13. Kapitel

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Von Weitem erblickte ich den Rauch, der sich tief und schwarz in den Horizont erhob. Ich beschleunigte mein Tempo und nach einer langen Zeit erreichte ich das Dorf.
»Wo bist du gewesen?«, vernahm ich Lexas Stimme.
Ich drehte mich lächelnd zu ihr um. »Ich bin vorausgegangen, um Mount Weather zu beobachten.«
»Alleine? Du weißt schon, -«
»Es tut mir leid, Heda«, unterbrach ich sie. »Wo sind die Sky People?«
»Wir haben sie gefangen genommen, da sie uns vergiften wollten. Dein Bruder ist auch bei ihnen.«
Ich konnte meinen überraschten und zugleich erschrockenen Blick nicht verbergen. »Darf ich zu ihm?«
»Natürlich.«
»Danke.« Ich rannte los und wurde in den Saal reingelassen. »Habt ihr mich vermisst?«, begrüßte ich die Anwesenden.
»Du!« Raven rannte auf mich zu und drückte mich gegen die Wand. Ihre Finger schlossen sich um meinen Hals und ich versuchte sie krampfhaft zu entfernen. »Du hast Finn ausgeliefert!«
Zum Glück kam Lincoln und zog Raven von mir weg.
»Deinetwegen ist er tot!«, schrie sie.
»Nein, er ist meinetwegen tot«, meinte Clarke.
Ich wandte mich von den Mädchen ab und blickte zu Bellamy. Seine Augen zeigten Enttäuschung auf.
»Kannst du uns hier rausholen?«, fragte Octavia mich.
»Wie kannst du ihr nur vertrauen?«, rief Raven.
Octavia ignorierte das einfach. »Kannst du?«
»Eventuell.«
Auf einmal öffnete sich die Tür und einige Krieger traten herein.
»Wir wollen die bestrafen, die schuldig ist.« Sie zogen Raven mit sich. »Wenn sich jemand bewegt, wird die Allianz zerbrechen.«
Ich folgte ihm und sah, wie Raven mit einem Messer gefoltert wurde. Später kamen die anderen heraus, nur Clarke nicht.
»Lexa, vielleicht ist das ein Irrtum«, versuchte ich die Situation zu retten.
»Schweig! Du warst nicht dabei«, ermahnte sie mich.
Plötzlich kam Clarke und rief: »Halt! Das Getränk war nicht vergiftet, sondern der Becher.« Alle Blicke flogen auf sie. »Gebt mir die Flasche!« Jemand reichte sie ihr und sie trank furchtlos einige Schlucke. »Seht ihr?«, fragte sie, als sie die Flasche absetzte.
»Aber wer hat mich dann vergiftet?«, fragte Lexa.
Gustus redete in unserer Sprache auf sie ein.
»Er!«, sagte Bellamy und deutete auf Gustus.
»Gustus würde sowas nie tun«, erwiderte Lexa.
»Doch, er wollte die Allianz zerstören.«
»Ich tat es für Euch, Commander! Sie hätten Euch umgebracht.«
»Dafür wirst du dein Leben einbüßen«, schwor Lexa.
Ich wandte meinen Blick ab und sah zu Bellamy. Seine Augen musterten meine und ich drehte mich weg. Hastig entfernte ich mich und lehnte mich gegen einen Baum in der Nähe des Dorfes. Die Tränen rannen mir die Wangen hinunter und ich hielt mir den Kopf.
»Wieso hast du uns verraten? Wieso hast du Finn verraten?«, hörte ich Bellamys Stimme in meinem Rücken.
»Ich haben ihn nicht verraten ...«, sagte ich.
»Erst ist tot. Wir hätten ihn retten können!«
»Er hat sich selbst geopfert!«, beharrte ich. »Und auch wenn wir nicht dort gewesen wären, hätte er es ein anderes Mal getan.«
Ich wandte mich zu ihm um und verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich habe nichts Schlimmes getan.«
Ich werde ihm nicht die Wahrheit erzählen ...
Er musterte mich intensiv und ich wich ihm nervös aus. Ich biss mir auf die Unterlippe und fuhr mir mit der Hand durch die Haare, sofern es mir bei dem Geflochtenen möglich war.
»Ich kenne diesen Blick.« Bellamy trat einige Schritte nach vorn und fasste mit seiner Hand unter mein Kinn und hob meinen Kopf an, so dass ich in seine dunklen Augen sehen musste. »Was hast du getan?«
»Nichts«, antwortete ich und wollte meinen Kopf wegziehen, doch sein Griff war zu stark.
«Du hast den Nebel gelegt. Die Frage ist nur: Warum?«
«Bellamy, ich kann es dir nicht sagen. Es würde mein und auch dein Leben gefährden!« Mit diesen Worten riss ich mich von ihm los und stapfte zurück zum Lager.
Am Abend saß ich mit Clarke an einem Feuer. Später kamen Bellamy und Lincoln zu uns.
»Du hattest recht, Bellamy. Wir müssen einen Spion nach Mount Weather schicken«, sagte Clarke. »Es bringt nichts, wenn wir dort mit einer Armee aufkreuzen. Wir müssen sie von innen ablenken. Du wirst gehen.«
»Und ich komme mit«, meinte Lincoln.
»Nein«, rief Octavia und redete weiter auf meinen Bruder ein.
»Clarke, lass mich mit ihnen gehen. Ich kenne die Gänge«, erklärte ich währenddessen.
»Bist du auf unserer Seite?«, fragte sie mich.
Ich nickte ernst. »Bis in den Tod.«

Yu Gonplei Nou Ste Odon Nowe || The 100 [Staffel 1-3]حيث تعيش القصص. اكتشف الآن