Kapitel 19 Thindrial und Lolika

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Okay dieses mal habt ihr gaaanz viel zu lesen, nur ich konnte gar nicht aufhören zu schreiben! Also, viel Spaß, mit heute 1300 Wörtern ;]

"Willkommen ihr drei! Kommt nur herein, wir wollen doch nicht von den Gelsen zerstochen werden!", begrüßte uns Noels Mutter und meine Augen weiteten sich überrascht, als ich sie sah. Ich hätte nicht gewusst wie ich mir seine Mutter vorgestellt hätte, aber so sicherlich nicht!

Im Gegensatz zu ihren zwei Söhnen hatte sie braun rotes Haar, welches stark gekringelt war. Ihr Gesicht hatte auch eine ganz andere Form und statt wie Nathaniel eine leicht bräunlichen Hautfarbe zu haben, war sie bleich wie ein Albino.

Sie kicherte und riss mich aus meinem Starren. Sofort wurde mir bewusst, wie ich sie angestarrt haben musste und beschämt blickte ich auf den Boden. "Das braucht dir nicht peinlich sein, ich weiß, dass ich ganz anders als meine Söhne ausschaue, du bist nicht die Erste, die das sehr verwundert. Übrigens, es ist mir eine Freude dich kennen zu lernen! Nathaniel hat uns schon so viel von dir erzählt!", lenkte sie mich ab und lächelte mich freudig an. "I-ich war auch sch-schon sehr aufgeregt auf Sie.", stammelte ich nervös und sie sagte lachend:"Brauchst nicht so nervös zu sein und du kannst mich duzen. Nenn mich bitte einfach Lolika oder wie mein Mann sagt Lola."

Nicht mehr ganz so unsicher nickte ich und sie nahm mich sanft an der Schulter und brachte mich aus dem Foyer. Sie führte mich in das liebevoll eingerichtete Treppenhaus und öffnete eine Tür rechts neben ihr und ich trat ein.

Dahinter erstreckte sich das Esszimmer. Ein lieb hergerichteter Tisch mit um die acht Stühle stand dort und Nathaniel, Cirilia und ein fremder Mann saßen schon am Tisch. Rafael saß auf einem Hochtisch und patschte laut gackernd auf sein kleines Plastiktischerl vor ihm.

Lolika führte mich zu dem Sessel gegenüber von dem jungem Ehepaar und der fremde Mann, den ich vermutete der Vater zu sein, saß neben mir. Wohlwollend lächelte er mich an. "Es freut mich dich kennen zu lernen. Ich bin Thindrial, der Vater der beiden Chaoten namens meine Söhne.", begrüßte er mich und ich schmunzelte.

Thindrial sah schon viel mehr wie Nat aus, doch auch er hatte keine hellblonden Haare, wie seine Söhne, sondern nachtschwarzes Haar. Dafür hatte er eine ein bisschen dünklere Hautfarbe, als sein ältester Sohn und die gleiche Gesichtsform wie Noel und somit sah er ihnen wenigstens ein bisschen ähnlich.

"Also, weil du das erste Mal bei uns bist, wollen wir dich mal ein bisschen über unsere recht ungewöhnliche Familie aufklären.", richtete sich Thindrial an mich und ich nickte mit dem Kopf, als Anzeichen dafür, dass er weiter reden sollte.

"Wie du schon bemerkt hast, schaut meine Frau unseren Söhnen gar nicht ähnlich. Das war jedoch nicht immer so. Du musst wissen, dass Lola an einer Krankheit leidet, die höchst ungewöhnlich ist. Ihr Körper ändert sich jedes Monat. Einen Monat hat sie wie jetzt rot braunes Haar, nächstes Monat hat sie blondes wie unsere Söhne. Wir haben schon vieles dagegen probiert, nur diese Krankheit kommt von ihrer Mutter. Ihr Vater war ein Engel und ihre Mutter eine Verfluchte. Auch bei ihr veränderte sich monatlich das Aussehen und diese Krankheit hatte sie bedauerlicher Weise an ihre Tochter weiter vererbt. Bitte habe die Diskretion und akzeptiere das."

Ich nickte hecktisch und fragte Lola:" Werde ich, aber das hätte ich sowieso. Aber dürfte ich dir dann dazu ein paar Fragen stellen? Etwas ähnliches habe ich noch nie gehört!". Erfreut lächelte sie mich an und nickte aufgeregt mit ihrem Kopf.

"Okay, das hätten wir auch mal. Zweitens ist, dass du dich bitte nicht wunder sollst, wenn ich plötzlich beginne Portugisisch zu sprechen. Nach knapp 50 Jahren in Madeira kann ich mir das nur schwer abgewöhnen."

Warte! Stopp mal! 50 Jahre? Er sah höchstens wie knapp Anfang 40 aus, wie konnte er dann 50 Jahre in Madeira gelebt haben?

"Thindrial? Darf ich dir eine Frage stellen.", fragte ich verwirrt und ruhig nickte er. "Wie kann es sein, dass du wie Anfang 40 ausiehst, aber 50 Jahre in Madeira warst?". Verwundert sah er mich an und fragte leicht anklagend Nathaniel:" Hast du ihr überhaupt etwas erklärt?". Dieser verzog schuldbewusst sein Gesicht und zuckte mit den Schultern."Ich kam daweil leider noch nicht dazu."

Vollkommen aus der Bahn geworfen sah ich zwischen den beiden hin und her und fragte leicht ungeduldig:"Was denn bitte noch erklären?"

"Okay, du musst noch einiges über die Paranormalen Lebewesen erfahren. Zu allererst kommen wir zu uns, den Engeln. Ich glaube du weißt schon vieles über uns, aber wie ich sehe hast du noch keine Portal-User, vielleicht frage mal Michael oder Cole danach, dass du ihn bekommst. Und bevor du fragst, ein Portal-User baut dir, wie der Name schon sagt, ein Portal auf und dass wann und wo du willst. Die einzigen Kriterien sind, dass du nur alleine in das Portal gehen darfst und ausschließlich Engel durch eines durchgehen können. Das Bedienen wird für dich glaube ich auch kein großes Problem sein. Es ist wie ein Handy, nur ist auf dem Gerät eine "App" vorhanden, mit der du einstellst kannst wo du hin willst.", erklärte er mir geduldig und endlich verstand ich, wie Michael es geschafft hatte mich zu finden und das ohne Auto!

"Natürlich gibt es dann noch Kleinigkeiten bei den anderen Paranormalen Lebewesen, dass zum Beispiel Drachen ihren Willen dir aufzwingen können. Eine eher schlechte Eigenschaft von ihnen. Das fördert nicht gerade das Vertrauen in ihre Art, wenn du immer daran denken musst, dass sie dich vielleicht gerade eben manipulieren.", vervollständigte Nathaniel ihn und ich vermutete, dass er dabei Erfahrung bei den Drachen gehabt hatte.

"Und bei sowohl Elfen, Feen und Gestaltenwandler ist es so, dass wenn sie längere Zeit nicht in der Natur waren schwach und kränklich werden. Deswegen verstehe ich nicht, wieso die Elfen ihr Hauptquartier in Paris haben. Im Gegensatz zu den Feen oder Gestaltenwandler, die jeweils ihre Hauptstädte in Sydney und Honululu haben, wobei die Natur näher ist, muss man in Paris ein bisschen fahren, um Plätze zu finden, wo du deine Paranormale Seite voll und ganz austoben kannst.", beendete Thindrial seine und Nathaniels Erklärung.

Okay, da hatte ich mir einiges zu merken, schließlich waren all diese Wesen in mir vereint!

Doch trotzdem hatten sie mir meine eigentliche Frage nicht beantwortet! Genau das sagte ich auch und sah wie sich Thindrial und Lola leicht verkniffen ansahen.

Es herrschte kurz Stille, doch dann seufzte Lola und erklärte:"Cole wollte eigentlich nicht, dass wir dir das erzählen, aber wir kommen davon jetzt nicht mehr vorbei. Paranormale Lebewesen werden nicht nur wegen ihren Arten so genannt. Wir hätten vielleicht noch als Menschen durch gehen können, doch durch diese Eigenschaft geht es nicht. Unser Alterungsprozess ist ganz anders, als bei Menschen. Während sie mit 70 Jahren schon alt ausehen, sehen wir mit so vielen Jahren aus wie 50. Unser Körper ältert viel langsamer, ein Paranormales Lebewesen kann weit mehr als 100 Jahre alt werden. Ab 20 Jahren beginnt dein Körper nur ganz langsam zu altern. Thindrial und ich sehen, wie du schon gesagt hast, wie Anfang 40 aus. Eigentlich sind wir beide 60 Jahre alt."

Wow, dass hätte ich nicht geahnt. Ich hatte geglaubt, dass ich schon alles von mir selber wusste, doch dies bewies mir jetzt das Gegenteil. Aber trotzdem stellte sich mir die Frage auf, wieso Cole nicht wollte, dass ich es nicht erfahre! Immerhin ist es mein Leben!

Doch plötzlich klickte es bei mir. Meine Mutter ist kein Paranormales Lebewesen. Wenn sie 80 ist wird mein Vater noch wie 60 aussehen. Er wird einfach weiter ohne sie leben können, für ihn sind 80 Jahre schließlich nicht so viel.

Meine Fäuste ballten sich unter dem Tisch und rasende Wut brachte mein Inneres zu brennen. Wie konnte er ihr das antun! Wieso ist er nicht einfach tot geblieben! Meine Mutter wird leiden, das war ich mir sicher. Sie hatte das nicht verdient. Er hatte sie nicht verdient.

Mit zusammen gebissenen Zähnen murmelte ich:"Es tut mir leid, aber ich brauche ein bisschen frische Luft.". Leicht besorgt sah mich Thindrial an, nickte aber und ich floh förmlich aus dem Raum.

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