Kapitel 30

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»Bitte, Rose«, flehte Clarke zum wiederholten Mal. »Es ist die einzige Möglichkeit.«
»Ach ja?« Ich blieb stehen - die ganze Zeit war ich auf und ab gelaufen - und blickte sie verständnislos an. »Es gibt nur diese eine Möglichkeit? Mir einen Chip in den Nacken pflanzen, der angeblich gegen A.L.I.E. helfen soll? Woher wissen wir, dass er mich nicht verändert?«
»Er hat Lexa auch nicht verändert«, erwiderte Clarke.
»Und woher willst du das wissen? Woher willst du wissen, dass dieses Ding sie nicht manipuliert hat? Sie in ihren Entscheidungen beeinflusst hat?«
»Ich weiß es nicht«, gab die blonde Frau leise zu.
Ich deutete finster mit dem Finger auf sie. »Und das ist der Punkt. Du weißt es nicht. Du weißt nur so viel, dass man dem ausgewählten Commander die Flamme in den Kopf packen kann und dass es A.L.I.E. 1 ist, aber mehr nicht!«
Bellamy drehte mir den Rücken zu, um Clarke etwas zu sagen, doch war es so laut, dass ich es. »Lass mich mit ihr reden. Vielleicht kann ich sie überzeugen.«
Clarke nickte, ohne den Blick von mir zu wenden, und Bellamy ergriff seine Waffe.
»Gibt es hier irgendeinen Raum, wo wir ungestört sprechen können?«
Ich antwortete nicht, sondern verließ mit verschränkten Armen den Raum. Bellamy folgte mir in mein ehemaliges Zimmer und schloss sogleich die Tür hinter sich. Ich hatte ihm den Rücken zugedreht, während er am Eingang stehen blieb.
Bellamy verschränkte ebenfalls die Arme vor der Brust und seufzte schwer. »Rose ...«
»Nein!« Mit einer Handbewegung schnitt ich ihm das Wort ab und mit einem finstren Ausdruck wandte ich mich zu ihm um. »Ich möchte nichts davon hören.«
»Du rettest unzählige Leben«, meinte Bellamy. »Unschuldige Menschen. Wenn wir A.L.I.E. nicht aufhalten, dann werden wir überrannt. Es gibt dann kein Zuhause mehr, wo wir leben können. Keine Freunde, die dir beistehen.«
»Aus dir spricht Clarke«, spie ich angewidert aus. »Du warst zuvor dagegen und jetzt, jetzt auf einmal bist du vollkommen davon überzeugt.«
Bellamy lachte leise und blickte zu Boden, um das Lächeln zu verdecken. »Du denkst immer noch ...«
»Ja, klar, denk ich das noch!«, schrie ich. »Ich sehe diese Blicke, die du ihr immer zuwirfst. Wie du sie anlächelst, mit ihr sprichst.«
»Du liebst mich also doch.«
Ich wischte mir mit der Hand über das Gesicht. Tränen hatten sich unbemerkt in meine Augen geschlichen und ich schluckte schwer. Nervös fuhr ich mir mit der Hand durch die Haare und sah ihn dann wieder an.
»Lincoln ist tot. Wir können es nicht ändern und wahrscheinlich hätten wir es auch nicht ändern können. Nicht du hast die Waffe gehalten, nicht du hast geschossen, auch wenn du dich echt wie ein Arsch verhalten hast.« Ein verzweifeltes Lachen drang aus meiner Kehle hervor. »Das alles wäre nicht passiert, wenn ich zu dir gegangen wäre, damit du weißt, dass ich lebe. Doch ich musste ja hierbleiben, in Polis, bei Lexa, wo ich beinahe gestorben wäre.« Ich schwieg kurzzeitig, überlegte. »Ich könnte niemals ohne dich leben, Bellamy. Du bist der wichtigste Mensch für mich. Ich weiß, dass ich mich dir gegenüber scheiße verhalten habe, und ich wünschte, ich könnte die Zeit zurückdrehen, doch leider liegt so etwas nicht in meiner Macht.« Mit weiterhin tränenden Augen sah ich ihn an. »Ich kann verstehen, wenn du Clarke mehr ... magst. Sie ist hübsch und sie ist verantwortungsvoll und ...«
»Rose ...«
»... sie würde alles für ihre Freunde tun.«
»Rose ...«
»Außerdem hält sie bis zum Ende durch, gibt nie auf, und sie ist mutig.«
»Rose!«, sagte Bellamy noch einmal, etwas lauter als zuvor, und erst jetzt blickte ich auf.
Langsam schritt er auf mich zu und umrahmte schließlich mit seinen Händen mein Gesicht. Er hob meinen Kopf an und ich sah ihm tief in die Augen. Ich wollte seinem Blick ausweichen, doch war sein Griff zu stark.
»Bellamy ... Bell, ich ...«
»Halt einfach den Mund«, flüsterte er und beugte sich zu mir hinunter.
Sanft drückte er seine Lippen auf meine und ich schloss die Augen. Das habe ich vermisst. Seine Wärme zu spüren, seine Nähe, mich geborgen zu fühlen und sicher. Er löste sich von mir, doch nur so weit, dass sich unsere Nasenspitzen noch berührten. Ich lächelte und legte eine Hand auf seine Wange.
»Ich liebe dich«, hauchte ich.
»Kannst du das auch in deiner Sprache sagen?«, fragte Bellamy mit einem gespielt provokanten Unterton.
»Ai hod yu in«, flüsterte ich grinsend.
Lächelnd küssten wir uns wieder - inniger, verlangender. Seine Hände wanderten meinen Körper hinunter und blieben auf meiner Taille liegen.
»Bellamy.« Ich ließ ihn los. »Draußen stehen tausende von gechipten Menschen. Sie brauchen unsere Hilfe.«
Ich schlang meine Arme um seinen Hals und sah ihn ernst an.
»Ich will nicht, dass du den Chip eingepflanzt bekommst«, gestand er.
Ich verzog verwundert mein Gesicht und ließ ihn los, während er weiterhin seine Hände auf meiner Taille ruhen ließ. »Auf einmal?«
»Ich will dich nicht verlieren«, erklärte er. »Du hattest recht: Aus mir hat Clarke gesprochen. Ich war dagegen und bin es immer noch.«
Ich öffnete den Mund, um etwas zu erwidern, doch da klopfte es an der Tür.
»Kommt ihr jetzt endlich?«, vernahmen wir die genervte Stimme Murphys. »Wir haben nicht ewig Zeit.«
Bellamy seufzte, wandte sich kurz zur Tür und dann wieder zu mir. »Wenn das hier vorbei ist, nehmen wir uns frei.«
Ich lachte und löste mich von ihm. »Wir kommen!«, rief ich und wir verließen mein Zimmer.
Auf dem Flur warteten Murphy und Pike. Der dunkelhäutige Mann hielt seine Waffe in der Hand und sah ziemlich mitgenommen aus.
»Was ist passiert?«, wollte Bellamy hinter mir wissen, der die Blicke des Mannes bemerkt hatte.
»Wir haben Indra und Kane verloren«, erklärte dieser knapp und zusammen begaben wir uns auf den Weg zum Versammlungssaal.
Als wir die Türen aufgestoßen hatten, fiel mein Blick sofort auf Clarke, die auf den Stufen des Throns mit ihrer Mutter im Arm saß. Bellamy und Pike zielten sogleich auf Abby, doch die blonde Frau hob die Hand.
»Nehmt die Waffen runter. Ihr geht es gut.« Erwartungsvoll sah sie zu mir hinauf.
»Ich mach' das nicht«, sagte ich mit fester Stimme, bevor sie fragen konnte.
Clarke blickte an mir vorbei, herüber zu Bellamy, als ob sie ihn so überzeugen könnte. Ich wandte mich an ihn, als er gerade seine Waffe um den Hals hängte, und er trat einen Schritt auf mich zu, während ich mich wieder Clarke zuwandte.
»Es tut mir leid«, flüsterte Bellamy plötzlich und kurz darauf spürte ich ein Stechen an meinem Hals.
Reflexartig griff ich mit meiner Hand danach, und da stürzte ich auch schon zu Boden.

Heeey!

Hier ist die Versöhnung zwischen den beiden xD

Was denkt ihr, passiert jetzt mit Rose? Schreibt es in die Kommis :*

Den Gif find ich voll toll :D hab ich selbst gemacht ^^

Was sagt ihr zu allem? Lasst eure Meinung da :)

Es kommt noch ein Kapi, dann ein Danke-Kapi und dann ist die dritte Staffel beendet.

Yu Gonplei Nou Ste Odon Nowe || The 100 [Staffel 1-3]जहाँ कहानियाँ रहती हैं। अभी खोजें