Kapitel vierunfünzig

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Emilia

Ich saß im Wartebereich und meine Hände schwitzten die ganze Zeit. Ich war so verdammt nervös. Eigentlich sollte mein Mann jetzt bei mir sein und mir beruhigend über den Rücken streicheln. Aber stattdessen sitzt er irgendwo immensem anderen Land und schert sich ein verdammten Mist um sein Kind. Okay um ehrlich zu sein, dass stimmt nicht ganz. Nachdem ich vor 2 Tagen das Hotel in Zanderfoorth verlassen hatte, rief mich Arthur eigentlich jede freie Minute an. Ich drückte ihn jedesmal weg. Ich wollte und konnte einfach gerade nicht mit ihm reden. Ich wusste, dass das nächste Rennen unheimlich wichtig für ihn sein würde und auch wenn ich nicht direkt vor Ort zuschauen würde. Dann würde ich immer noch von hier zusehen. Es war mittlerweile schon Dienstag spätestens morgen würde Arthur nach Monza fliegen um sich fertig für Alfa Romeos Heimrennen zu machen. "Frau Leclerc bitte in Zimmer 2." Als ich mich erhob, wurden alle aufmerksam auf mich und fingen an zu tuscheln. Ja ganz genau ich war eine Leclerc und jetzt wussten es alle in diesem Raum. Ich hatte das Gefühl manche nickten mich abschätzend zu und andere völlig ehrfürchtig als wäre ich eine Art Königin. Es war vielleicht nicht meine beste Idee zurück nach Monaco zu fliegen. Hier kannte jeder die Familie Leclerc. Aber in Italien hätte ich mich momentan auch nicht wohl gefühlt.
"Hallo Frau Leclerc, ich bin Frau Doktor Strand, ich hoffe es geht Ihnen gut, ich würde jetzt mit der Untersuchung anfangen."
Nachdem ich die Untersuchung hinter mich gebracht hatte, gab mir die Ärztin einen Mutterpass und ich verlies so unauffällig wie möglich die Klinik. Als ich gerade los laufen wollte zu Auto, kamen jede Menge Fotografen aus den Büschen. Es war absolut verrückt, was sie für einen Aufriss machten, nur weil jemand zum Arzt ging.
Natürlich hatten die Fotografen nicht meine Schokoladenseite getroffen, wenn es die zur Zeit überhaupt gab. Ich sah auf den Fotos sehr unglücklich und krank aus. Man sah auch, dass ich in den letzten zwei Nächten nicht wirklich viel geschlafen hatte. Anscheinend brauchten die Medien eine Weile um die Bilder über mich beim Arzt zu verbreiten, denn erst am Donnerstag war mein Gesicht überall in den Medien.

Arthur

Ich hatte seit Sonntag Abend nichts mehr von meiner Frau gehört. Ich hatte keine Ahnung wo sie ist. Ob es ihr gut geht. Was sie jetzt mit meinem Kind gemacht hatte. Am Donnerstag waren bereits schon Training für Alfa Romeo angesetzt. Allerdings hatte ich keine Konzentration, weshalb mich Luke, mein Hauptmechaniker, sicherlich verfluchte. Ich fuhr katastrophal und als plötzlich regen auftrat, verlor ich die Kontrolle über mein Auto. Ich rutsche einmal komplett über die grüne Rasenfläche und knallte in die Bande. An den Rest erinnerte ich mich kaum. Ich vernahm leicht Lukes panische Stimme, die immer wieder meinem Namen rief. Aber ich wollte eigentlich nur Emilia hören und wissen, dass es ihr gut geht. "Arthur, verdammter Mist. Antworte endlich." rief nun Charles. "Ems..." war das einzige was über meine Lippen kam. "Arthur, ich weiß wo sie ist. aber dafür musst du aus diesem Auto kommen." Mein Bruder klang panisch und langsam verstand ich auch wieso. Es wurde nämlich ziemlich warm. Fuck.... Mein Auto brannte. Es stand lichterloh in Flammen. Ich hoffte so inständig hier raus zu kommen und dann möchte ich zu ihr. Ihr nahm also das Lenkrad ab und schmiss dieses aus dem Auto, als nächstes versuchte ich meine Beine hervor zu ziehen, dafür benötige ich mindestens drei Anläufe. Als ich es geschafft habe und ich stand wurde es nur noch wärmer und ich war mehr als dankbar, dass bereist die Rettungskräfte sehen konnte. Ich kletterte noch schnell über mein Auto und lief den Rettungskräften entgegen. Diese waren sichtlich verdutzt mich noch in einem Stück zu sehen. Als sie mich noch vor Ort untersucht hatten, wollten sie mich dringend zum Medical Center bringen, jedoch wollte ich nur meine Sachen aus der Alfa Romeo Garage schnappen und zu meiner Frau. Als ich in der Garage ankam, sah ich Charles kurz an und lief in meinen Driver Room. Ich packte alle meine Sachen zusammen und zog mich um, während es klopfte. "Charles komm rein und sag mir wo sie ist." sagte ich harsch. "Geht es dir gut?" fragte mich mein Bruder und sah mich prüfend an. "Was glaubst du Charles? Ich suche seit Tagen meine Frau. Ich habe gerade mein Auto abgefackelt und kann nur daran denken, dass sie es hoffentlich nicht gesehen hat." Charles Gesicht veränderte sich. "Sie hat es also gesehen." Ich atmete hörbar aus. Mist. "Wo ist sie?" "Mona...." Er konnte gar nicht richtig aussprechen. Da hatte ich schon meine Telefon rausgezogen und ein Helikopter gerufen, mir ist gerade verdammt egal wie teuer das wird. Ich will zu ihr. Ich lies Charles stehen und lief die Treppen wieder runter. Ich nickte Luke nur kurz zu, der verstand und mir ebenfalls zunickte.
Ich setzte mich in den Helikopter und hoffte inständig, dass ich Emilia noch helfen konnte bevor etwas schlimmeres passieren konnte.

Until the End of Time حيث تعيش القصص. اكتشف الآن