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„Du legst es echt drauf an, was?" Damien kam wutentbrannt auf Logan zu und packte ihn am Kragen, aber der schlug bloß seine Hände weg.

„Pfoten weg!", knurrte er wütend und stand von der Pritsche auf, um auf Augenhöhe mit Damien zu sein.

„Nein, du nimmst deine Pfoten von meiner Freundin weg!", keifte er ebenso wütend zurück.

„Ich bin nicht deine Freundin."

Damiens Blick schnellte zu mir rüber und ich bereute die Worte in der Sekunde, in dem ich den Schmerz auf seinem Gesicht sah. Es war zwar die Wahrheit, aber die Worte fühlten sich dennoch falsch an.

Ich konnte sehen, wie sein Kiefer zuckte, als er die Zähne zusammenbiss. Dann wirbelte er herum und war im nächsten Moment auch schon aus dem Raum verschwunden.

Ich wollte ihm nach eilen, um...ich wusste es noch nicht mal. Es gab keinen Grund mich zu entschuldigen. Und selbst wenn, ich konnte sowieso nicht laufen. Ich ließ mich resigniert auf die Pritsche zurückfallen und schloss für einen Augenblick die Augen.

„Geht's dir gut?", fragte Logan, was mich unglaublich wütend machte. Erstens, hatte er mich das schon um die tausend Mal gefragt hatte und zweitens, ging es mir offensichtlich nicht gut.

„Ja, verdammt! Es geht mir blendend!", keifte ich zurück und humpelte verärgert aus dem Raum. Logan traf keine Schuld. Ich war eigentlich nur wütend auf mich und Damien.

Warum habe ich das bloß gesagt? Und warum hat Damien das so persönlich genommen? Wieso muss er mich für sich beanspruchen, nur weil wir uns etwas näher gekommen sind? Er kann doch unmöglich erwarten, dass ich alles vergesse und ihm glücklich in die Arme springe, nur weil ich Gefühle für ihn habe.

Ich eilte – so gut ich nun mal konnte – wieder in die Umkleidekabine, um mich umzuziehen und meine Sachen zu nehmen. Den restlichen Tag würde ich Zuhause verbringen. Ich schrieb Lia schnell eine Nachricht, dass ich bereits nach Hause gehen würde und machte mich dann auf zur Bushaltestelle.

Dabei kam ich am Parkplatz vorbei und hielt unauffällig nach einem schwarzen Audi Ausschau. Aber er war nicht da. Damien hatte wohl auch keine Lust mehr die nächsten sechs Stunden brav im Klassenzimmer zu sitzen.

Seufzend setzte ich meinen Weg fort und verfluchte die Schmerzen, die mich bei jedem Schritt fast aufschreien ließen. Eine halbe Stunde und unzählige schmerzverzerrte Flüche später war ich endlich Zuhause und machte mir gar nicht erst die Mühe einen Versuch in mein Zimmer zu wagen. Die Treppen waren mein Todfeind und ich würde nicht einmal versuchen ihnen gegenüber zu treten. Stattdessen schmiss ich mich sofort auf die Couch im Wohnzimmer im Erdgeschoss und ließ mein Knie und meine Seele etwas entspannen.

Ich war wohl eingenickt, denn als mich die Türklingel weckte, war es bereits dunkel draußen. Ich zwang mich aufzustehen und nach einem kurzen Blick durch den Spion öffnete ich verwirrt die Tür. „Damien?"

Er trat ins Haus und schloss die Tür hinter sich, bevor er mich entschlossen ansah. „Wir müssen reden."

DamienWhere stories live. Discover now