Kapitel achtunvierzig

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Arthur

Ich kann es gar nicht glauben. Ich stand vor einen verdammten Altar. Am Ende der Treppe saßen meine Mutter die sich bereits jetzt die Tränen aus den Augen wischte, dabei hatte die Trauung noch nicht einmal angefangen. Hinter mir stand mein älterer Bruder Lorenzo und auf der anderen Seite stand Charlotte. Sie trägt doch tatsächlich einen Blumenstrauß mit Pfingstrosen, Emilias Lieblingsblumen und spürte gerade mich meine Nervosität überrollen. Ich drehte mich zu Lorenzo um und fuhr mir panisch durch die Haare. Meine Gedanken beginnen zu rasen. Was ist wenn sie nicht kommt? Habe ich sie zu sehr gedrängt? Wollte sie mich eingezeichnet gar nicht heiraten und ich hab alles nur falsch gedeutet. Sie hat sich in den letzten Tagen so seltsam verhalten. Liebt sie mich nicht mehr und traut sich bloß nichts zu sagen. Man wo bleibt sie den nur? "Arthur, jetzt hör auf dir so ein Kopf zu machen. Wenn du jetzt einmal tief durch atmest würdest du sehen, wie die beiden schon da stehen und nur warten bis du dich gesammelt hast." Ich tat so als wäre ich gar nicht nervös. "Natürlich Lorenzo wo sollte meine Verlobte auch sonst sein als auf dem weg zu mir." sagte ich mit einer gespielten Selbstsicherheit, die sofort aufflog wenn man mich kannte. Ich konnte nur noch vernehmen wie mein Bruder den Kopf schüttelte und das leise Wort Spinner.
Und dann sah ich sie... Ich weiß wie schnulzig es klingt und ich würde echt würgen wenn jemand so etwa neben mir sagen würde, aber ich könnte schwören, dass mein Herz ein Schlag aussetzte. Ich sah meine wunderschöne Freundin an und mir stiegen die Tränen in die Augen. Stopp sie war nicht meine Freundin. Sie war in ungefähr einer Stunde ganz offiziell Frau Leclerc und falls das noch nicht genug war. Nein sie würde auch die Mutter meiner Kinder werden.
Ich schluckte den Kloß in meinem Hals hinunter und versuchte erneut gegen die Tränen anzukämpfen während meine fast Frau neben meinem Bruder auf mich zu lief.
Emilia kam vor rund einem Monat zu mir und war total aufgelöst. Sie weinte sich die Augen aus, weil sie keinen haben wird der sie zum Traualtar führen kann. Sie wollte ihren Vater nicht auf der Hochzeit haben, weil sie diesen Tag mit etwas Schönen verbinden wollte. Sie war so unglücklich und ich hatte ihr erst angeboten sie selber nach vorne zu begleiten. Sie meinte es wäre nicht das gleiche und würde den Moment versauen wenn ich sie das erste mal sehe. Ich hatte es damals nicht verstanden, jetzt verstehe ich es sehr gut. Nachdem wir einige Tage über die Thematik gesprochen hatten, hatte sie letztendlich allen Mut genommen und gefragt ob sie mit Charles vor zum Altar laufen dürfte. Emilia wollte nicht das ich Charles deswegen nicht zum Trauzeugen haben konnte. Ich versicherte ihr, dass wenn Charles da mit einverstanden ist, ich damit kein Problem haben werde.
Und nun stand die dort und lief den Gang entlang.

Emilia

Ich war auf den Weg dem Mann zu heiraten, der mein Herz ganz langsam erobert hat und er ist die Liebe meines Lebens. Am liebsten hätte ich Charles neben mir stehen gelassen und wäre so schnell wie möglich zu ihm gerannt. Er sah so Unfassbar toll aus und ich konnte es kaum erwarten mein restliches Leben mit ihm zu verbringen. Nachdem Charles mich an seinen Bruder übergeben hatte mit den Worten "Pass gut auf Mia auf." danach küsste noch kurz meine Stirn und drückte Arthur meine Hände in seine. Ich hätte jetzt sofort auf der Stelle anfangen können zu weinen.
Nachdem der Pfarrer einige Worte verloren hatte, die ich kaum mitbekam wurde es auch schon Zeit für die Gelübde. Da Arthur selbstverständlich ein wahrer Gentleman war, lies er mir den Vortritt.
Also drehte ich mich langsam zu Charlotte um, die ganz nebenbei bemerkt in ihrem Altrosa färbenden Kleid hinreißend aussah. Ich drückte ihr meinen Blumenstrauß, welcher aus weißen Pfingstrosen bestand in die Hand, sie hingegen einen kleinen Handgeschriebenen Zettel. Ich faltetet den Zettel auf, was gar nicht so einfach war weil meine hände nicht auf hören wollte zu zittern.
"Oh man, wie soll ich das nur anfangen. Also ich werde dir heute nicht das Versprechen geben, dass wir miteinander Alt werden. Ich kann es dir nicht geben, weil ich nicht weiß
ob wir miteinander alt werden können. Aber ich wünsche es mir so sehr. Wir selber nicht wissen wann unsere Reise für uns endet. Was ich dir versprechen kann und werde ist, dass ich dich immer auf deiner Reise unterstützen werde. Ich werde immer deine helfende Hand sein oder auch einfach nur die Schulter zu ausweinen. Ich werde dich in den Arm nehmen wenn du es gerade brauchst oder dir gelegentlich auch mal in den Hintern treten. Dennoch verspreche ich dir da zu sein wenn du mich brauchst. Ich werde dich nicht alleine in den Kampf ziehen lassen, wir beide sind gemeinsam einfach stärker als alleine. Ich danke dir für die vielen tollen Momente der vergangen Monate und ich freue mich auf weitere mit dir gemeinsam als mein Ehemann. Ich liebe dich." damit unterbrach meine zitternde Stimme meinen eigenen Redeschwall und ich spürte Arthurs Hand an meiner Wange. Er wischte mir die Tränen aus dem Gesicht, welche sich beim Vortragen gebildet hatten. Er flüsterte mir zu "Te amo mi amore". Nun war Arthur an der Reihe sein Gelübde vorzutragen.
"Oh man Ems. Ich weiß nicht wie ich das noch topen soll. Ich war mir so sicher, dass dir der Text gefallen würde. Aber jetzt bin ich mir unsicher." sagte Arthur und kratze sich am Kopf. Ich schüttelte den Kopf um ihm zu verstehen zu geben, dass er einfach vortragen sollte.
"Emilia. Ich kann dir nicht versprechen das es einfach wird. Ich werde viel unterwegs sein und dadurch wird es wahrscheinlich auch zwischendurch eher kompliziert. aber ich mir sicher, dass wir das gemeinsam durchstehen werden. Ich werde immer da sein wenn du reden willst. Ich bin für dich da sowie du für mich. Du bist mein Anker Emilia. Ich liebe dich und ich kann es kaum erwarten mit dir eine gemeinsame Zukunft auf zubauen. Ti amo."
Jetzt konnte ich nicht mehr meine Tränen zurück halten.
Nun kam Arthur näher an mich heran und flüsterte mir zu " Übrigens kann ich es kaum erwarten, dass du aus diesem verdammten Kleid raus kommst und meinen Namen schreist."
Bei dieser sehr bildliche Beschreibung schoss mir sofort Wärme ins Gesicht und Lust in die Beine. Diese Mann ist doch wirklich einfach unglaublich.

Until the End of Time Where stories live. Discover now