Kapitel 4

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Wir vernahmen Schreie und eine laute wütende Stimme. Es schepperte, und ich hielt schussbereit wie alle anderen meine Waffe in den Händen. Kane bedeutete mir mit einer Handbewegung, dass ich vorgehen sollte, und ich als erste den Handelsposten betrat, schoss ich sofort den Grounder von der Ice Nation nieder, der eine blonde Grounderin umhergeschubst hatte.
»Geht es dir gut? Bist du in Ordnung?«, fragte Bellamy sie sofort.
»Ich glaube nicht, dass sie dich versteht, Bell«, sagte ich und trat auf die Frau zu. »Osir laik lukot.« Beschwichtigend hielt ich meine Hände vor meinen Körper.
»Yu nou ste bilaik lukot«, antwortete die Frau verbissen und erhob sich.
»Yu hon yu in osir sisplei«, sagte Indra.
»Englisch!«, verlangte Pike.
»Pike, gehen Sie raus«, sagte Kane nur. »Nehmen Sie Monty und Hannah mit und untersuchen Sie die Umgebung. Stellt sicher, dass er alleine war.«
Widerwillig ging der Mann der Forderung des Oberhaupts von Arkadia nach.
»Osir ste lufa Wanheda au«, sprach Indra weiter.
»Das hat er auch«, meinte die Grounderin.
»Bitte. Sie ist in Gefahr«, flehte Bellamy.
»Ihr seid Skaikru?«
»Ja.«
»Sie war letzte Nacht hier.«
Kane lief auf die Frau zu. »Sagte sie, wo sie hingeht?«
»Nein, sie war hier, als ich einschlief, und weg, als ich aufwachte.«
»Gab sie dir irgendwelche Hinweise, wo sie vielleicht hingehen könnte?«
»Nein.« Die Grounderin wandte ihren Kopf zum toten Soldat der Ice Nation. »Aber er tat es. Er sagte, sein Partner kam ihretwegen zurück. Er gehörte zur Ice Nation. Ich hoffe, ihr findet sie.«
»Dankeschön«, bedankte Bellamy sich.
In diesem Moment betrat Monty den Raum. »Gute Neuigkeiten - ich fand frische Spuren.«
»Großartig. Startet den Rover«, sagte Bellamy sofort.
»Das sind die schlechten Neuigkeiten: zu viele Bäume. Wir müssen zu Fuß gehen.«
Ich nickte der Grounderin noch ein letztes Mal dankbar zu, bevor ich den anderen nach draußen folgte. Wir machten uns auf den Weg durch den Wald, und irgendwann lichteten sich die Bäume, so dass wir auf eine Wiese kamen.
Ich lief dicht neben Bellamy, doch er hatte nur noch Gedanken für Clarke übrig. Er interessierte sich kaum für andere Dinge, und je länger ich ihn von der Seite musterte, desto schlimmer begann mein Herz sich zu verkrampfen.
»Darf ich was fragen?«, vernahm ich plötzlich Pikes Stimme in meinen Rücken. Er nahm zu uns auf und drängte sich zwischen mich und Bellamy. »Der letzte Bericht, den wir auf der Ark erhielten, sagte, dass ihr unter einem Angriff der Grounder standet. Was hat sich verändert?« Er schien völlig vergessen zu haben, dass ich neben ihm lief und nebenbei bemerkt eine Grounderin war, denn er machte keine Anstalten seinen barschen Unterton zu verbergen.
»Es stellte sich heraus, dass wir einen gemeinsamen Feind hatten«, erklärte Bellamy.
»Was geschah mit ihnen?«
»Wir siegten.«
»Ruhe«, sagte Indra, die an Spitze des Zuges lief. Sie hatte die Hand gehoben und den Blick wachsam nach vorne gerichtet.
Ich lief zu ihr und sah mich um. »Was siehst du?«
»Zuhören«, wies sie an.
»Kriegstrommeln«, bemerkte Kane.
»Azgeda«, kam es gleichzeitig aus Indras und meinem Mund.
»Ihr könnt am Klang erkennen, dass es die Ice Nation ist?«, wollte Monty verwundert wissen.
»Vergiss nicht, dass wir Grounder sind, Monty«, erinnerte ich ihn.
»Ich dachte, die Kleine ist keine Grounderin mehr«, bemerkte Pike. Ich zog blitzschnell meinen Dolch und stand so plötzlich vor dem Mann, dass sich, zu meinem Vergnügen, in seinem Gesicht Schreck und ein klein wenig Angst widerspiegelte.
»Rosana«, sagte Bellamy mahnend und ich ließ von Pike ab.
»Ich erkannte es an ihnen«, meinte Indra und deutete auf die Leichen, die vor uns auf der Wieso verteilt lagen.
»Wir müssen sie vom Feld entfernen«, sagte Kane und kniete sich mit erhobener Waffe ins Feld. »Außer ihr wollt, sie denken, dass wir das waren. Los, schnell!«
»Wartet. Zwei Menschen auf zwölf Uhr«, sagte Bellamy plötzlich.
Auch ich wurde auf die Menschen aufmerksam und hob ebenso wie Bellamy meine Waffe. Als ich durch das Fernglas daran blickte, erkannte ich einen Mann von der Ice Nation und eine blonde Frau. Sie wandte sich um und da konnte ich sie identifizieren. Clarke.
»Das ist Clarke«, sprach Bellamy aus. Kaum hatte er dies gesagt, rannte er los, doch da stellte sich - Gott sei Dank war dieser Mann in diesem Moment da - Pike ihm in den Weg.
»Aus dem Weg!«, rief mein Freund.
»Du wirst sie niemals rechtzeitig erreichen.«
»Er hat recht«, pflichtete Monty Pike bei. »Sieh. Keine Möglichkeit, da langzukommen, ohne gesehen zu werden.«
Ich sah die weißen Banner mit der roten Hand und die kommenden Reiter und Soldaten, die auf uns zuliefen. Es war die Ice Nation.
»Wir sollten uns bedeckt halten, die Armee passieren lassen«, sagte Pike. »Dann suchen wir Clarke.«
»Leute, da ist eine Höhle«, machte Monty auf sich aufmerksam.
»Wir haben Glück. Kommt.« Pike, Monty und Bellamy rannten los und ich folgte ihnen. Kane kam nach, ohne Indra.
»Wo ist sie?«, fragte ich sofort.
»Sie muss zum Commander. Einige Dinge klären«, meinte Kane nur.
Ich blickte zu Bellamy herüber, der am Höhleneingang stand und hinaus starrte. »Wir verlieren sie.«
»Entspann dich. Spar deine Energie.«
»Kane hat recht. Die Armee wird sich bald bewegen«, sagte Pike. »Du wirst deine Stärke für das brauchen, was als nächstes kommt.« Stumm wandte Bellamy Pike den Rücken zu und setzte sich auf einen Stein am Eingang. Ich wollte mich zu ihm setzen, als Kane mich am Arm zurückhielt. Er schüttelte nur den Kopf und ich lehnte mich seufzend gegen das kalte Gestein.

Ich streifte durch den dicht bewachsenen Wald. Bellamy hatte vor mir die Höhle verlassen und genauso wie er hatte auch ich mich heimlich davongeschlichen. Er hatte einige Meter Vorsprung gehabt, doch eines hatte er vergessen: Ich war in diesen Wäldern aufgewachsen und ich kannte sie ebenso gut wie meinen Bruder.
Ich hatte Bellamy nach einer Weile überholt und versteckte mich nun hinter einem breiten Baum. Als er auftauchte, stellte ich ihm ein Bein und er fiel kopfüber ins Gebüsch. Am Kragen zog ich ihn mit Mühen hoch und wirbelte ihn herum, so dass er mir ins Gesicht sah.
»Wo willst du hin?«, fragte ich sauer.
»Ich suche nach Clarke«, gab er zurück und riss sich von mir los. »Wenigstens einer sorgt sich um sie.«
»Wenigstens einer?«, wiederholte ich fassungslos. »Wir sorgen uns alle! Clarke fehlt uns ...«
»Aber dennoch wollt ihr sie nicht befreien!«
»Sie ist damals freiwillig gegangen. Sie hätte wissen müssen, dass außerhalb des Lagers Gefahr droht. Glaubst du, ein Wort des Commanders reicht für Frieden zwischen den zwölf Clans?«
»Ja, Clarke ist freiwillig gegangen, aber jetzt braucht sie unsere Hilfe«, sagte Bellamy und wandte sich zum Gehen.
»Du liebst sie, oder?«, fragte ich mit erstickter Stimme.
Er blieb stehen, hatte mir den Rücken zugedreht.
»Du liebst Clarke.« Das war keine Frage. Mir kamen allmählich die Tränen und ich hatte Angst vor der Antwort.
Bellamy drehte sich zu mir um und stürzte sich förmlich auf mich. Er küsste mich innig und drückte mich gegen einen Baum. »Ich liebe dich«, sagte er ernst und sah mir in die Augen. »Sag nie wieder, dass es anders wäre.«
»Ich dachte ...«
»Ich liebe dich«, wiederholte Bellamy noch einmal. »Und deswegen tu ich das jetzt.«
»Wie bitte?«
Nun spürte ich ein enges Seil um meinem Körper und meinen Armen, die links und rechts neben meinem Oberkörper lagen. Ich konnte nur noch meine Füße bewegen, mit welchen ich wild umherstrampelte.
»Bellamy, was tust du?«, rief ich aufgebracht.
»Ich möchte nicht, dass du in Gefahr gerätst«, erklärte er und nahm mir meine Waffen ab. »Die nehme ich lieber mit.«
»Glaubst du, an einen Baum gefesselt, während in der Nähe die Ice Nation umherläuft, ist sicherer?«
»Tut mir leid, Rose«, sagte Bellamy nur, gab mir noch einen knappen Kuss auf die Stirn und lief davon.
»Hei! Ai hod yu in, ba yu nou laik skrish!«, schrie ich ihm hinterher, doch er hob nur die Hand und winkte mir zu.

Heute noch ein Kapi ^^ Ich weiß, dass Bellamy in der dritten Staffel eigentlich mit dieser Gina zusammen ist, aber da ich das ja vorher nicht ahnen konnte, ist Rose nun mal mit ihm zusammen. Sie ist bei mir zwar in der Story (nur kurz), aber sie sind nur Freunde. Ich hoffe, es ist okay für euch.

Wir findet ihr es bis jetzt?

Noch ein tolles Wochenende <3

Osir laik lukots - Wir sind Freunde.

Yu nou ste bilaik lukots - Ihr seid keine Freunde.

Yu hon yu in osir sisplei - Du kannst uns helfen.

Osir ste lufa Wanheda au - Wir suchen Wanheda.

Hei! - Hey!

Ai hod yu in, ba yu nou laik skrish - Ich liebe dich, aber du hast Scheiße gebaut.

Yu Gonplei Nou Ste Odon Nowe || The 100 [Staffel 1-3]Tahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon