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„Los, los, los!", schrie ich aufgeregt und klatschte in die Hände. Logans Kopf tauchte immer wieder aus dem Wasser, um kurz nach Luft zu schnappen, nur um dann wieder für ein paar Züge unterzutauchen.

Da Damien Zeit mit Ace und Tyler verbrachte und Lia ihrer Mutter bei etwas zur Hand gehen musste, hatte ich zugestimmt Logans Training beizuwohnen. Und im Moment kam er rasend schnell wieder auf mich zu geschwommen.

Sobald er den Beckenrand berührte, stoppte ich die Zeit und sah ihn bewundernd an. „Wow, du bist ja noch schneller als das letzte Mal."

Er grinste mich breit an, bevor er sich aus dem Wasser zog. Ich ging einen Schritt zurück, um nicht nass zu werden, aber Logan schüttelte sich wie ein nasser Hund, sodass das Wasser nur so umherflog.

„Idiot", knurrte ich und warf ihm sein Handtuch ins Gesicht, das er lachend auffing.

„Was hast du später vor?", fragte er, während er sich die Haare trocken rubbelte.

„Warum willst du das wissen?"

„Weil ich offensichtlich Zeit mit dir verbringen will."

Ich zog bei seiner Antwort gespielt arrogant die Augenbraue in die Höhe. „Und wer sagt, dass ich Zeit mit dir verbringen will?"

„Ich hab's so im Gefühl", erwiderte er schief grinsend und legte das Handtuch beiseite. „Und weil heute Freitag ist, dachte ich, wir könnten mal wieder an den See fahren."

Logans Eltern besaßen eine kleine Hütte am See und wir hatten dort früher oft Zeit zusammen verbracht. Wir haben gepicknickt und gekuschelt, sind im See geschwommen, oder haben einfach den Sternenhimmel betrachtet. Es war wunderschön.

Ich wollte zusagen, aber ich hatte Angst ihm dadurch den falschen Eindruck zu vermitteln. Logan und ich waren uns sehr viel näher gekommen, aber ich fürchtete, wenn wir wieder an den See fahren, würde es ihm die falschen Zeichen vermitteln.

„Wie wär's mit Schlittschuhlaufen", schlug ich stattdessen vor.

Er nickte eifrig und lächelte breit.

Ich grinste zurück. „Hol mich um sechs ab."

Bevor er etwas darauf erwidern konnte, schubste ich ihn zurück ins Wasser und eilte lachend aus der Schwimmhalle, bevor er mich noch hinterher ziehen konnte.

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„Nicht so schnell!" Logan krallte sich panisch an meinen Arm, als er drohte das Gleichgewicht zu verlieren. Ich versuchte mein Lachen zu unterdrücken und verlangsamte etwas, um ihm Zeit zu geben, wieder stabil auf dem Eis zu stehen.

Schließlich blieben wir komplett stehen und Logan nutzte den Moment, um vorsichtig an den Rand zu fahren und sich dort festzukrallen.

„Mir wäre der See tausend mal lieber gewesen", murrte er, was mich zum Lachen brachte.

„Komm schon. Es macht Spaß", kicherte ich und vollführte eine elegante Drehung.

„Ja, wenn man's kann", murmelte er verstimmt und schnaufte schlecht gelaunt.

„Ich bring's dir bei."

Ich griff nach seiner Hand und lotste ihn langsam vom Rand weg. Seine Bewegungen waren erst zögerlich, aber nachdem wir eine Weile rumgefahren sind, wurde er immer sicherer, bis er schließlich auch ohne meine Hilfe fahren konnte. Wir drehten unsere Runden und lieferten uns sogar ein kleines Rennen, was ich natürlich haushoch gewann.

„Du könntest wenigstens ein bisschen rücksichtsvoller sein", schmunzelte er, nachdem ich ihm abermals meinen Sieg unter die Nase gerieben hatte.

„Dafür, dass es mein erstes Mal ist, war ich dir ganz schön knapp auf den Fersen."

Ich prustete laut los, bei dieser dreisten Lüge und wischte mir eine Lachträne aus dem Auge.

„Das Einzige, was du an dir loben kannst, ist, dass du noch kein einziges Mal runtergefallen bist", kicherte ich, was auch ihn amüsiert Schnauben ließ.

„Das kannst du von dir nicht behaupten."

Ich sah ihn verwundert an, als er mich auch schon nach hinten zog, ich mein Gleichgewicht verlor und nach hinten fiel. Bevor ich aber auf dem harten Eis aufkam, griff Logan mir unter die Arme und fing mich rechtzeitig ab, ehe er mich sanft auf dem kalten Boden absetzte.

Er fuhr lachend davon und nachdem ich mich von meinem kurzzeitigen Schrecken erholt hatte, holte ich schnell zu ihm auf.

„Wie hinterhältig." Ich schlug ihm spielerisch gegen die Schulter und unterdrückte das Lächeln, das sich auf meine Lippen schleichen wollte. Die restliche Zeit alberten wir weiter rum, bis es dann schließlich Zeit war zu gehen.

Logans Wangen waren von der Kälte und vor Anstrengung gerötet, aber dennoch hatte er ein breites Grinsen auf den Lippen, als er mich nach Hause fuhr. Wir unterhielten uns unbeschwert und erneut fiel mir auf, wie einfach es mit ihm war. Bei ihm vergaß ich meine Sorgen und ich mochte es Zeit mit ihm zu verbringen.

Schließlich waren wir vor meinem Haus angekommen und Logan war sogar so nett mit auszusteigen und mich bis vor die Haustür zu begleiten. Ich wusste aber nicht so genau, ob es aus reiner Höflichkeit oder doch eher aus übermäßiger Zuneigung war.

Dennoch ließ ich mich von ihm bis auf die Veranda begleiten und wollte mich gerade von ihm verabschieden, als mir Damien auffiel. Er saß auf der Bank vor meinem Haus und sprang auf, sobald er mich erblickte. Und Logan...

DamienWhere stories live. Discover now