hätte sie mich auch schon längst hören müssen, doch anscheinend war sie so sehr in Gedanken vertieft, dass sie mich nichtmal bemerkte.

Mit den letzten Klängen verstummte das Klavierspiel von Beethoven und ein neues begann. Sie hörte auf zu summen und küsste den Kopf des kleinen Würmchens in ihren Arm.

Sanft legte ich meine beiden Arme um ihre Hüfte und sie schreckte auf. Schnell drehte sie sich zu mir um und bemerkte, dass ich nur hinter ihr stand. "Puhh, Liebling! Dass du mich immer so erschrecken musst!", seufzte Cirilia und ich lächelte entschuldigend." Tut mir Leid, das war eigentlich nicht beabsichtigt, ich wollte dich nur nicht beim Singen stören. Wie geht es eigentlich unserem Kleinem?"

Ich beugte mich zu meinem Sohn, der in den Armen meiner Frau schlief und seine Faust im Mund lutschte. Plötzlich riss er aber seinen kleinen Mund weit auf und seine Augenlider flatterten bis sie zu fielen."Hier, du kannst ihn in sein Bettchen bringen.", flüsterte Cirilia und reichte mir unseren Sohn. Lächelnd nahm ich ihn in meine Arme und legte seinen Kopf behutsam auf meine Brust.

Langsam ging ich mit ihm zu seinem Zimmer und legte ihn in sein blaues Gitterbett. Doch gehen wollte ich nicht, es war einfach zu schön seinen Sohn nach einem Anstrengendem Tag zu sehen. Er war mittlerweile vier Monate alt, sein Name war Rafael. Auf seinem Köpfchen wuchs zwar erst nur ein kleiner Flaum von Haaren, trotzdem konnte man schon erkennen, dass sie hellblond waren. Die gleiche Haarfarbe wie Nathaniels und meine Haare.

Plötzlich trat eine strenge Falte auf seinem kleinen Gesicht auf, wie als würde er etwas schlechtes träumen. Schnell scannte ich seine Gedanken. Es war eigentlich ein banaler Traum, den er träumte, doch es schien als würde er diesen nicht wollen. Ich dachte nach an eine schöne Erinnerung von mir und schickte sie ihm gedanklich. Wie erwartet wurde er ruhiger und ich nahm schnell seinen Schnuller, um ihn in den Mund zu stecken. Selbst mich beruhigte es ein wenig ihn an den nuckeln zu sehen und ich musste lächeln. Ich sah, dass meine Arbeit hier mit getan war und ich ihn schlafen lassen sollte und ging leise aus dem Raum heraus.

Wie erwartete wartete Cirilia schon im Wohnzimmer. Schnell ging sie auf mich zu und umarmte mich. Ich fand es süß, dass sie sich auf die Zehenspitzen stellen musste, um ihren Kopf auf meine Schulter zu legen, doch außer einem kleinem lächeln ließ ich mir von meiner belustigung nichts anmerken.

"Liebling?", fragte sie.

"Was gibt es denn, meu coraçāo. Mein Herz", hauchte ich ihr ins Ohr und spührte wie sie eine Gänsehaut bekam. Ich wusste, dass sie es liebte, wenn ich portugisisch sprach. Ich konnte es dank meinem Vater, er kam aus Lissabon.

"Ich bin sehr müde und ich spühre du auch, wollen wir uns einen gemütlichen Abend machen und uns irgendetwas im Fernsehen anschauen?", nuschelte sie in meinen Nacken und ich antwortete ihr mit rauer Stimme:" Isso seria como o paraíso na terra. Das hört sich wie der Himmel auf Erden an."

Bright AngelsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt