Kapitel 8

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Ich stand links neben Lexas Thron und ließ meinen Blick über die Anwesenden der Versammlung schweifen. Alle Vertreter jedes Clans waren anwesend - sogar Clarke, Wanheda, vom 13. Clan.
Um meine Augen war eine schwarze Kriegsbemalung gezeichnet. Wie Lexa trug ich einen silbernen Kreis auf der Stirn. Meine Haare waren wieder zu einer Grounderfrisur geflochten - ich hatte mich schon lange nicht mehr so wohl gefühlt.
»Botschafter des Bundes, heute lösen wir unseren Pakt ein«, sagte Titus. »Der Clan, der sich gegen einen von uns stellt, stellt sich gegen uns alle. Bringt die Angeklagte herein!«
Die Tür wurde aufgestoßen und einige Wachen führten Königin Nia, das Oberhaupt der Ice Nation, herein. Mit Hass und Abneigung beobachtete ich sie. Am liebsten hätte ich meinen Dolch gezogen und wäre ihr an die Kehle gesprungen, doch die Vernunft siegte. Vorerst. Nia wurde vor Lexa auf die Knie gedrückt. Der Commander musterte sie mit einem finsteren Ausdruck und ich straffte meinen Körper.
»Königin Nia von Azgeda hat die Zerstörung von Mount Weather gestanden, welche den Tod von 49 Mitgliedern der Skaikru verursachte. Wanheda, was sagst du?«
»Die Skaikru fordern Gerechtigkeit«, antwortete Clarke schließlich.
»Azgeda nou badan disha gada op nowe!«, zischte Nia der blonden Frau zu.
»Shof yu op!«, herrschte Titus sie an. »Die Strafe für dein Verbrechen ist der Tod. Hast du etwas zu deiner Verteidigung zu sagen?«
»Ich brauche keine Verteidigung. Sie schon.« Nia deutete auf Clarke. »Heute ist der Tag des Gerichts. Ich beantrage ein Misstrauensvotum.«
Titus vollführte eine Handbewegung. »Führt diese Königin ihrem Schicksal zu.«
Die Soldaten setzten sich in Bewegung und wollten Nia töten, doch ein alter Mann, er war vom Floukru Clan, mit einem weißen Bart erhob sich.
»Slou yu rou daun. Nou Heda noumou«, sagte er.
»Nou Heda noumou«, meinte auch ein anderer, und immer mehr und mehr stimmten in den Ruf mit ein.
»Schafft sie auch weg!«, befahl Titus und deutete auf diejenigen, die sich erhoben hatten.
»Hod op!«, rief Lexa und die Wachen hielten inne.
Titus beugte sich zu ihr herüber und flüsterte: »Lexa, bitte exekutiert diese Verräter.«
Lexa hob die Hand und Titus schwieg. »Lasst sie gewähren.«
»Commander, was ist das?«, wollte Clarke wissen.
Ich atmete tief ein. Das ist doch offensichtlich.
»Das ist ein Putsch. Das ist das Gesetz, ihr Gesetz ...«
Nia erhob sich auf die Beine und sah sich um. »Ein Commander kann nur durch einstimmigen Beschluss der Botschafter, oder durch den Tod, der Macht enthoben werden«, erklärte die Königin von Azgeda.
»Er ist nicht einstimmig«, warf Clarke ein.
Nia wandte sich mit einem wutverzerrten Gesicht zu Clarke um. »Wir erkennen die Legitimität der Skaikru nicht an.«
»Das tun wir«, beharrte Titus. »Die Skaikru erhielten gestern das Brandzeichen. Sie sind der 13. Clan. Dieses Misstrauensvotum ist gescheitert. All diese Putschbefürworter«, er deutete auf die Versammelten, »werden dasselbe Schicksal wie die Eiskönigin erleiden.«
»Sie wird uns nicht die Köpfe abschlagen, denn sie weiß, dass unsere Armeen zurückschlagen werden«, entgegnete Nia.
»Niemand redet hier vom Köpfeabschlagen«, warf ich ein.
»Doch, das tun wir.« Titus funkelte mich wütend an.
»Niemand von uns hier will Krieg.« Nia sah sich um.
»Wir wissen beide, was du willst, Nia«, sagte Lexa.
»Du sagst, du willst keinen Krieg. Du lügst. Wenn du nicht das bekommst, was du willst, dann versuchst du es mit allen Mitteln zu erhalten«, zischte ich. »Ripa!«
Lexa hob die Hand und ich schwieg. Der Commander erhob sich und schritt die Stufen hinunter, herüber zu Nia. »Wenn du mich meines Kommandos entheben willst, fordere mich heraus und lass uns das klären.«
»Wie du wünschst. Du bist herausgefordert.«
»Und ich nehme die Herausforderung an«, sagte Lexa.
»So sei es. Soulou gonplei. Krieger gegen Krieger, bis zum Tod«, verkündete Titus. »Königin Nia von Azgeda, wen wählt ihr als Euren Wettkämpfer?«
»Meinen Sohn Roan, Prinz von Azgeda.«
Erst jetzt sah ich mir den Botschafter der Ice Nation genauer an. Es war tatsächlich Prinz Roan. Der, der Clarke entführt und hierher verschleppt hatte - und er schien über seine Wahl nicht erfreut.
»Heda, wer wird für Euch kämpfen?«, fragte Titus die Frau neben mir.
Lexa wandte sich um und schritt die Stufen zu ihrem Thron hinauf. Langsam drehte sie sich um und setzte sich auf ihren Stuhl. Ihr Blick wanderte zu mir und ich senkte ehrfürchtig meinen Kopf. »Ich melde mich freiwillig, Heda.«
Ich sah, wie sie überlegte. Sie ließ von mir ab und blickte wieder zu den anderen. »Ai laik Heda. Nou na throu daun gon ai. Doch Rosana ist meine zweite Hälfte, meine zweites Ich. Sie kämpft für mich, in meinem Namen. Em wan op, ai wan op!«

Es macht unfassbar viel Spaß, in der Grounder-Sprache zu schreiben. Gefällt es euch auch oder nervt es?

Danke für eure Votes. Ich hoffe immer noch auf mehr Kommis xD

Ich habe die Story ein wenig geändert. Ich hoffe, ihr nehmt es mir nicht übel, dass Rose jetzt kämpft und nicht Lexa.

Schreibt eure Meinung in die Kommis!

Noch einen tollen Abend :*

Azgeda nou badan disha gada op nowe! - Die Ice Nation antwortet diesem Mädchen nicht.

Shof yu op! - Schweig!

Slou yu rou daun - Nicht so schnell.

Nou Heda noumou - Nicht länger Commander.

Soulou gonplei - Zweikampf.

Nou na throu daun gon ai - Niemand kämpft für mich.

Em wan op, ai wan op! - Stirbt sie, sterbe ich.

Yu Gonplei Nou Ste Odon Nowe || The 100 [Staffel 1-3]Where stories live. Discover now