Capitolo trentacinque

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Filana Rodriguez

Es passierte ganz schnell. In dem Moment, wo ich dachte zu sterben, wurde eine Rauchgranate in den Raum geworfen, bzw. auf Signor Arsen! Er ist sofort umgekippt durch den lauten Knall. War denkbar, wenn man mal überlegt, wie alt der Typ eigentlich ist.
Jedenfalls- Ich wurde benommen aus dem Raum gezogen und bekam erstmal eine ordentliche Backpfeife, was mich sofort an die Oberfläche zog.
Erst, als ich meine Augen richtig öffnen konnte, habe ich meinen Retter erkannt. Er trug eine Gasmaske und war komplett in schwarz gekleidet, doch seine starke und muskulöse Statur würde ich überall erkennen. Seine schwarzen Haare, die Tattoos, die auf seiner Hand ragten.
Milan.
Er flüsterte mir ins Ohr, dass wir schnellstmöglich hier weg mussten. Ich bin mir nicht sicher, wie lange es dauerte, aber ich war im nächsten Moment weg.

Und nun saß ich in einem kleinen Auto, neben mir Milano Arsen und diskutierte mit ihm, was nun sein Plan war.

„Ich weiß es doch nicht!", mault er mich an und schnieft wütend durch seine Nase.

Seine Augen wirken düster und er hat einen deutlichen drei Tage Bart. Er sieht älter und reifer aus.
Ach, was sage ich da!
Er sieht mitgenommen aus...

„Wie geht es dir?", platzt es aus mir heraus, als ich mich daran erinnere, wo er stundenlang gehangen hat.

An eiserne Ketten, die sich in sein Fleisch gebohrt haben.

„Mein Vater ist ein mieser Kerl. Aber ich nicht!", brummt er.

„Ich weiß. Naja, zumindest jetzt weiß ich es. Du hast diesem Mädchen wirklich nichts getan, oder?"

Wieso frage ich überhaupt?! Ich war mir doch sicher! Jetzt frage ich dummerweise und stimme ihn noch übler um.
Leise atmet er ein und schüttelt den Kopf.

„Liana war meine Schwester, Filana. Sie war meine kleine liebevolle Schwester."

Mein Herz rutscht mir in die Hose. Unsicher spiele ich mit meinen Händen herum und beginne einen Faden an meiner Hose zu ziehen. Ich tue grade wirklich alles, nur um ihm nicht in sein Gesicht zu gucken, aber ich kann nicht anders. Ich muss ihn ansehen.

Die Trauer ist ihm in sein wunderschönes Gesicht geschrieben. Er ist blass, abgemagert, hat dunkle Augenringe und nun- nun hat er feuchte Augen. Ich sehe es ihm an. Er kämpft mit sich, dass es nur bei den feuchten Augen bleibt und nicht zu Tränen ausartet. Dabei würde es mich nicht stören. Etwas Menschlichkeit würde unserer Welt gut tun.

„Wir sind da", räuspert er sich und steigt auch schon aus.

Es ist ein abgelegenes Haus im Wald. Es hat schwarze Ziegelsteine und ist verdammt groß. Es erinnert mich an das Haus von „Hänsel und Gretel", aber die Horrorversion. Verdammt, dieser Film hatte es echt in sich. Zu allem übel, sieht der Wald auch noch so aus. Große und dunkle Bäume, die das Tageslicht aussperren. Weit und breit nichts zu sehen.

„Woher kennst du diesen Ort?", frage ich ihn und sehe mich weiter um.

„Ich war hier oft mit Liana. Es war ihr Lieblingsort, aber seitdem sie tot ist...", er hält inne und schließt die Türe auf.

„Nun ja, ich habe alles umräumen lassen, um jegliche Erinnerung an sie zu verstecken. Es würde mich auf fressen, wenn ich jetzt etwas von ihr sehen würde", murmelt er abwesend und tritt ein.

Unsicher folge ich ihm, denn was soll ich denn auch großartig sagen? Gott sei Dank wusste ich, in welchen Momenten man die Klappe halten sollte und jetzt war es definitiv so ein Moment.
Ich war ihm einfach dankbar, dass er mich dort gerettet hat. Was mich zur nächsten Frage führt...

„Wieso hilfst du mir?"

Er bleibt stehen und zieht seine schwarze Lederjacke aus. Sein eng anliegendes Tshirt ist Blut durchtränkt und tropft ein wenig auf den schwarzen Mamorboden.

„Du bist unschuldig. Außerdem werde ich mich von den Ketten meines Vaters losreißen. Aber das ist nicht dein Problem. Ich bringe dich heil zurück Nachhause zu deiner Mafia und ich werde dich loslassen", spricht er, während er sich das Shirt über den Kopf zieht.

Angeekelt wirft er es in eine Ecke und betrachtet seine eiternden Wunden auf seiner Brust.
Es sieht übel aus! Wirklich richtig übel! Aber ich bemutter ihn nicht.

„Wieso loslassen?!", frage ich stattdessen und verstehe seine Aussage nicht.

Er hält inne und sieht mich monoton an.

„Ich hab auf dich gestanden. Naja, jetzt ist es anders. Also keine Sorge. Dein geschätzter Matt ist schon auf den Weg hier hin. Sollte vielleicht 8 Stunden noch dauern", murmelt er nebenbei und schmiert sich eine übel riechende Salbe auf die Wunden.

Er zischt und stöhnt schmerzerfüllt auf.

„Hey, lass mich das machen."

Ich will ihm die Tube aus der Hand ziehen, doch er knurrt und will sich wegdrehen.

„Tu das nicht", ermahne ich ihn verärgert und ziehe ihn zu mir zurück.

Als er endlich die Salbe rüberrückt schmiere ich sie vorsichtig auf seine Wunden auf. Sobald ich seine Haut berühre, bekommt er Gänsehaut und sieht genervt nach oben.
Ich jedoch... naja ich schaue nach unten und treffe auf etwas... großes.

„Warum bekommt ihr Frauen erst dann Interesse, wenn der Typ nicht mehr will?", reißt er mich aus meinen Gedanken und seufzt genervt auf.

Verdammt! Er hat mich beim Gaffen erwischt! Wie peinlich ist das bitte, ich habe einfach auf sein bestes Stück gestarrt ohne Hemmungen.
Fehlt nur noch, dass ich gesabbert hätte! Meine Wangen glühen und ich fühle mich einfach nur ertappt.

„Ich? Ich soll Interesse an dir haben? Das Einzige woran ich Interesse habe, ist Sex. Aber an dir? Fehlanzeige", knurre ich und wende mich ab, doch blitzschnell reißt er mich zurück.

Er atmet schnell und starrt wie gebannt auf meine Lippen. Verflucht! Auch ich starre auf seine vollen Lippen, die mich einladend ansehen.

„Lass es uns doch treiben. Keine Gefühle. Nur Interesse an Sex", haucht er heiß und fährt über meine Brüste rüber.

Es fehlt nur ein Stück und ich gebe mich diesem Mann hin, doch dann reiße ich die Augen auf und starre etwas hinter Milan an.
Nicht etwas... sondern jemanden.

„Schönes Versteck, Milano", schnurrt Aiden und grinst uns beide gefährlich an.

„LAUF WEG!", brüllt Milan und schubst mich mit aller Kraft Richtung Tür, die ich japsend ergreife und aufreiße.

Ich springe über die Veranda und renne in den düsteren Wald, der weder Wege aufweist, noch Routen, die Menschen zuvor gelaufen sind.

Das Letzte, was ich höre, ist ein lauter Knall.
Die Vögel flattern aufgeschreckt von den Bäumen weg und Ruhe kehrt ein.

Milan!

Obsession- Die Zeit renntOnde histórias criam vida. Descubra agora