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Als ich das nächste Mal aufwachte, befand ich mich in einem Krankenhausbett. Schläfrig blinzelte ich gegen das grelle Licht, dass durch das Fenster auf mein Gesicht schien und als das nicht half, drehte ich mich komplett vom Fenster weg.

Mein Herz setzte einen Schlag aus, als ich einen schlafenden Damien neben mir im Bett vorfand.

„Er wollte einfach nicht gehen", ertönte eine sanfte Stimme aus der Ecke des Raumes und sofort schnellte mein Kopf in die Richtung.

„Mom?" Meine Stimme brach, als ich ihre zierlichen Gesichtszüge erkannte, die mich besorgt ansahen.

„Guten Morgen, mein Schatz", lächelte sie und stand dann von dem Sessel auf, den sie sich mit Dad geteilt hatte. Erst als Mom aufstand wurde er wach und sein Ausdruck wich augenblicklich einer erleichterten Miene, als er ebenfalls auf mich zu kam.

Während Dad nach meiner Hand griff, streichelte Mom vorsichtig meine Wange.

Ich konnte die Träne nicht verhindern, die aus meinem Augenwinkel in das weiche Kissen kullerte.

„Hi", begrüßte ich sie beide erstickt, als ich sie endlich wieder vor mir sah. Es war, als hätte ich sie seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen. Und als Fernando und Gabriel mich in ihrer Gewalt hatten, dachte ich auch, dass ich sie nie wieder sehen würde.

Und so nahm ich jetzt erleichtert jeden einzelnen Zentimeter ihrer Gesichter in mich auf.

Mom gab mir einen Kuss auf den Scheitel, bevor sie schnell die Tränen wegblinzelte, die ihr in die Augen traten.

„Ich hole jetzt einen Arzt", sagte sie heiser, bevor sie das Zimmer verließ und ich nur noch kurz mitbekommen konnte, wie sie sich ihre Tränen von den Wangen wischte.

„Kannst du bitte Mom trösten gehen?", fragte ich vorsichtig Dad. Ich hasste es meine Eltern weinen zu sehen und weil ich ihr jetzt nicht hinterherlaufen konnte, wollte ich wenigstens, dass sie nicht alleine war.

Er nickte, bevor er mir ebenfalls sanft zulächelte und mir einen Kuss auf die Stirn drückte.

„Ich liebe dich, mein Spatz."

Ich biss mir auf die Wange, um zu verhindern, dass ich jetzt auch anfing zu flennen.

„Ich liebe dich auch, Dad", erwiderte ich zittrig, bevor er sich mit einem letzten Lächeln abwandte und meiner Mom hinterherlief.

Leise seufzend wandte ich meinen Kopf wieder zu Damien neben mir, der noch immer friedlich neben mir schlief. Er schnarchte leise und das Geräusch trieb mir ein Lächeln auf die Lippen.

Vorsichtig fuhr ich ihm mit meiner Hand durch die Haare und kraulte ihm seinen Kopf.

Das vertraute Gefühl beruhigte mich und ich hörte ein leises Stöhnen seinen Mund verlassen, als er langsam wach wurde und die Augen öffnete.

Sobald sein Blick auf mich fiel, lächelte er schläfrig.

„Guten Morgen, Schönheit."

Ich lächelte zurück.

„Guten Morgen, Schöner."

Sein Lächeln wurde breiter und er rückte näher an mich ran, um mich in seine Arme zu ziehen.

„Wie geht es dir?", fragte er leise und ich konnte die Besorgnis aus seiner Stimme hören.

„Gut", antwortete ich wahrheitsgemäß. Mein Gelenke fühlten sich zwar noch etwas wund an und mein Hals tat mir auch noch weh, aber es ging mir gut.

So gut wie schon lange nicht mehr.

Damien verschränkte unsere Finger miteinander und hob meine Hand an seine Lippen, wo er schließlich einen sanften Kuss auf meinem Handrücken hinterließ.

DamienWhere stories live. Discover now