Kapitel 29 Vorsehung

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Coles Pov.:

"Wieso hast du mich zu dir gerufen?", fragte ich schwer schnaufend Michael, da nachdem er mich so dringend zu sich berufen hatte, ich sofort alles stehen und liegen ließ und zu seinem Büro lief.

"Entschuldigung, dass du dich so sehr beeilen musstest, aber bei dieser Sache brauche ich dich dringend.", sagte er mit einer ernsten Miene und überging somit eigentlich meine Frage, als es plötzlich an der Tür seines Büros klopfte. Wen hatte er noch zu sich gerufen?, fragte ich mich, als Michael rief, dass derjenige eintreten könne und die Tür geöffnet wurde. Energievoll wie immer trat Nathaniel ein.

"Sie haben nach mir gerufen.", stellte er unnötigerweise fest und der Erzengel nickte. "Setzt euch doch bitte.", bat er uns und wir taten es ohne Unschweife.

Mit weiterhin ernstem Gesichtsausdruck sah er uns an und sagte nichts. Langsam bekam ich ein schlechtes Gefühl bei der Sache, ich hatte ihn noch nie so ernst und in sich gekehrt gesehen und immerhin kannte ich ihn jetzt schon seit knapp mehr als 5 Jahren. Irgendetwas stimmte nicht.

"Raus mit der Sprache, was ist los?", fragte ich ihn ungeduldig und er seufzte auf einmal auf. "Was los ist? Ich sage es mal direkt, wir stecken richtig tief in der Scheiße, das ist los.". Überrascht von der vulgären Ausdrucksweise seines Chefs sah Nathaniel ihn mit großen Augen an. "Wie meinen Sie das?", fragte er und Michael lehnte sich in seinem Bürostuhl zurück. "Genau so wie ich es gesagt habe."

Das war genug! " Verdammt nochmal Michael! Hör auf damit in Rätsel zu sprechen und antworte endlich!", sagte ich wütend und bemerkte wie plötzlich meine Elementary Augen vor mir erschienen und beruhigte mich wegen ihnen sofort wieder.

Michael hatte das natürlich bemerkt und sah mich belustigt an. "Du kannst dich ruhig verwandeln, das was ich euch erzähle wird dich sowieso dazu verleiten es zu tun.". Ich wollte dazu noch etwas sagen, aber er ließ mich dazu nicht kommen und begann einfach zum Erzählen:" Vielleicht ist es euch schon aufgefallen, wenn nicht ist es sowieso dafür schon zu spät.

Auf jeden Fall, ihr wisst doch wie die Angriffe von Inth und Demonen auf Zivilisten gestiegen sind, nachdem wir den Vertrag mit Luzifer abgeschlossen haben. Deswegen schickte ich auch weltweit Agenten aus, um diese Kreaturen zu stoppen, doch vor ein paar Wochen wurde ich von Agenten, die in Afrika stationiert waren angefunkt, mit der Anforderung wieder nach Vancouver zurück geschickt zu werden, da sie nichts mehr zu tun hatten. Ich hielt das zuerst als eine schlechte Ausrede, weil ich dachte, dass sie zu überfordert mit der Situation waren, doch dann sah ich mir die letzten Ergebnisse von Angriffen weltweit an und konnte es einfach nicht glauben. Die Überfälle waren von um die 50 pro Woche auf mickrige 10 geschrumpft! Und mich beschlich eine schlimme Vorahnung."

Plötzlich stoppte er und fuhr sich über sein übermüdetes Gesicht. Anscheinend wollte er, dass wir darauf kamen was seine Vorahnung war. Finster, weil er es uns nicht einfach sagte sah ich ihn an, als sich auf einmal Nathaniels Augen neben mir weiteten. Er hatte es anscheinend rausgefunden. "Meinen Sie etwa...", begann er und Michael nickte. "Ja, ich bin mir zu 100 Prozent sicher.". "Wäre einer von euch beiden so reizend und würde es mir erklären?", grummelte ich und Michael setzte schon dazu an es mir zu erklären, als plötzlich die Tür seines Büros lautstark aufgestoßen wurde und jemand herein taumelte.

Alarmbereit sprangen wir alle sofort auf, wobei Nathaniel eine Pistole aus seiner Hosentasche zog ich eine in meiner Hand materialisieren ließ. Ohne jeglichem Zögern zielten wir auf den Eindringling, der weiter auf uns zu taumelte und plötzlich schlaff zu Boden fiel. Sogleich sahen wir wer es war.

"Nephaniel!", rief Nathaniel erschreckt und sprintete sofort zu seinem Bruder, um ihm zu helfen. "Bleib von ihm weg!", rief ich ihm streng zu und verwundert stoppte er vor Noel. "Wies-", wollte er fragen, als sein Bruder plötzlich etwas leise murmelte. Immer wieder flüsterte er es wie von Sinnen und begann am ganzen Körper zu zittern. Zuckend hob er seinen Kopf und wir konnten sein vor purer Angst verzogenes Gesicht sehen. Mit leerem Blick sah er durch seinen Bruder durch und murmelte nochmals:" Schlacht."

Nicht achtend auf meinen Befehl kniete sich Nathaniel vor ihm hin und schüttelte ihn." Nephaniel! Irmão! Bruder! Was ist los mit dir?"

Doch Noel antwortete ihm nicht, sondern redete nur immer lauter und schneller. "Blut. Opfer. Schlacht. Chaos. Trauer. Tot. Verlust.", wiederholte er immer wieder und schluchzte auf einmal auf. "In-n einer Woche begi-i-inn es.", wimmerte er und verdrehte schließlich seine Augen und brach zusammen.

Geschockt starrten wir drei auf ihn. Ohnmächtig war er auf den mit grauen geweiteten Augen Nathaniel gefallen, der ihn schützend in seinen Armen hielt.

Michael fand als erstes von uns die Sprache wieder:" Nathaniel, ruf bitte Elia an, ich muss etwas mit ihr besprechen und sie soll Noel wieder holen.". Wieder gefasst nickte derjenige und holte vorsichtig sein Handy aus seiner Hosentasche. Langsam kam Michael auf mich zu. "Ich glaube ich konnte nicht besser erklären, was diese Biester aus der Hölle planen.", sagte er sarkastisch und ich sah ihn ausdruckslos an. "Du glaubst also, dass Luzifer uns wieder herausfordern will.". " Das glaube ich nicht nur, das weiß ich und dein Schwiegersohn war der größte Beweis dazu.".

Verärgert überging ich, dass er Noel meinen Schwiegersohn genannt hatte und sagte:" Also werden sie in einer Woche uns angreifen. Ich würde sagen, dass sie uns direkt hier attackieren werden.". Der Erzengel nickte. " Wenn wir uns beeilen können wir es noch rechtzeitig schaffen Zivilisten und Paranormale Lebewesen, die kampfunfähig oder zu unerfahren sind, von hier weg zu schaffen."

Elia unterbrach uns, die in den Raum hinein gestürmt kam und nicht auf uns beide achtend sofort zu Noel lief. Panisch sah sie ihn an und rüttelte an ihn, als er langsam seine Augen wieder öffnete und sie erleichtert aufseufzte.

Besorgt blickte ich zu ihr herüber. Ich wusste was es für sie bedeutete, dass wir in den Krieg zogen und mir gefiel es ganz und gar nicht. "Sie muss der Seraphim sein und gegen die hochrangigen Demonen oder sogar Luzifer selbst kämpfen.", murmelte ich mehr zu mir selber, doch trotzdem antwortete mir Michael:" Ja, es geht nicht anders."

Schwer musst ich aufseufzen. "Das heißt, dass sie morgen die Simulation bestehen muss?", fragte ich und mein Chef nickte.

Ich drehte mich wieder zu Elia und Noel und sah wie sie ihn erleichtert küsste und blickte mit einem schlechtem Gefühl schnell wieder weg von den beiden.




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