66

90 2 0
                                    

Ich fühlte mich benommen, als wäre mein Kopf voller Watte. Jeder Versuch den Nebel zu lichten, wurde mit einem schmerzhaften Stich in meinen Schläfen bestraft. Ich wollte meine Hände heben, um mir die Stirn zu massieren, aber ich konnte meine Arme nicht heben. Ich konnte nichts tun.

Es war als würde sich alles drehen. Oder vielleicht drehte auch ich mich. Ich wusste es nicht. Ich wusste gar nichts.

Bis ich auf einmal Stimmen hörte und sie mich aus meinem tranceartigen Zustand rissen.

Quälend langsam zwang ich meine Augen sich zu öffnen, sie fielen sofort wieder zu. Es war, als ob Gewichte an meinen Lidern festgenagelt wären.

Mit aller Kraft konzentrierte ich mich darauf, sie zu öffnen und auch wenn sich meine Augen die ersten Male benebelt nach hinten verdrehten, schaffte ich es doch sie offen zu lassen.

„Guten Morgen, princesa", hörte ich eine dunkle Stimme raunen. Ich kannte sie nicht, oder doch? Ein Gesicht trat in mein Blickfeld und ich musste mich konzentrieren meine Augen darauf zu fokussieren. Ich sah bloß verschwommen und blinzelte einige Male, um meine Sicht wieder zu klären. Erst dann gewöhnten sich meine Augen langsam an die Umgebung.

Und als ich die Person vor mir in aller Klarheit erkennen konnte, zuckte ich schreiend zurück. Fernando grinste mir böse entgegen.

Ich wollte aufstehen und davon rennen, aber ich bemerkte augenblicklich die Fesseln mit denen ich am Stuhl gebunden war. Harsch waren sie um meine Knöcheln und Handgelenke gewickelt.

Mein Herz hörte kurz auf zu schlagen, nur um dann mit der Geschwindigkeit eines Presslufthammers wieder einzusetzen.

Mein Atem kam in hastigen, flachen Zügen, während meine Kehle sich vor Angst zuschnürte.

„Keine Angst", gurrte er und hob einen Finger an mein Gesicht, mit dem er langsam eine Strähne aus meiner Stirn streichelte.

Wimmernd wich ich zurück, aber seine Hand folgte mir einfach.

„W-was wollt ihr von mir?", stotterte ich, aber meine Stimme war nicht mehr als Hauch. Leise, gebrochen, kaum hörbar.

Das Grinsen auf seinem Gesicht wurde breiter und gab seinen goldenen Eckzahn preis.

Er ließ ein dunkles Glucksen hören, bevor er seinen rauen Finger die Seite meines Gesichts bis unter mein Kinn wandern ließ.

Ein eiskalter Schauer lief mir über den Rücken

„Wie schön, dass du fragst, princesa." Und dann verschwand sein Grinsen und er zog er ruckartig mein Kinn hoch, dass ich erschrocken aufschrie.

Der Blick in seinen Augen war eiskalt und ich konnte mein angsterfülltes Gesicht in der Reflexion seiner dunklen Augen sehen.

„Mich würde aber eher interessieren, was du von uns willst", verlangte er eisig.

Mein Tränen strömten unaufhörlich meine Wange runter und mein Körper wollte nicht mehr aufhören zu zittern.

„I-ich weiß nicht, w-was du m-meinst."

Ich zuckte heftig zusammen, als seine Faust so fest auf eine Tischplatte neben mir krachte, dass die Geräte darauf klirrten.

„Verarsch mich nicht!", brüllte er und umklammerte mein Kinn nur noch fester, sodass ich den Blick nicht abwenden konnte. „Wieso spionierst du uns nach, hm?"

Mein Atem stockte und kalter Schweiß brach auf meiner Stirn aus.

„T-tu ich nicht", stotterte ich.

Das Lachen, dass aus ihm herausbrach, hatte nichts schönes an sich. Es war spottend, kalt und böse.

DamienWhere stories live. Discover now