Kapitel 4

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Rose und Bellamy traten nach draußen. Das Mädchen lief ein wenig herum. Die Leute beobachteten sie aufmerksam. Auf einmal tat sich ein Loch auf und ein Jugendlicher spuckte Blut - sogar aus seiner Nase floss es. Der Junge brach zusammen und Rose rannte zu ihm. »Clarke!«, rief sie, während sie den Jungen an der Schulter festhielt.
Das blonde Mädchen bahnte sich einen Weg durch die Menge und beugte sich zu dem am Boden liegenden Jungen. »Was ist mit ihm?«
»Ich weiß es nicht.«
»Hilfst du mir, ihn ins Ship zu bringen?«, fragte Clarke und erhob sich.
Rose nickte und brachte zusammen mit Clarke den Jungen ins Ship. Sie legten ihn auf eine Decke und Clarke begutachtete ihn. Währenddessen beobachtete Rose Murphy, der sie ohne jegliche Regungen im Gesicht ansah.
»Was ist los?", wollte Bellamy wissen, als er mit Finn das Schiff betrat.
»Ich weiß es nicht ...«, gab Clarke zu.
Wie ein Blitz durchfuhr es Rose. Sie rannte herüber zu Murphy und sah ihm in die Augen. Wütend zog sie ihn an seinem Kragen hoch. »Haben die Grounder dich mit einem Virus infiziert?«, rief sie.
»Ich weiß es nicht.«
»Aber ich." Sauer ließ Rose Murphy los. "Sie wollten, dass er zu uns kommt, damit er uns mit dem Virus ansteckt. Jeder, der in seine Nähe kommt, wird infiziert.«
»Du benutzt das Wort uns, obwohl du ebenfalls eine Grounderin bist«, sagte Murphy.
Dafür schlug - zu Roses Überraschung - Bellamy ihm seine Faust ins Gesicht. »Ein Wort und ich bring dich um!«, brüllte er.
»Wer war alles in seiner Nähe?«, fragte Finn vorsichtig.
»Octavia!«, rief Bellamy und rannte los.
Das ganze Ship war zu einem Hospital umfunktioniert worden. Überall lagen Jugendliche, die Blut spuckten und sich übergaben. Clarke und Rose hatten alle Hände voll zu tun, darauf aufzupassen, dass sie nicht erstickten. Octavia konnte sich nicht mit dem Virus anstecken - ebenso wie Murphy; sie waren dagegen immun.
Rose ging zu einem Mädchen und versuchte sie in die stabile Seitenlage zu bringen, damit sie das Blut ausbrechen konnte. Auf einmal hörte sie hinter sich ein grauenvolles Husten. Rose drehte sich hastig um und sah, wie ein Junge wild umherstrampelte. Mit seinen Händen griff er panisch an seinen Hals und Rose verlor keine einzige Sekunde, um zu ihm zu rennen. Gerade als sie ihn umdrehen wollte, hörte er mit dem Gestrampel auf und rührte sich nicht mehr.
»Nein«, flüsterte Rose und schüttelte an seiner Schulter. »Hey, wach auf!« Doch tat er dies nicht. »Clarke! Clarke, ich brauche deine Hilfe!«
Das blonde Mädchen kam eilig angerannt und kniete sich auf den Boden. Sie fühlte seinen Puls am Hals und senkte den Kopf. »Er ist tot.« Rose sah sie entsetzt an. »Wir müssen ihn rausbringen«, meinte Clarke und erhob sich. »Kannst du vielleicht Jasper und Monty holen?«
Rose nickte langsam und ging zum Ausgang. Octavia kam ihr entgegen und lächelte ihr freundlich zu.
»Was ist, Clarke?«, hörte Rose Octavia das blonde Mädchen fragen. Rose blieb am Eingang stehen und lauschte aufmerksam.
»Hör zu: Es wird immer schlimmer, und ich weiß nicht, was ich gegen den Virus ausrichten kann«, antwortete Clarke leise. »Du musst zu Lincoln und nach einem Heilmittel suchen. Bitte!«
Erst sagte Octavia nichts, doch dann nickte sie kaum merklich. »Okay, ich werde gehen.«
Roses Herz klopfte wild, als sie nach draußen trat und nach Monty und Jasper suchte. Wenn Bellamy davon erfahren würde, würde es große Probleme geben. Das Mädchen fand die beiden Jungen und sagte ihnen, dass sie zu Clarke gehen sollten. Die beiden nickten und verschwanden.
Rose stützte sich an die Palisade und versuchte gleichmäßig aus- und einzuatmen. Ihr war übel und sie befürchtete, sofort zusammenzubrechen. Die ganze Sache mit dem Virus war ihr zu viel. Damit hatte sie nicht gerechnet. Sie hatte nicht einmal beabsichtigt, hierherzukommen.
»Hey, alles okay?«, fragte sie jemand. Es war Bellamy, der neben sie trat und sie besorgt musterte.
»Ja, alles bestens«, gab das Mädchen zurück.
»Vielleicht hast du dich mit dem Virus angesteckt ...?«
»Nein.« Sie schüttelte wild mit dem Kopf. »Mir ist nur schlecht ... Sorry... Ich muss mal kurz gehen ...« Rose begab sich auf den Weg zu Clarke. Sie wollte sie überreden, mit Octavia zu ihrem Bruder zu gehen. Sie betrat das Ship und erblickte Clarke sofort, die sich um einen kranken Jugendlichen kümmerte.
»Clarke, wo ist Octavia?«, rief Rose ihr zu.
Clarke erhob sich und kam ihr entgegen. »Sie ist los, um Lincoln zu suchen«, raunte sie ihr zu.
»Allein? Sag mal, bist du vollkommen bescheuert? Die Grounder ...«
»Es erregt mehr Aufsehen, wenn mehrere gehen als nur einer«, meinte Clarke. »Du siehst blass aus.«
»Mir ist das alles zu viel.«
Clarke legte ihre Hand auf Roses Stirn und fühlte die Temperatur. »Ich hoffe, du bekommst kein Fieber, als Folge deiner Bauchwunde. Komm, wir gehen an die frische Luft.«
Die beiden gingen nach draußen und wurden sogleich von einigen Leuten mit Waffen empfangen.
»Sie haben Angst«, flüsterte Rose.
»Was ist hier los?« Bellamy trat hervor und sah in die Runde.
»Wir wollen ein Opfer«, rief jemand, und einige nickten zustimmend.
»Wovon redet ihr?«, fragte Clarke.
»Sie.« Ein Junge deutete auf Rose. »Sie ist eine Grounderin und die Grounder haben uns den Virus gebracht. Händigen wir sie aus, damit wir ein Heilmittel bekommen!«
»Oder wir bringen sie gleich um. Wahrscheinlich hat sie uns angesteckt«, rief ein anderer.
»Wenn jemand sie von euch anrührt, verliert er seine Finger!«, brüllte Bellamy.
Rose trat nach vorne und hielt Bellamy an der Schulter fest. »Ich kann euch verstehen. Wir versuchen alles, damit der Virus verschwindet.«
»Das sehen wir aber nicht so.« Ein Junge hob seine Waffe hoch und zielte auf Rose.
»Es bringt nichts, wenn ihr sie umbringt«, rief Clarke und tat einen Schritt nach vorne. »Oder wenn wir uns gegenseitig umbringen. Wir werden -« Plötzlich brach Clarke zusammen und Finn schaffte es noch, sie aufzufangen. Er brachte sie ins Ship und legte sie in die Hängematte. Clarke sagte schwach einige Dinge zu ihm und Rose blieb wenige Meter von ihnen entfernt stehen.
»Weißt du, wo Octavia ist? Ich kann sie nirgends finden«, sagte Bellamy zu dem braunhaarigen Mädchen.
»Werd' jetzt nicht sauer ...« Rose atmete tief durch. »Sie ist bei Lincoln, um ein Heilmittel zu bekommen.«
Trotz der Bitte wurde Bellamy wütend. Er wollte loslaufen, doch Rose hielt ihn an der Schulter fest. »Es ist die einzige Lösung.«

Yu Gonplei Nou Ste Odon Nowe || The 100 [Staffel 1-3]Dove le storie prendono vita. Scoprilo ora