Kapitel neununfünzig

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Emilia

Nachdem der Vorfall mit der Polizei auch noch in den Medien ausgeschlachtet wurde, musste Arthur auch wieder los zu rennen. Die Medien haben ein Vorfall von Häuslicher Gewalt draus gemacht, weil irgendein Nachbar gesehen hat wie Arthur Handschellen angelegt wurden. Ich kann es wirklich gar nicht erwarten wieder nach Italien in unser Haus zu fahren. Endlich weg von den ganzen neugierigen Blicken und den ganzen Meinungen. Immer wenn ich mit Jules in Monaco unterwegs bin, bekomme ich entweder mitleidige Blicke von älteren Leute oder von jungen Mädchen die mich dafür hassen mit Arthur zusammen zu sein. Regelmäßig rennen Mädchen an den Kinderwagen nur um Fotos von Jules zu machen. Obwohl wir ihn nicht in die Öffentlichkeit ziehen wollen. Irgendwann wurde es so schlimm, dass Arthur einen Bodyguard engagieren musste, damit ich in Ruhe mit Jules spazieren kann. Was total verrückt ist.

Jetzt ist der Vorfall ungefähr 3 Wochen her und ich habe das Gefühl ich bekomme bei dem Druck der Stadt keine Luft mehr. Ich weiß bald ist der Monaco Granprix, danach wollten Arthur und ich wahrscheinlich wieder nach Italien ziehen. Vielleicht können wir Pascale überreden uns zumindest einmal im Monat zu besuchen und uns unter die Arme zu greifen.
Ich scrolle durch mein Handy als ich eine Nachricht mit einem Foto bekomme. Das Foto zeigt mich vor ein paar Tagen, ich bin mit Jules unterwegs in einem Cafe in der Nähe der Wohnung. Ich hab mit ein Café geholt und gelächelt. Als ich die Nachricht darunter laß lief mir die Gänsehaut über den Rücken 'Ich vermisse dieses schöne Lächeln, ich sehe dich bald wieder. Aber du wirst nicht wissen wer ich bin'. Was zu Hölle. Wieso hatte ich nicht gemerkt, dass jemand von mir Fotos macht.
Nach und nach bekam ich von der Telefonnummer immer mehr Nachrichten und Fotos. Auf allen Fotos war ich draußen und lief entweder allein, mit Jules, dem Bodyguard oder Pascale durch die Gegend. Manchmal sah man auch Charles und seiner neuen Freundin. Tatsächlich war nur auf dem neusten Foto Arthur und ich zusehen, während wir uns innig küssten in einem Park in der Nähe von Wasser. Wir sahen wirklich verliebt aus, wenn dieses Bild mich nicht so schockieren würde, wäre es wirklich schön. Darunter stand bloß 'Irgendwann werden wir beide das sein.' Ich war so verstört von der Nachricht, dass ich plötzlich stehen geblieben bin. Ich sah mich um und suchte die Gegend ab, ob hier irgendwer mich beobachten könnte. Nachdem ich eine weitere Nachricht bekam 'Na suchst du mich schon, keine Sorge wir werden bald vereint sein'. Ich lass die Nachricht und meine Beine begannen zu zittern. Verdammt ich muss hier weg. Arthur war gerade mit Charles in Kanada, dass nächste Rennen ist in Silverstone und danach kommt Monaco. Ich lief so schnell ich konnte ohne zu Rennen mit Jules im Kinderwagen zurück in die Wohnung. Als ich endlich da war, schloss ich die Wohnungstür zweimal und nahm mein Telefon. Ich organisierte ein Privatjet um nach London zu fliegen, danach ruf ich Pascale an und erklärte ihr, dass ich bereits in Silverstone beim Rennen dabei bin und ich schon vorher nach London fliegen würde. Sie hat sich sofort bereit erklärt mit zukommen, wofür ich unfassbar dankbar war. Ich hatte innerhalb von einer Stunde alles gepackt und gefühlt vier Wochen nicht mehr nach Monaco zu kommen. Aber das hatte ich vorerst auch nicht vor.
Also flog ich nach England und verbrachte die nächsten Tage in London und versuchte möglichst unauffällig mich in der Stadt zu bewegen.
Nachdem wir unser Debüt in Silverstone als Familie erledigt hatten bekam ich eine neue Nachricht. ‚Nur weil du nicht mehr in Monaco bist, heißt es nicht ich vermisse dich nicht. Ich kann es kaum erwarten, dass du nächste Woche wieder bei mir bist.' Am liebsten wäre ich gar nicht zurück nach Monaco geflogen, aber ich hatte Arthur bis heute nichts erzählt und ich bin mir auch nicht sicher ob ich es tun sollte. Aber Arthur hat anscheinend gemerkt, dass etwas mit mir nicht stimmt. Naja er wäre ja auch sehr unaufmerksam wenn einmischt merken würde, wie ich mich ständig umsehe, sobald ich aus der Tür gehe.
"So Emilia, du bleibst jetzt stehen." Ich blieb stehen und sah meinem Mann tief in die Augen. Wir hatten gerade et2as Zeit für uns, weil Charles beschlossen hatte einen entspannten Abend mit Jules zu machen, so dass wir alleine in London waren. "Was ist los Ems? Du bist seit Wochen so seltsam." "Ich.... Es ist......" fing ich an, aber ich konnte einfach nicht aussprechen was passiert ist. "Ems wir haben geschworen immer ehrlich zueinander zu sein, also was ist los." Ich konnte es nicht aussprechen, denn wenn ich es ausspreche wird es eine wahre Tatsache. Ich übergab ihm also nur mein Telefon und war auf dem Chat mit dem Anonymen Nachrichten drauf gegangen. Ich merkte wie Arthur sich versteifte. Danach lockerte sich sein Körper wieder um nur einen Sekundenbruchteil erneut zu erstarren. Ich war wirklich der Meinung ich konnte hören wie er die Zähne übereinander rieb. Zu gerne hätte ich gerade gewusst was er im ersten Moment dachte. "Wie lange geht das schon?" Angesichts seiner wütenden Stimme zuckte ich zusammen. "Antworte mir verdammt mich mal Emilia." "Seit....seit ein paar Wochen ich glaube seit ungefähr 2 Monaten." "Seit 2 Monaten" fragte er unglaubwürdig. "Und du kommst nicht auf die Idee mit mir vorher darüber zu reden" fuhr er mich an. "Du bist nicht nach England gekommen, weil du mich so sehr vermisst hast. Sondern weil du Angst hast. Meine Güte du hast einen verdammten Bodyguard bei dir. Wenn ich vorher Bescheid gewusst hätte, hätte ich sie darauf schulen können. Das es gar nicht so ausgeartet. Emilia wann lernst du endlich mit mir über solche Sachen zu reden." Ich habe nicht mit dieser Art von Wutausbruch gerechnet und ich hatte Tränen in den Augen. "Emilia ich hab einfach Angst um dich. Und nicht nur um dich, dein Verhalten hat unser Kind in Gefahr gebracht. Wann merkst du eigentlich, dass es nicht mehr nur um dich geht." "Es tut mir leid Arthur. Ich hab einfach Angst. Natürlich habe ich an unseren Sohn gedacht, was denkst du warum ich irgendwann nur noch in Begleitung das Haus verlassen habe. Was denkst du warum ich unbedingt wieder nach Italien wollte. Man Arthur ich will mich nicht streiten, dafür habe ich keine Kraft ich habe einfach nur Angst." "Denkst du ich habe keine Angst, meine Frau wird seit Monaten von irgendein perversen Menschen beobachtet und keine Ahnung was er dann mit deinen Bildern macht." Plötzlich wird mir ganz schlecht, daran hab ich nie gedacht. "Emilia ich habe die Aufgabe meine Familie zu schützen vor alles und jedem, aber wenn du mir nicht sagst was passiert, kann ich das nicht. Dann bin ich machtlos und kann nur zusehen, wie meine Lebensfrohe Frau zu einem Mauerblümchen wird. Emilia ich liebe dich und ich will dich schützen. Also lass mich dich auch endlich beschützen." Ich nickte. Also erzählte ich Arthur alles was ich bisher wusste.

Until the End of Time Where stories live. Discover now