12. Kapitel

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Ich rannte durch den Wald, gefolgt von unzähligen Groundern.
»Du weißt, wo er ist?«, fragte ein Krieger mich.
»Ja.« Ich nickte. »Ich denk' es mir.«
Er hielt mir sein Schwert an die Kehle. »Falls du falsch liegst, stirbst du - auf Befehl des Commanders.«
»Vergiss nicht, dass ich Commander werden sollte!«, knurrte ich und schob seine Klinge davon. »Kamp!«, rief ich und die Besatzung rannte los. Von Weitem konnte ich schon das Dropship und das alte Lager der Hundert sehen. »Hod op!« Ich hielt meine Hand hoch und alle blieben stehen.
Ich beobachtete wie Bellamy, Clarke, Finn, Raven und Murphy nach draußen traten und ihre Waffen anhoben.
»Wieso greift ihr nicht an?«, fragte ich sauer.
»Sie werden schießen, sobald wir kommen«, erklärte der Grounder von vorhin.
Ich stöhnte. »Gib mir deinen Bogen!«
Zögernd überreichte er mir die Waffe. Ich spannte die Sehne, zielte auf einen Baumstamm und schoss. Der Pfeil verfehlte nicht sein Ziel und Bellamy sah erschrocken auf, als er sah, dass ein Schaft aus dem Holz ragte. Sein Blick traf genau auf meinen und ich lächelte triumphierend.
»Jetzt warten wir«, sagte ich.
Es dauerte nicht lange und Raven, Bellamy und Clarke kamen heraus.
Das wird lustig.
In meinem kriegsbemalten Gesicht regte sich ein Lächeln. Wenige Lidschläge später stand Finn mit erhobenen Armen einige Meter vor uns.
»Jak ai disha ripa!«, rief ich.
Sofort holten mir die Krieger Finn und wir brachten ihn ins Lager.
Es wurde schon dunkel, als wir endlich dort ankamen.
»Fesselt ihn!«, befahl Lexa und wandte sich dann an mich. »Gut gemacht, Rosana. Du wirst dafür belohnt werden.«
»Alles, was ich will, ist dir zu dienen«, sagte ich ehrfürchtig. »Lass mich ihn für seine Taten büßen, denn er hat meine Freunde umgebracht!«
»Du hast die Ehre, ihm seine gerechte Strafe zu erteilen.«
Ich nickte dankbar und lief an Finn vorbei. Unsere Blicke trafen sich, doch ich wandte mich ab und stellte mich einige Meter hinter ihn. Von Weitem erkannte ich, dass Clarke sich auf den Weg zu uns machte.
»Du musst mich für das Geschehene zur Rechenschaft ziehen, denn ich habe dreihundert deiner Leute umgebracht«, hörte ich Clarke zu Lexa sagen.
»Er hat achtzehn unschuldige Menschen umgebracht«, rief Lexa.
»Finn hat für mich getötet.«
»Dann wird er auch für dich sterben.«
»Darf ... Darf ich mich von ihm verabschieden?«, fragte Clarke.
Ich drehte mich um und suchte nach dem Wagen. Er stand immer noch an derselben Stelle. Als ich wieder nach vorne blickte, sah ich, wie Clarke Finn umarmte und mit ihm sprach. Sie rammte ihm beinahe unauffällig ein Messer in den Bauch und ließ ihn dann los.
Nein ...
Ich konnte nicht mehr warten. Ich musste handeln. Ich griff in meine Jackentasche und zog an dem Hebel, so dass es klickte. Ich holte die Kugel hervor und warf sie zu Boden. Augenblicklich erschien ein dichter Nebel und ich vernahm unzähliges Husten. Ich sprintete los, zog die schwere Leiche hervor und band sie am Pfahl fest.
Hastig rannte ich, sofern es mir möglich war, zum Wald und verließ das Lager. Aus einem sicheren Versteck beobachtete ich, wie der Nebel sich lichtete und die Grounder ihre Waffen auf Clarke richteten. Lexa sagte etwas, was ich bis hierher nicht hörte.
Ich erhob mich und zog die Liege, die ich neben mir versteckt hatte, hinter mir her. Vorher stoppte ich die Blutung und gab ihm ein Mittel. Als der Tag anbrach, öffnete er die Augen und sah sich verwundert um.
»Bleib liegen!«, befahl ich.
»Wo bin ich?«
»Ich würde sagen, in Sicherheit, aber das wäre gelogen.« Ich ließ die beiden Äste los und die Liege fiel auf den Boden. Ich griff ihn an den Kragen und drückte ihn gegen einen Baum.
»Kommst du in unsere Nähe, bring ich dich um!«, schwor ich.
»Wohin soll ich?«, fragte er mich.
»Zum Meer wäre am besten.« Ich ließ ihn los. »Falls die Wunde eitert, trinke das.« Ich reichte ihm eine Phiole. »Ich mache das nur für Clarke.«
Er nickte. »Danke ...«
»Geh, bevor ich es mir anders überlege!«
Überraschenderweise umarmte er mich. »Du bist anders als die anderen Grounder.«
»Verschwinde ...«, flüsterte ich.
»Du wirst immer unsere Freundin bleiben. Auch für Bellamy.« Er klopfte mir auf die Schulter und rannte los.
»Hey!« Er blieb stehen. »Hier.« Ich warf ihm mein Messer zu. »Ich hoffe, es bringt dir Glück.«
Er nickte wieder und dieses Mal verließ er mich wirklich. Ich schmiss die Liege zur Seite und machte auf dem Absatz kehrt.
Ich werde immer ein Grounder bleiben, aber kein grauenvoller.

Ich habe nicht seinen Namen genannt, aber ich wette, ihr wisst es eh. Ja, ich habe gewaltig in die Geschichte eingegriffen und es tut mir nicht leid :P Ich wollte nicht, dass es so endet und deswegen habe ich es verändert. Sorry, I'm not sorry XD
Nun die Übersetzungen zu der Sprache:
° Los!
° Stopp!
° Bringt mir den Mörder!
Fühlt euch geknuddelt :*

Yu Gonplei Nou Ste Odon Nowe || The 100 [Staffel 1-3]Where stories live. Discover now