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Sobald wir uns bei Tyler wiederfanden, machte der sich sofort daran, die Aufgaben zu verteilen.

„Lia und Ace, ihr beide durchsucht das Internet und schaut mal was ihr findet. Bilder, Namen, irgendwelche öffentlichen Berichte oder sonst was."

Sie beide nickten gehorsam und während Ace sich an Tylers Computer setzte, machte es sich Lia auf seinem Bett bequem und holte ihr Handy raus.

Sie war eine hervorragende Stalkerin, also war ich ziemlich zuversichtlich, dass sie etwas rauskriegen würde.

„Tessa und ich schauen uns im Büro meines Dads um und durchsuchen die elektronische Datenbank. Irgendwas werden wir schon finden."

Sobald Lia und Ace ein weiteres Mal nickten, zog mich Tyler hinter sich her in einen Raum, dessen Tür bis jetzt immer verschlossen gewesen war.

Schnell öffnete er die Tür und begab sich hinter den massiven Mahagoni Schreibtisch. Er schmiss den Drucker und PC an und trommelte dann ungeduldig mit den Fingern auf der Platte, als er hochfuhr.

„Du wirkst nervös", kommentierte ich trocken als ich das Trommeln und das Wippen seines Fußes bemerkte.

Er sah über seine Schulter zu mir rüber und ein schiefes Lächeln schlich sich auf seine Lippen.

„Tue ich das?"

Ich nickte und sein Lächeln wich einem eher gequälten Ausdruck.

„Normalerweise darf ich hier nicht rein. Und erst recht darf ich nicht in die Datenbank. Ich fühle mich einfach etwas schlecht meinen Dad zu hintergehen."

Oh. Ich bekam ein schlechtes Gewissen, immerhin war es meine Schuld. Die von mir und Damien. Auch, wenn er es noch nicht wusste.

„Tut mir leid", murmelte ich schuldbewusst und sofort drehte er sich zu mir um, um mich direkt anzusehen.

„Du musst dich nicht entschuldigen. Das ist bloß ein kleiner Preis, den ich zahlen muss, wenn es dich und Damien in Sicherheit bringt."

Mal wieder war ich gerührt von seinen Worten, bevor ich aber etwas sagen konnte, sah ich, dass der Computer hochgefahren war. Mit einem nicken wies ich darauf.

„Passwortgeschützt."

Ohne seinen Blick von mir abgewiesen zu haben, grinste er mich an. „Als ob mich das abhalten würde."

Und dann drehte er sich um und tippte flink ein paar Buchstaben und Zahlenkombinationen ein und war in null Komma nichts auch schon drin.

„Gut gemacht", raunte ich beeindruckt und kam näher, um besser sehen zu können.

Er lächelte mich kurz überheblich an. „Kinderspiel", zwinkerte er, bevor er wieder vollkommen ernst wurde.

„Wie war der Name nochmal?"

Ich wiederholte ihn und rasch gab er den Namen in das kleine Suchfeld ein.

Hundert verschiedene Profile wurden uns angezeigt und auf jedem war ein kleines Bildchen der Person mit angegeben.

„Würdest du sie erkennen?", fragte er, als er mit der Maus auf der Seite etwas runterscrollte und ein Dutzend neue Gesichter auftauchten.

Ich versuchte mich an die zerbrechliche Frau zu erinnern, aber ich hatte nur einen kurzen Blick erhascht.

„Kannst du die Suche noch etwas eingrenzen?", hakte ich nach, als mir ein weiteres Detail einfiel. „Sie hat eine Allergie gegen Penicillin."

Erneut flogen Tylers Finger über die Tastatur und als er dann die Eingabe bestätigte, wurde unsere Suche auf bloß sieben verschiedene Frauen begrenzt.

DamienOnde histórias criam vida. Descubra agora